Seit 2024: Mehr Entlastung für Seniorenresidenz-Bewohner

Seit dem 01.01.2024 erhalten Personen, die in vollstationären Einrichtungen wohnen, den sogenannten Leistungszuschlag. Der Gesetzgeber entlastet die Bewohner somit ganz konkret mit Blick auf den Eigenanteil für die Pflegekosten.

Wie hoch Ihr Leistungszuschlag ausfällt, hängt von der Dauer des Leistungsbezugs ab. Das bedeutet: Je länger Sie in der Pflegeeinrichtung leben, desto höher ist der Leistungszuschuss.

Ab Pflegegrad 2 können Sie mit folgendem Leistungszuschlag rechnen:

  • 15% des Pflegekosten-Eigenanteils innerhalb des ersten Jahres.
  • 30% des Pflegekosten-Eigenanteils, wenn Sie länger als 12 Monate in der Einrichtung leben.
  • 50% des Pflegekosten-Eigenanteils, wenn Sie länger als 24 Monate in der Einrichtung leben.
  • 75% des Pflegekosten-Eigenanteils, wenn Sie länger als 36 Monate in der Einrichtung leben.

Wichtig: Sie müssen keinen Extraantrag für den Leistungszuschlag stellen. Ihre Pflegekasse übermittelt Ihrer Pflegeeinrichtung alle nötigen Informationen.

Viele Menschen möchten so lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben, eine Vorstellung, die mit Sicherheit die meisten von uns teilen können. Nichtsdestotrotz heißt, das nicht, dass es dazu keine Alternativen gibt. Eine Seniorenresidenz, bzw. mitunter auch Seniorenstift genannt, kann eine tolle Möglichkeit sein, vor allem für jene, die mit einem Umzug in die stationäre Pflege nicht warten wollen bis es keine andere Option mehr gibt. Für solche Menschen ist ein Altenheim oder ein Pflegeheim oft nicht die optimale Lösung, ganz einfach weil dort in vielen Fällen der Komfort fehlt. In einer Seniorenresidenz hingegen genießen die Bewohner zusätzliche Annehmlichkeiten, die diese Wohnform auch für Menschen attraktiv macht, die noch nicht unbedingt pflegebedürftig sind. Sanubi erklärt Ihnen in diesem Artikel alles Wichtige, dass Sie zum Thema Seniorenresidenz bzw. Seniorenstift, wissen müssen, inklusive der Vor- und Nachteile, sowie der Kosten.

Was ist eine Seniorenresidenz?

Im Bereich der stationären Pflege und der stationären Pflegeeinrichtungen gibt es verschiedene Ausführungen bzw. Wohnformen. Eine davon ist die Seniorenresidenz, welche mitunter auch Seniorenstift genannt wird, und sich deutlich von den Alternativen, wie Pflegeheim, Altenheim oder betreutes Wohnen abgrenzt. Um den Unterschied klar zu machen, hat Sanubi eine passende Definition vorbereitet:

Bei einer Seniorenresidenz, bzw. einem Seniorenstift, handelt es sich um eine stationäre Einrichtung in dem die Bewohner einerseits Räumlichkeiten und, je nachdem in welchem Ausmaß dies benötigt wird, zusätzlich Pflege erhalten. Andererseits zeichnen sich diese Services, insbesondere im Vergleich zu anderen Pflegeeinrichtungen, durch ein höheres Maß an Komfort aus. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Zusatzangebote, welche von einem Restaurant, über Freizeitangebote, bis hin zu Einkaufsservices und vielem mehr reichen können.

Wie sich anhand der Definition klar erkennen lässt, zeichnen sich Seniorenresidenzen vor allem durch eines aus und das ist mehr Komfort. Grundsätzlich handelt es sich bei einer Seniorenresidenz meist auch um eine größere Wohnanlage, die mitunter auch kleinere Wohnungen im Angebot hat, zusätzlich zu den Zimmern in verschiedenen Größenordnungen. Außerdem gibt es im Regelfall ein hausinternes Restaurant. Aber auch für die Freizeitgestaltung wird gesorgt, so gibt es häufig neben Aufenthaltsräumen, Bibliothek, Sauna oder Schwimmbad eine Parkanlage, je nach Zielgruppe, mitunter sogar einen Tennisplatz oder andere Örtlichkeiten, an denen man sich sportlich ertüchtigen kann.

