Nicht nur für Menschen mit körperlicher Behinderung oder Rollstuhlfahrer ist barrierefreies Wohnen essenziell. Ganz besonders Senioren benötigen mit zunehmendem Alter eine barrierefreie Wohnung. Dabei gilt es nicht nur Stolperfallen zu beseitigen, sondern auch der Eingangsbereich, die Küche, das Badezimmer und das Schlafzimmer müssen angepasst werden. Generell sollte man über Barrierefreiheit am besten schon nachdenken, bevor sie überhaupt nötig geworden ist. Leider übersehen viele Menschen genau das, oder aber können zu einem früheren Zeitpunkt die passenden Umbaumaßnahmen nicht realisieren. Sanubi erklärt Ihnen in einem großen Übersichtsartikel was es alles zu beachten gibt, welche Räume, wie barrierefrei gemacht werden müssen und weist auf finanzielle Aspekte hin.

Was bedeutet barrierefreies Wohnen?

Ist die Rede von barrierefreiem Wohnen haben viele Menschen eine Vorstellung, davon was gemeint ist. Im engeren Sinne kann der Begriff relativ leicht definiert werden:

Definition:

Barrierefreies Wohnen, bedeutet ein Haus oder eine Wohnung so anzupassen, dass eine Person, mit körperlichen Einschränkungen, die unterschiedlicher Natur sein können, darin problemlos, und so selbstständig wie möglich, wohnen kann.

Damit ist es allerdings nicht getan, denn die Bedeutung von barrierefreiem Wohnen geht einen großen Schritt weiter. Schließlich haben die meisten Menschen eine ähnliche Vorstellung, wir alle wollen so lange wie möglich im eigenen Zuhause wohnen bleiben. Die eigene Wohnung ist ein besonderer Rückzugsort, an dem wir nicht nur immens viel Zeit verbringen, sondern uns auch sicher fühlen und alle Dinge aufbewahren, die uns am Herzen liegen. Barrierefreies Wohnen heißt somit nicht nur eine Wohnung umzubauen und neuen Bedürfnissen anzupassen, barrierefreies Wohnen lässt auch einen großen Wunsch, den sehr viele Menschen hegen, wahr werden. Dementsprechend sorgfältig sollte man an die Thematik herangehen. Es gilt ganz genau herauszufinden, welche Umbauten notwendig sind, um ein Zuhause langfristig bewohnbar zu machen. Zahlreiche Aufgaben stehen plötzlich an, mitunter auch für Menschen, die womöglich nicht mehr allzu gut selbst zurechtkommen. Viele der Betroffenen greifen schon auf Pflege bzw. Pflegeleistungen zurück, sei es durch pflegende Angehörige oder im Zuge der häuslichen Pflege, auch ambulante Pflege genannt, teilweise sogar im Rahmen einer 24-Stunden-Pflege durch osteuropäische oder polnische Pflegekräfte. Ist der Bedarf auf barrierefreies Wohnen einmal gegeben, bleibt selten Zeit oder Raum für Verzögerungen.

Barrierefreies Wohnen: Sehr gefragt

Sehr viel mehr Menschen brauchen eine barrierefreie Wohnung, als auf den ersten Blick angenommen wird. Tatsächlich ist es nämlich so, dass nicht nur Menschen mit Behinderung und Senioren barrierefrei wohnen wollen. Gerade wenn es um den Erwerb eines Eigenheims geht, bietet es sich an schon während des Kaufprozesses darüber nachzudenken, wie man die Immobilie langfristig bewohnbar macht. Oftmals bezweckt man mit dem Erwerb einer eigenen Wohnung oder eines eigenen Hauses ja nicht nur die Schaffung einer dauerhaften Bleibe, sondern sieht sie auch als Wertanlage, möglicherweise sogar als Altersvorsorge. Aber auch wenn man im Zuge eines Investments Immobilien erwirbt, bietet es sich an, mitunter notwendig werdenden, Umbauten vorzubeugen, die Barrierefreiheit ermöglichen sollen. Darüber hinaus ergeben sich so weitere Optionen bei der Vermietung oder einem eventuellen Wiederverkauf. Kauft, baut oder mietet man also barrierefrei, hat man rundum vorgesorgt.

