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Die ehemaligen Pflegestufen wurden durch Pflegegrade ersetzt. Die frühere Pflegestufe 2 entspricht dem heutigen Pflegegrad 3. Das Gleiche gilt für Pflegestufe 1, die mit einer eingeschränkten Alltagskompetenz (z.B. Demenz) einhergeht.
In diesem Artikel lesen Sie, wie Pflegegrad 3 definiert wird, welche Voraussetzungen für die Einstufung in Pflegegrad 3 erforderlich sind und welche Leistungen Personen mit Pflegegrad 3 erwarten können.
Das Wichtigste in Kürze
- Pflegegrad 3 ist einer von fünf Pflegegraden in die eine Person eingestuft werden kann
- Pflegegrad 3 wird vergeben, wenn von einer „schweren Beeinträchtigung der Selbstständigkeit“ ausgegangen wird
- Um in Pflegegrad 3 eingestuft zu werden, benötigt man zwischen 47,5 und unter 70 Punkten im Bewertungsverfahren
- Personen mit Pflegegrad 3 haben Anspruch auf Pflegegeld in Höhe von 572 Euro monatlich (Neuer Stand 2024)
- Seit 1. Januar 2022 wird ein Zuschlag zur Reduzierung des pflegebedingten Eigenanteils gezahlt
- Digitale Pflegeanwendungen werden mit bis zu 50 Euro übernommen
Pflegegrad 3 – Definition
Der Pflegegrad 3 ist für Personen vorgesehen, bei denen die Selbstständigkeit schwer beeinträchtigt ist. Gemäß der neuen Bewertungskriterien wird seit dem 01.01.2017 nicht mehr nur der Zeitaufwand betrachtet, sondern auch die Selbstständigkeit der betroffenen Person. Wenn Sie eine festgelegte Punktzahl bei der Pflegebegutachtung erreichen, werden Sie in den Pflegegrad 3 eingestuft. Somit stehen Ihnen finanzielle Mittel und Sachleistungen zu.
Abgrenzung Pflegegrad 3 zu Pflegegrad 2 und 4
Pflegegrade unterscheiden sich voneinander. Die Einstufung in einen bestimmten Pflegegrad hängt davon ab, wie hoch der individuelle Pflegebedarf einer Person ist.
Mit jedem höheren Pflegegrad erhöhen sich auch die Leistungen, die zur Verfügung stehen. Diese Leistungen können beispielsweise ambulante oder stationäre Pflege, Pflegehilfsmittel, Pflegekurse und Betreuungsleistungen umfassen.
Insgesamt kann man sagen, dass die Pflegegrade sich in der Intensität des Pflegebedarfs unterscheiden. Ein höherer Pflegegrad bedeutet in der Regel einen höheren Bedarf an Hilfe und Unterstützung im Alltag.
Was ist der Unterschied zwischen Pflegegrad 2 und Pflegegrad 3?
Menschen mit Pflegegrad 2 haben definitionsgemäß weniger Einschränkungen als Personen mit Pflegegrad 3. Wer Pflegegrad 2 besitzt, bei dem liegt eine erhebliche Beeinträchtigung der Selbstständigkeit vor. Pflegegrad 3 steht in Verbindung mit einer schweren Beeinträchtigung der Selbstständigkeit. Der Unterschied zwischen den Pflegegraden zeigt sich im Alltag meist besonders deutlich im Bereich Mobilität. Menschen mit Pflegegrad 2 können sich, je nach vorliegender Einschränkung, häufig noch mit einem Rollator fortbewegen. Bei Pflegegrad 3 kann das zunehmend schwerer fallen – Betroffene benötigen dann womöglich einen Rollstuhl. Wie stark Menschen auf die Hilfe von außen angewiesen sind, ist aber sehr individuell. Generell gilt: Bei Pflegegrad 3 ist Ihr Pflegebedarf deutlich höher als bei Pflegegrad 2.
→ Voraussichtlichen Pflegegrad berechnen
Wie komme ich von Pflegegrad 3 in Pflegegrad 4?