Seniorenresidenz: Vorteile und Nachteile

Selbstverständlich gibt es bei einer Seniorenresidenz sowohl verschiedene Vorteile, als auch Nachteile, die man sich allesamt gut vor Augen führen sollte, bevor man eine Entscheidung trifft. Sanubi hat für Sie die wichtigsten Gesichtspunkte gesammelt und aufbereitet:

Vorteile der Seniorenresidenz

  • Hochwertige Privaträume, seien es nun Zimmer oder Wohnungen
  • Viel Komfort, durch entsprechend umfangreiche Zusatzangebote, wie Restaurant, Park, Schwimmbad oder Sauna
  • Hotelähnlicher Charakter mit viel Komfort und Luxus
  • Bedarfsgerechte Wohnräume, die für sofortige und später auftretende Bedürfnisse bestens ausgestattet sind
  • Pflegeleistungen, die an die Pflegebedürftigkeit des Bewohners angepasst ist
  • Zusätzliche Annehmlichkeiten begünstigen Einzug auch schon vor vorhandenem Pflegebedarf
  • Möglichkeit zum Austausch mit anderen Bewohnern

Nachteile der Seniorenresidenz

  • Eine Seniorenresidenz ist aller Wahrscheinlichkeit nach wesentlich teurer als die meisten, wenn nicht sogar alle, Alternativen
  • Regelmäßiger Kontakt mit anderen Bewohnern, was manchmal auch ein Nachteil sein kann
  • Trotz guter Ausstattung ist die Wohnsituation weniger individuell angepasst als im eigenen Zuhause
  • Es kann sein, dass, gerade in besonders gefragten Einrichtungen, kein Platz frei ist
  • Die Qualität kann je nach Wohnanlage variieren
  • Mitunter muss eine geographische Entfernung zu Angehörigen in Kauf genommen werden

Wie findet man die richtige Seniorenresidenz?

Hat man sich erst einmal für einen Umzug in eine Seniorenresidenz entschieden, bzw. zieht man einen solchen in Erwägung, dann gilt es als Nächstes die passende Seniorenresidenz zu finden. Bevor man überhaupt erst anfängt zu suchen, sollte man sich genau überlegen, welche Aspekte einer Wohnanlage die wichtigsten sind und wo man unter Umständen bereit ist Kompromisse einzugehen. Dabei spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle, angefangen bei der geographischen Lage der Seniorenresidenz. In erster Linie ist es selbstverständlich wichtig, dass die Einrichtung selbst den Erwartungen entspricht, andererseits muss aber auch die Anbindung an den Verkehr und die Nähe zu Angehörigen, wie Familie und Freunde, stimmen. Geht es um die Seniorenresidenz an sich gibt es eine ganze Reihe von Aspekten, die man im Auge behalten sollte. Folgende Fragen gilt es im Vorhinein zu beachten:

  • Welches Ausmaß an Pflegeleistungen bzw. Betreuung wird sofort und in absehbarer Zukunft benötigt?
  • Welche Art der Pflege bzw. Versorgung wünscht man sich? Bevorzugt man eine hauseigene stationäre Pflege oder präferiert man eine ambulante Pflege vor Ort, in Form eines ambulanten Pflegedienst, der nicht an die Seniorenresidenz angegliedert ist, aber regelmäßig vorbeikommt?
  • Wo liegen die Präferenzen bei der Unterkunft? Wünscht man sich ein großes Zimmer? Oder reicht ein kleineres? Braucht man eine Küche?
  • Welche Freizeitangebote und Zusatzleistungen werden gewünscht? Geht man beispielsweise gerne in die Sauna oder ins Schwimmbad? Bevorzugt man vielleicht eine große Parkanlage?
  • Wie wichtig ist die Verpflegung? Reicht eine gute Mahlzeit? Oder möchte man kulinarisch verwöhnt werden?