Gut zu Wissen!

Personen, die über einen Pflegegrad, von Pflegegrad 1, Pflegegrad 2, Pflegegrad 3, Pflegegrad 4 bis Pflegegrad 5 verfügen, haben Anrecht auch Pflegehilfsmittel zum Verbrauch, im Wert von 40 €. Pflegehilfsmittel ersetzen zwar nicht die Notwendigkeit des barrierefreien Wohnens, sorgen aber trotzdem für mehr Komfort im Alltag.

Wie sieht eine barrierefreie Wohnung aus?

Hat man sein Bekenntnis zur Barrierefreiheit abgegeben, stellt sich als Nächstes die Frage, wie eine barrierefreie Wohnung konkret beschaffen ist. Klar ist, dass es viele Baustellen gibt, denn letzten Endes muss jedes einzelne Zimmer angepasst werden. Sanubi geht für Sie die einzelnen Räume durch und erklärt wie diese auszusehen haben, damit sie als barrierefrei bezeichnet werden können.

1. Zugang

Oftmals übersehen, ist der Zugang ein kritischer Punkt, der zur barrierefreien Wohnung notwendig ist und sich eigentlich im Wohnumfeld befindet. Hier sollte sichergestellt werden, dass man seine Bleibe problemlos betreten kann. Sanubi hat für Sie die wichtigsten Maßnahmen aufgelistet.

  • Es gilt sicherzustellen, dass die Wohnung erreichbar ist, ohne Stufen oder Schwellen überwinden zu müssen. Mitunter kann auch von Rampen Gebrauch gemacht werden.
  • Ein Aufzug sollte vorhanden sein, sofern die Wohnung nicht im Erdgeschoss gelegen ist.
  • Der Balkon sollte begehbar sein, ohne dass Schwellen oder Stufen überwunden werden müssen.
  • Der Hausflur sollte die nötige Breite von 120 cm aufweisen.
  • Die Klingel muss sowohl erreichbar, als auch gut hörbar sein.

2. Wohnungsflur

Ist der Zugang zur Wohnung einmal gewährleistet, muss der Wohnungsflur angepasst werden. Wichtig ist, dass man hier genug Platz hat, um anzukommen, und dass die Haustür einfach und sicher verschlossen werden kann. Sanubi führt für Sie die wichtigsten Punkte an.

  • Stellen Sie sicher, dass es keine erhöhten Türschwellen gibt, insbesondere beim Übergang zu den anderen Zimmern.
  • Im Optimalfall hat der Flur eine Breite von 120 cm.
  • Die Garderobe soll gut zugänglich sein und genug Bewegungsfläche bieten, für ein einfaches An- und Ablegen von Jacken, Mänteln oder ähnlichem.

3. Küche

Die Küche ist ein zentraler Ort in jeder Wohnung. Hier wird nicht nur gekocht und abgewaschen, oftmals ist sie auch ein Aufenthaltsraum, in dem man viel Zeit verbringt. Gilt es eine Wohnung barrierefrei zu gestalten, ist es essenziell, dass die Küche den neuen Bedürfnissen angepasst wird. Sanubi zählt auf, wie Sie das am besten tun können.

  • Die Küche sollte über eine Sitzgelegenheit verfügen.
  • Küchengeräte und Schränke müssen gut erreichbar sein.
  • Die Arbeitsplatten und das Kochfeld sollten, falls ein Rollstuhl in der Wohnung genutzt wird, unterfahrbar sein.
  • Generell sollten Arbeitsplatten und Kochfeld gut zugänglich sein und die richtige Höhe haben.
  • Eine Herdüberwachung mit Abschaltautomatik sollte installiert sein.

4. Bad

Geht es darum eine Wohnung barrierefrei zu gestalten, ist das Badezimmer wahrscheinlich der kritischste Raum. Schließlich handelt es sich dabei um einen Ort der Notwendigkeit. Hier kann man sich waschen und die täglichen Toilettengänge absolvieren, außerdem steht oftmals die Waschmaschine im Bad. Somit hat man viele Dinge zu beachten und Sanubi erklärt Ihnen im Detail welche das sind.