Die Pflegekasse stellt pflegebedürftigen Menschen maßgeschneiderte Lösungen zur Verfügung, die sich an dem Pflegebedarf orientieren. Der Pflegebedarf kann sich durch das Fortschreiten einer Erkrankung oder mit dem Alter erhöhen. Wenn Sie einen Pflegegrad zugeteilt bekommen haben, bedeutet das nicht, dass Sie diesen für immer behalten. Bemerken Sie, dass die bisherigen Leistungen der Pflegekasse nicht ausreichen und Sie stärker auf die Hilfe von außen angewiesen sind als früher, können Sie eine Höherstufung bei der Pflegeversicherung beantragen. Sobald der Antrag bei der Pflegekasse vorliegt, informiert sie den Medizinischen Dienst. Dieser wiederum entsendet einen Gutachter in Ihr häusliches Umfeld, um die vorliegenden Einschränkungen zu beurteilen – das Vorgehen kennen Sie bereits von der vorherigen Pflegebegutachtung.
Stellt der Gutachter bei Ihnen fest, dass Sie eine schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit haben, also eine Punktzahl zwischen 70 und unter 90 Punkten, erhalten Sie Pflegegrad 4. Wenn die Pflegekasse Ihnen mitteilt, dass Sie ab nun Pflegegrad 4 besitzen, können Sie von den umfangreicheren Leistungen profitieren. Dazu zählt neben einem höheren Pflegegeld auch ein großzügigeres Budget für Pflegesachleistungen sowie für teil- und vollstationäre Leistungen.
→ Mehr erfahren im Ratgeber zur Höherstufung Pflegegrad
Leistungsunterschiede zwischen Pflegegrad 3, 2 und 4
Pflegegrad
|
Pflegegeld
|
Pflegesach-
leistungen |
Tages- und
Nachtpflege |
Vollstationäre
Pflege |
---|---|---|---|---|
2 | 332 Euro/Monat | 760 Euro/Monat | 689 Euro/Monat | 770 Euro/Monat |
3 | 572 Euro/Monat | 1431 Euro/Monat | 1.298 Euro/Monat | 1.262 Euro/Monat |
4 | 764 Euro/Monat | 1778 Euro/Monat | 1.612 Euro/Monat | 1.775 Euro/Monat |
Pflegegrad 3 – Geld und Leistungen 2024
Wenn Sie die Voraussetzungen für den Pflegegrad 3 erfüllen, können Sie einen Unterstützungsbedarf geltend machen. Im Folgenden möchten wir Ihnen aufzeigen, von welchen finanziellen Hilfen und Sachmitteln Sie mit Pflegegrad 3 Gebrauch machen können.
Leistungen bei Pflegegrad 3 – Tabelle
Leistung (Pflegegrad 3)
|
Betrag
|
---|---|
Pflegegeld | 572 € |
Pflegesachleistung | 1431 € |
Pflegehilfsmittel zum Verbrauch | bis zu 40 € |
Tages- und Nachtpflege (teilstationär) | 1431 € |
Vollstationäre Pflege | 1.262 €* zzgl. Leistungszuschlag |
*Heimbewohner mit Pflegegrad 2-5 bekommen folgenden Leistungszuschlag seit 2024:
- 15 % des Pflegekosten-Eigenanteils innerhalb des ersten Jahres.
- 35 % des Pflegekosten-Eigenanteils, wenn sie mehr als 12 Monate in der Einrichtung leben.
- 50 % des Pflegekosten-Eigenanteils, wenn sie mehr als 24 Monate in der Einrichtung leben.
- 75 % des Pflegekosten-Eigenanteils, wenn sie mehr als 36 Monate in der Einrichtung leben.