Am besten man setzt man sich Punkt für Punkt mit den eben genannten Fragen auseinander und bezieht bei Bedarf auch die Angehörigen mit ein. Hat man einmal eine genaue Vorstellung, dann kann man sich zusätzlich überlegen, wie wichtig die jeweiligen Aspekte sind und dann darauf aufbauend mit der Suche nach der passenden Einrichtung beginnen. Hat man einmal die richtige Seniorenresidenz gefunden, sollte man unbedingt zunächst auf Probe einziehen.

Tipps für den Einzug in eine Seniorenresidenz

Ist die Entscheidung für eine Seniorenresidenz gefallen, gilt es als Nächstes den Einzug dorthin zu organisieren. Für fast alle Menschen ist das ein sehr großer Schritt, denn einerseits gibt man seine bisherige Bleibe auf und zum anderen begibt man sich, meist auch noch im höheren Alter, noch einmal in ein komplett neues Umfeld. Dieser Umstieg ist mit einer Vielzahl von Herausforderungen verbunden und Sanubi hat für Sie in diesem Zusammenhang einige Tipps vorbereitet:

● Setzen Sie sich ein realistisches Zeitfenster für den Umzug

Gerade wenn man umzieht, sollte man besser ein paar Tage, am besten auch einen Monat, mehr einplanen. Bei dem Sortieren des eigenen Besitzes, dem anschließenden Einlagern, bzw. Verlagern der Möbel, etc., kann man schnell einmal in Verzug geraten. Genau dann lohnt es sich, wenn eine solche Verzögerung vorab eingeplant wurde.

● Eine neue Umgebung ist oft Gewöhnungssache

Beim Einzug in eine Seniorenresidenz verändert sich sehr viel und das auch noch in sehr kurzer Zeit. Dementsprechend wichtig ist es, sich selbst ein bisschen Zeit zu geben, um mit der neuen Umgebung zurecht kommen zu können. Häufig ist dies nämlich auch Gewöhnungssache, insbesondere wenn man über viele Jahre hinweg in den eigenen vier Wänden gelebt hat.

● Die neue Wohnsituation ist nicht unwiderruflich

Manchmal kann es passieren, dass sich sogar die wohlüberlegteste Entscheidung im Nachhinein als Fehleinschätzung entpuppt. In solchen Fällen sollte man sich dann nicht zu sehr auf einen Verbleib in der Seniorenresidenz versteifen. Wenn es nicht passt, passt es nicht. Da ist es auch keine Schande den Umzug rückgängig zu machen oder sich eine andere Unterkunft zu suchen.

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Seniorenresidenz: Kostenübersicht

Wie in fast allen anderen stationären Pflegeeinrichtungen auch, variiert auch bei Seniorenresidenzen der Preis von Einrichtung zu Einrichtung. Grundsätzlich muss man jedoch, im Vergleich zu nahezu allen anderen Wohnformen, stets mit höheren Kosten rechnen. Wie hoch diese konkret ausfallen, hängt von der individuellen Situation ab. Dabei spielen viele Umstände eine Rolle, folgende Faktoren können unter anderem einen Einfluss haben:

  • Ausstattung und Größe des Zimmers, bzw. der Unterkunft, also genauer gesagt die Kosten für Logis, welche auch in die sogenannten Hotelkosten mit einfließen
  • Verpflegung, welche ebenfalls unter dem Oberbegriff der Hotelkosten erfasst werden
  • Zusatzleistungen, wie Zimmerservice, Friseur, uä.
  • Kosten für die Pflege, bzw. den Pflegedienst
  • Investitionskosten
  • Monatliches Budget für kleinere Ausgaben, wie Zeitschriften, Snacks, etc., sowie größere Ausgaben, wie Konzertbesuche oder Ausflüge

Insgesamt sollte man definitiv damit rechnen, dass die monatlichen Kosten für eine Seniorenresidenz in einem Bereich von mehreren Tausend Euro liegen. Häufig sind je nach Bedürfnissen und Ausstattung nach oben wenig Grenzen gesetzt.