  • Die Dusche im Badezimmer sollte bodengleich und leicht begehbar sein, falls dies nicht möglich ist, sollte genügend Platz vorhanden sein, um eine Dusche nachzurüsten, die den entsprechenden Anforderungen genügt.
  • Die Rutschgefahr in der Dusche sollte durch eine Matte oder Aufkleber verringert werden.
  • In der Dusche sollte ein Hocker, Klappsitz oder ähnliches stehen.
  • Falls es noch keine Haltegriffe gibt im Badezimmer, sollten diese an den richtigen Stellen angebracht werden. Ganz wichtig ist es an dieser Stelle auf die Stabilität der Haltegriffe zu achten.
  • Vor dem WC und vor dem Waschbecken sollte jeweils ein Bewegungsraum von mindestens 120 cm mal 120 cm gegeben sein.
  • Falls nötig sollte eine Sitzgelegenheit vor dem Waschtisch vorhanden sein.
  • Man sollte sich gut im Spiegel sehen können, wenn man den Waschtisch verwendet.
  • Der Toilettensitz sollte die richtige Höhe haben.
  • Außerdem sollte die Toilette selbstständig nutzbar sein.
  • Die Badezimmertür sollte nach außen aufschlagen.
  • Die Badtür sollte im Notfall auch von außen geöffnet werden können.

5. Schlafzimmer

Auch im Schlafzimmer müssen gewisse Maßnahmen vorgenommen werden, immerhin handelt es hier auch um einen Raum von höchster Wichtigkeit. Gerade für Menschen, die barrierefreies Wohnen benötigen, ist ein gesunder Schlaf und die damit einhergehende Erholung essenziell. Die folgenden Aspekte sollten im Schlafzimmer beachtet werden.

  • Das Bett sollte die richtige Höhe haben, sodass man leicht aufstehen kann.
  • Es sollte sichergestellt werden, dass das Bett von drei Seiten zugänglich ist, um eventuell notwendige Pflegeleistungen zu ermöglichen.
  • Der Zugang zum Bett sollte ungehindert, auch mit Rollstuhl oder Gehhilfe möglich sein.
  • Schränke sollten leicht zugänglich sein und sich gut öffnen lassen.

6. Treppen

Treppen sind in der Regel Hindernisse, die es am besten ganz zu vermeiden gilt, wenn man barrierefreies Wohnen ermöglichen möchte. Nichtsdestotrotz gibt es Situationen in denen Treppen trotzdem vorhanden sind und irgendwie nutzbar gemacht werden müssen. Sanubi erklärt Ihnen, was Sie unternehmen können, um trotz Treppen mobil zu bleiben.

  • Sollten Sie auf einen Rollstuhl angewiesen sein, gibt es oft nur die Möglichkeit eines Aufzugs innerhalb der Wohnung. Ein Umbau der nur in den allerseltensten Fällen infrage kommen dürfte.
  • Falls das Treppensteigen gar nicht mehr möglich ist, kann ein Treppenlift eingebaut werden. Hier gibt es verschiedene Systeme, die individuell ausgewählt werden können. Eventuell ergibt sich für fitte Rollstuhlfahrer so auch die Möglichkeit in höhere Stockwerke zu gelangen, und zwar mithilfe eines weiteren Rollstuhls pro Stockwerk. Außerdem sollte man sich bei Bedarf über die Treppenlift-Kostenübernahme der Krankenkasse informieren.
  • Wenn das Treppensteigen zwar anstrengend geworden ist, aber trotzdem hin und wieder möglich ist, passt man zunächst am besten die Einrichtung der Wohnung an. Selten genutzte Räume kann man in obere Geschosse verlegen, sodass alles Wichtige im Erdgeschoss liegt und gut erreichbar ist.

7. Sonstiges

Neben Räumen, die in einer barrierefreien Wohnung angepasst werden müssen, gibt es eine Vielzahl an anderen, übergreifenden Maßnahmen. Sanubi erklärt Ihnen was Sie zusätzlich tun können, um barrierefrei zu wohnen.