Änderungen Pflegereform 2024: Mehr Pflegegeld bei Pflegegrad 3
Art der
Änderung
|
Ausgangslage vor der Änderung
|
Ausgangslage nach der Änderung
|
---|---|---|
Pflegegelderhöhung (5 %) |
Pflegegrad 1: 0 € Pflegegrad 2: 316 € Pflegegrad 3: 545 € Pflegegrad 4: 728 € Pflegegrad 5: 901 € |
Pflegegrad 1: 0 € Pflegegrad 2: 332 € Pflegegrad 3: 572 € Pflegegrad 4: 764 € Pflegegrad 5: 946 € |
Erhöhung der Pflegesachleistungen (5 %) |
Pflegegrad 1: 0 € Pflegegrad 2: 724 € Pflegegrad 3: 1363 € Pflegegrad 4: 1693 € Pflegegrad 5: 2095 € |
Pflegegrad 1: 0 € Pflegegrad 2: 760 € Pflegegrad 3: 1431 € Pflegegrad 4: 1778 € Pflegegrad 5: 2200 € |
Erhöhung der Leistungszuschläge für die vollstationäre Pflege |
0 bis 12 Monate: 5 % 13 bis 24 Monate: 25 % 25 bis 36 Monate: 45 % über 36 Monate: 70 % |
0 bis 12 Monate: 15 % 13 bis 24 Monate: 30 % 25 bis 36 Monate: 50 % über 36 Monate: 75 % |
Pflegeunterstützungsgeld steht nun jährlich zur Verfügung
Die Pflegereform 2024 hat eine wichtige Erneuerung für pflegende Angehörige im Gepäck. Sie betrifft Menschen, die berufstätig sind und sich außerdem um ein Familienmitglied kümmern. Diese können im Ernstfall dem Arbeitsplatz bis zu zehn Tage fernbleiben, um beispielsweise bei einem plötzlichen Pflegefall wichtige Regelungen zu treffen. Für diesen Zeitraum steht das Pflegeunterstützungsgeld zur Verfügung – anders als bisher ist es nun jährlich und nicht mehr einmalig pro Pflegebedürftigen abrufbar.
Pflegeperson in Rehabilitation – Mitaufnahme von Pflegebedürftigen nun einfacher
Steht bei pflegenden Angehörigen ein Aufenthalt in einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung an, ist die Sorge um die pflegerische Versorgung des Familienmitglieds meist groß. Durch die Pflegereform 2024 gestaltet sich die Mitaufnahme von Menschen mit einem Pflegegrad nun einfacher. Sie können entweder in derselben Einrichtung, einer ambulanten Pflegeeinrichtung oder vollstationär untergebracht werden. Für die Kosten kommt dann die Pflegekasse des Pflegebedürftigen auf.
Gut zu wissen!
Seit Januar 2024 erhalten Pflegebedürftige mehr Transparenz vonseiten ihrer Pflegekasse. Dort können Sie sich über bisher verbrauchte Leistungen und abgerechnete Leistungen, zum Beispiel durch einen ambulanten Pflegedienst, erkundigen.
Neu: Digitale Pflegeanwendungen DiPA
Um eine digitale Pflegeanwendung von der Pflegekasse erstattet zu bekommen, muss sie in das digitale Pflegehilfsmittelverzeichnis aufgenommen worden sein. Nur die dort aufgelisteten DiPAs werden erstattet. Wer eine DiPA nutzen will, muss einen Antrag bei der Pflegekasse stellen, damit die Kosten übernommen werden. Die Pflegekasse übernimmt dabei bis zu 50 Euro im Monat für eine digitale Pflegeanwendung.
Leistungsarten: Welche Vorteile habe ich bei Pflegegrad 3?
Wenn Ihnen der Pflegegrad 3 zugesprochen wird, haben Sie einen Anspruch auf verschiedene Leistungen. In dem Zusammenhang fällt häufig der Begriff „Leistungsarten“. Hierunter werden verschiedene Leistungen zusammengefasst, die Menschen mit einem Pflegegrad zustehen können. Bei Pflegegrad 3 können sowohl Sachleistungen als auch Geldmittel möglich gemacht werden.
Gut zu Wissen!
Die Leistungen der Pflegeversicherung decken manchmal nicht die vollen Kosten. Wenn Rente und Pflegegeld nicht ausreichen, können Sie unter bestimmten Voraussetzungen die „Hilfe zur Pflege“ beantragen. Das ist eine Form von Sozialhilfe, die einkommensschwachen Pflegebedürftigen nach dem Sozialgesetzbuch (§ 61 – § 66a SGB XII) zusteht.
Wie viel Pflegegeld bei Pflegegrad 3?