Welche Kosten übernimmt die Pflegekasse?

Zuallererst muss klargestellt werden, dass die Pflegeversicherung, genauer gesagt die Pflegekasse, ausschließlich die Kosten für die eigentlichen Pflegeleistungen in einer stationären Einrichtung übernimmt. Im Umkehrschluss bedeutet das also, dass sowohl die sogenannten Hotelkosten, sprich die Kosten für Kost und Logis, als auch die Investitionskosten nicht übernommen werden. Selbiges gilt natürlich auch für Zusatzleistungen jedweder Art. In welcher Höhe die Kosten für die stationäre Pflege übernommen werden, hängt dann vom Pflegegrad ab. Folgende Beträge werden von Pflegegrad 1 bis 5 erstattet:

Pflegegrad
Monatliche Kostenübernahme
Pflegegrad 1 125 Euro, als Entlastungsbetrag
Pflegegrad 2 770 Euro
Pflegegrad 3 1.262 Euro
Pflegegrad 4 1.775 Euro
Pflegegrad 5 2.005 Euro

Grundsätzlich kann der Entlastungsbetrag auch bei den höheren Pflegegraden in Anspruch genommen werden. Unter Umständen können auch andere Leistungen, wie etwa die Verhinderungspflege, in diesem Rahmen abgerechnet werden. Dies sollte jedoch unbedingt individuell geprüft werden. Am besten man nimmt dafür sein Recht auf Pflegeberatung in Anspruch oder informiert sich in einem Pflegestützpunkt.

Zusätzlich erhalten Sie abhängig von der Wohndauer den sogenannten Leistungszuschlag. Je länger Sie in einer stationären Pflegeeinrichtung leben, desto höher fällt dieser aus und reduziert den Eigenanteil der Pflegekosten damit um bis zu 70 %.

Heimbewohner mit Pflegegrad 2-5 bekommen folgenden Leistungszuschlag:

  • 15% des Pflegekosten-Eigenanteils innerhalb des ersten Jahres.
  • 30% des Pflegekosten-Eigenanteils, wenn sie mehr als 12 Monate in der Einrichtung leben.
  • 50% des Pflegekosten-Eigenanteils, wenn sie mehr als 24 Monate in der Einrichtung leben.
  • 75% des Pflegekosten-Eigenanteils, wenn sie mehr als 36 Monate in der Einrichtung leben.

Eine Seniorenresidenz kann eine gute Option sein

Die Möglichkeit eines Umzugs in eine Seniorenresidenz, sofern dies überhaupt finanziell realisierbar ist, wird den allgemeinen Wunsch nach einem möglichst langen Verbleib in den eigenen vier Wänden nicht zwingend ablösen können. Nichtsdestotrotz kann eine Seniorenresidenz eine tolle Option, vor allem für den gehobenen Geschmack sein, sein. Schließlich genießt man dort auf der einen Seite alle Vorteile der stationären Pflege, ohne einen Gutteil der Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Sprich, man wird gut versorgt, insbesondere pflegerisch, und kann gleichzeitig eine tolle Verpflegung, sowie eine komfortable, mitunter luxuriöse Unterkunft, genießen. Insgesamt ist eine Umsiedlung in eine Seniorenresidenz also definitiv eine Überlegung wert. Vor allem weil aufgrund der Vorteile, auch ein früherer Umzug, also bevor man im Pflegefall keine Wahl hat, denkbar ist. Somit kann man sich gut einleben und ist für alles andere, was in Zukunft folgen könnte, gut gewappnet.

Bei anerkanntem Pflegegrad, sowie einer zumindest teilweise stattfindenden Pflege zu Hause durch pflegende Angehörige, hat man Anspruch auf Pflegehilfsmittel zum Verbrauch, im Wert von bis zu 40 Euro monatlich.