  • Stellen Sie sicher, dass Türen eine Breite von 80 cm oder noch besser 90 cm haben, sodass man ungehindert von Transportmitteln oder anderen Gehhilfen problemlos durchgehen kann.
  • Kabel dürfen keinesfalls einfach herumliegen, da sie sonst gefährliche Stolperfallen darstellen. Nutzen Sie am besten Kabelkanäle.
  • Essenzielle Bedienelemente, wie Steckdosen, Türgriffe, Lichtschalter und ähnliches, sollten leicht zugänglich installiert sein. Im besten Fall befinden sich diese in einer Höhe von ungefähr 85 cm.
  • Fenster sollte man leicht öffnen können. Entweder befinden sich diese schon in einer guten Position oder man bringt entsprechende Verlängerungen an.
  • Stellen Sie sicher, dass Teppiche und andere Bodenbeläge rutschfrei verlegt sind.
  • Entfernen Sie jedwede Hindernisse oder andere Gegenstände die Wege blockieren.
Tipp:
Damit Sie es leichter haben, hat Sanubi für Sie eine übersichtliche Checkliste erstellt, auf der alle Maßnahmen noch einmal aufgelistet werden. So können Sie ganz einfach kontrollieren, was an Umbauten anfällt und welche Gegebenheiten angepasst werden müssen.
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Wohnumfeldsverbessernde Maßnahmen

Im Bereich der häuslichen Pflege können wohnumfeldsverbessernde Maßnahmen dazu beitragen, dass Pflegebedürftige länger in ihrem Zuhause bleiben können und sich dort sicherer und wohler fühlen. Menschen mit Behinderungen benötigen ebenfalls oft Anpassungen in ihrem Zuhause, um sich sicher und selbstständig bewegen und leben zu können.

Hier sind einige Beispiele für wohnumfeldsverbessernde Maßnahmen im Bereich der häuslichen Pflege und für Menschen mit Behinderungen:

  1. Bettanpassungen: Verstellbare Betten können es Pflegebedürftigen erleichtern, bequem zu schlafen und sich im Bett zu bewegen. Ein Bettgitter oder eine Bettbarriere kann das Sturzrisiko verringern.
  2. Pflegehilfsmittel: Hierzu können Pflegebetten, Rollstühle, Rollatoren, Gehhilfen, Toilettensitzerhöhungen, Duschhocker, Haltegriffe und andere Hilfsmittel gehören, die Pflegebedürftigen helfen, sich im Haus sicherer und selbstständiger zu bewegen. (Achtung: Es werden grundsätzlich Pflegehilfsmittel von Hilfsmitteln unterschieden. Mehr dazu lesen Sie in unserem Ratgeber Pflegehilfsmittel.)
  3. Treppenlifte und Rampen: Treppenlifte und Rampen können es Pflegebedürftigen und Menschen mit Mobilitätsproblemen erleichtern, sich innerhalb ihres Hauses zu bewegen, insbesondere wenn sie Schwierigkeiten haben, Treppen zu steigen.
  4. Badezimmeranpassungen: Hierzu können eine ebenerdige Dusche, eine Sitzbadewanne, ein Duschsitz, Haltegriffe, ein erhöhtes WC, ein behindertengerechter Waschtisch und andere Anpassungen gehören, die Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung das Duschen oder Baden erleichtern.
  5. Küchenanpassungen: Verstellbare Arbeitsplatten, niedrigere Arbeitsflächen und verbesserte Beleuchtung können es Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen erleichtern, in der Küche zu arbeiten und Mahlzeiten zuzubereiten.
  6. Beleuchtung und Alarme: Bessere Beleuchtung und Alarme können dazu beitragen, Stürze oder Unfälle zu vermeiden.
  7. Technologie: Smart-Home-Technologie kann es Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen ermöglichen, Geräte und Systeme in ihrem Zuhause mit ihrer Stimme oder einem Tablet oder Smartphone zu steuern.
  8. Klimaanlage und Heizung: Eine gut funktionierende Klimaanlage oder Heizung kann es Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen erleichtern, bequemer zu leben.
  9. Gartenanpassungen: Ein barrierefreier Garten mit ebenerdigen Wegen und erhöhten Beeten kann Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen helfen, sich draußen sicherer zu bewegen und die Natur zu genießen.
  10. Breitere Türen: Breitere Türen können es Menschen mit Rollstühlen oder Gehhilfen erleichtern, durch die Türöffnungen zu passen.
  11. Bodenbeläge: Rutschfeste Bodenbeläge können das Sturzrisiko ebenfalls reduzieren.
  12. Türsprechanlagen: Eine Türsprechanlage kann es Menschen mit Behinderungen ermöglichen, Besucher sicher zu identifizieren und sich sicherer zu fühlen.

Diese Anpassungen können dazu beitragen, dass Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderungen in ihrem Zuhause selbstständiger leben und sich sicherer fühlen können. Dies kann auch dazu beitragen, ihre Lebensqualität zu verbessern und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu fördern.

Diese Liste ist nicht vollständig und es gibt viele weitere Anpassungen, die je nach den individuellen Bedürfnissen und Umständen notwendig sein können.

Der Weg zum barrierefreien Wohnen

Sobald Sie die Notwendigkeit einer barrierefreien Wohnung erkennen, sollten Sie umgehend handeln. Will man barrierefrei wohnen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie man die eigene Wohnform entsprechend umstellt. Sanubi klärt die wichtigsten Fragen, die sich ergeben, wenn man seine Wohnung barrierefrei umbauen oder in eine passend ausgestattete umziehen möchte.

Umbau oder Neubezug

Im besten Fall hat man an schon beim Bezug oder Bau seiner Wohnung daran gedacht, was passiert, wenn man von heute auf morgen einen barrierefreien Lebensraum benötigt. Bei vielen Menschen trifft das allerdings nicht zu, so war womöglich der Bedarf von Barrierefreiheit beim Einzug noch in weiter Ferne oder aber die Notwendigkeit kommt plötzlich und unerwartet. Keinesfalls bedeutet das jedoch, dass man nicht trotzdem das Recht darauf hat, dass die eigenen vier Wände auf seine Bedürfnisse zugeschnitten sind. Die erste, grundsätzliche Überlegung sollte zunächst die Frage beinhalten, ob ein Umbau, bzw. eine Anpassung des bestehenden Wohnverhältnisses oder ein Neubezug die bessere Wahl ist. Oftmals kann eine solche Frage nicht beantwortet werden, ohne finanzielle Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Wenn Geld keine Rolle spielt, dann kann man einfach den Weg wählen, der am bequemsten ist. Muss man allerdings mit begrenztem Kapital auskommen, so lohnt es sich zu analysieren, welche Umbauten und Maßnahmen in der aktuellen Wohnung notwendig wären und wie hoch die Kosten eines Umzugs wären. Darauf aufbauend kann man dann eine Vorentscheidung treffen. Grundsätzlich muss beim Wunsch nach einer neuen Wohnung oder einem neuen Haus, auch die Verfügbarkeit von geeignetem Wohnraum in Betracht gezogen werden. Lebt man also in einem Ballungsraum, in dem vielleicht ohnehin schon Wohnungsarmut herrscht, bietet es sich vielleicht trotz höherer Kosten an, in den eigenen vier Wänden zu verbleiben. Alles in allem ist die Frage nach Umbau oder Neubezug eine sehr individuelle und es gilt grundsätzlich die persönliche Situation zu evaluieren und darauf aufbauend die vernünftigste Entscheidung zu treffen. Ganz wichtig ist es jedoch gerade bei Neubauten auf die Einhaltung der entsprechenden, baulichen DIN-Vorschriften zu achten. Im Fall des barrierefreien Wohnens sollte man insbesondere DIN 18040 und DIN 18040-2 berücksichtigen.

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Wer darf Veränderungen an der Wohnung vornehmen?

Ist die Entscheidung gefallen in der bestehenden Wohnung zu verbleiben und die Barrieren dort zu entfernen, stellt sich die Frage, wer die Veränderungen vorzunehmen hat. Dabei geht es zum einen um eine Übernahme der Kosten und zum anderen um die Frage, wer überhaupt die baulichen Maßnahmen durchführt. Vorab kann zunächst festgestellt werden, dass generell beide, also Mieter und Vermieter dazu berechtigt sind eine Wohnung barrierefrei anzupassen. Ist der Mieter derjenige, der die Umbauten durchführen möchte, gilt grundsätzlich die Regel, dass er die Zustimmung des Vermieters einfordern darf und diese nur verweigert werden darf, wenn „das Interesse des Vermieters an der unveränderten Erhaltung der Mietsache oder des Gebäudes, das Interesse des Mieters an einer behindertengerechten Nutzung der Mietsache überwiegt.“ Besagte Regelung bezieht sich aber in erster Linie auf Anpassungen, die die Bausubstanz betreffen. Kleinere Umbauten können ohne Zustimmung durchgeführt werden. Der Vermieter selbst hat in der Regel freie Hand, wenn es darum geht sein Eigentum barrierefrei zu gestalten.

Unterstützung und Finanzierung

Die letzte Hürde auf dem Weg zum barrierefreien Wohnen ist die Finanzierung. Hier gibt es viele Möglichkeiten, falls man Unterstützung benötigt. Am leichtesten hat man es, wenn man über einen Pflegegrad verfügt, denn dann greift einem der Staat direkt, über die Pflegekassen der Pflegeversicherungen unter die Arme. Je nach Maßnahme werden bis zu 4.000 Euro zur Verfügung gestellt. Selbstverständlich betrifft das allerdings nur wirklich notwendige Anpassungen. Hat man keinen Pflegegrad, sieht die Lage komplizierter, aber alles andere als aussichtslos aus. Auch hier bemüht sich nämlich der Bundesstaat gewisse Hilfestellungen zur Verfügung zu stellen. Dieses Mal erfolgt das jedoch nur indirekt, und zwar durch die staatliche Bank, KFW. Bei der KFW kann man entweder einen Kredit in Höhe von bis zu 50.000 Euro bekommen, welcher selbstverständlich einen vergünstigten Zinssatz vorweist, oder aber man profitiert von einem Investitionszuschuss von maximal 6.250 Euro. Darüber hinaus bieten manche Kommunen Förderungen an. Am besten ist es, wenn man sich in dieser Hinsicht individuell, über seine regionalen Möglichkeiten informiert.

Barrierefreies Wohnen: Freiräume schaffen und Lebensqualität sichern

Barrierefreies Wohnen ist ein wichtiges Thema, und zwar nicht nur für Menschen mit körperlichen Einschränkungen, Rollstuhlfahrer und ältere Menschen. Neben älteren Personen, ist der Gedanke an eine barrierefreie Wohnung auch für alle anderen wichtig, die sich längerfristig an einem Ort niederlassen wollen. Dabei ist es irrelevant, ob man in einem Eigenheim oder einer Mietwohnung bzw. einem Mietshaus wohnt. Wer, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, alt werden möchte, der sollte tunlichst darüber nachdenken wie er seine eigenen vier Wände darauf vorbereitet. Barrierefreiheit ist hier einer der zentralen Gesichtspunkte und erleichtert den Alltag dauerhaft. Dabei gilt es nicht nur die unterschiedlichen Räume, wie Bad, Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer oder Flur, entsprechend anzupassen, auch der Zugang zur und Eingang der Wohnung müssen barrierefrei gemacht werden. Wie genau das vonstattengehen soll, muss individuell abgeklärt werden, schließlich ist jede Situation unterschiedlich und der Grad der Selbstständigkeit der betroffenen Personen ebenfalls. Insgesamt gibt es jedoch eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich die passende Unterstützung bei der Finanzierung des barrierefreien Wohnens zu sichern. Diese reichen von Zuschüssen, seitens der Pflegekasse, bis hin zu Darlehen mit vergünstigten Konditionen oder Förderungen durch die örtliche Gemeinde, gemeinnützige Vereine oder sonstiger kommunaler Institutionen. Wichtig ist vor allem eines und zwar, dass man sich über Barrierefreiheit informiert. Hat man erst einmal herausgefunden was in der aktuellen Wohnung verändert werden muss, damit diese als barrierefrei bezeichnet werden kann, weiß man genau welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Zieht man in eine neue Bleibe gilt selbstverständlich dasselbe, vor allem weil barrierefreies Wohnen einfacher möglich gemacht wird, je früher man darüber nachdenkt.

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