Die Pflegeversicherung nimmt sich dem Thema Pflegegeld an. Eine Auszahlung erfolgt, wenn die Pflege zu Hause stattfindet. Die entsprechenden Aufgaben können Angehörige, aber auch Freunde oder Bekannte übernehmen. Mit der finanziellen Unterstützung der Pflegeversicherung sollen die wertvollen Leistungen, die nahestehende Personen erbringen, anerkannt werden. Zudem hilft der monatliche Betrag dabei, die häusliche Pflege überhaupt erst zu ermöglichen. Schließlich rotieren viele pflegende Angehörige zwischen Job und Pflege.
Gut zu Wissen!
Pflegende Angehörige können darüber hinaus auf ein breites Hilfsangebot zurückgreifen und sich die Pflegezeit zur Rente anrechnen lassen.
Was sind Pflegesachleistungen bei Pflegegrad 3?
Bei Pflegesachleistungen wird kein Geld ausgezahlt. Wie bereits erwähnt, erbringen professionelle Fachkräfte im Rahmen einer ambulanten Pflege Leistungen. So können Sie weiterhin im häuslichen Umfeld verbleiben und erhalten die Zuwendung, die Sie benötigen. Auch hier hat der Gesetzgeber klare Vorstellungen. Bei einem Pflegegrad 3 steht für Pflegesachleistungen ein Budget von 1431 Euro monatlich zur Verfügung. Beauftragen Sie einen zertifizierten Pflegedienst, kann dieser direkt mit der Pflegekasse abrechnen. Auf Sie kommen also keine weiteren Formalitäten zu.
Was fällt unter Pflegehilfsmittel?
Je nach Beeinträchtigung oder Krankheitsfall können Geräte oder Sachmittel notwendig sein. Sie werden als Pflegehilfsmittel bezeichnet und lindern Beschwerden oder vereinfachen die Pflege in den eigenen vier Wänden. Pflegehilfsmittel leisten auch einen wichtigen Beitrag, indem sie Ihren Alltag selbstständiger gestalten. Sie haben mit Pflegegrad 3 einen Anspruch auf Pflegehilfsmittel zum Verbrauch. Normalerweise stehen dafür bis zu 40 Euro monatlich zur Verfügung. Die Corona-Pandemie hat allerdings dafür gesorgt, dass die Beschaffungskosten auch im Pflegebereich gestiegen sind. Darauf wurde entsprechend reagiert, sodass Sie bis 31.12.2021 60 Euro monatlich für Pflegehilfsmittel zum Verbrauch geltend machen konnten.
Folgendes zählt per Definition zu den Pflegehilfsmitteln:
- Flächendesinfektionsmittel, Händedesinfektion
- Schutzmasken
- Einmalhandschuhe
- Bettschutzeinlagen
- Schutzkittel
Was sind Entlastungsleistungen bei Pflegegrad 3?
Alle Personen mit einem Pflegegrad haben Anspruch auf Entlastungsleistungen, sofern die Pflege im häuslichen Umfeld stattfindet. Der sogenannte Entlastungsbetrag kann in Höhe von 125 Euro ausgezahlt werden. Er lässt sich zudem mit anderen Leistungen der Pflegeversicherung kombinieren. Der Entlastungsbetrag ist zweckgebunden. Das bedeutet, dass er ausschließlich für Angebote genutzt werden soll, die für eine Entlastung pflegender Angehöriger sorgt. Alternativ wird die Finanzspritze verwendet, um Ihre Selbstständigkeit zu fördern. Dabei ist es jedoch wichtig, dass Sie einen zugelassenen Anbieter auswählen. Welche Dienstleister zugelassen sind, erfahren Sie bei Ihrer Pflegekasse. Nachdem die Leistung erbracht wurde, sammeln Sie die Rechnung und reichen diese bei Ihrer Pflegekasse ein, um den Entlastungsbetrag geltend zu machen.
Für Folgendes kann der Entlastungsbetrag verwendet werden:
- haushaltsnahe Dienstleistungen
- Gruppenangebote
- Pflege- und Alltagsbegleiter
- Kurzzeitpflege
- Tages- und Nachtpflege
Übergangspflege im Krankenhaus (§ 39e SGB V)
Die bis zu zehntägige Übergangspflege im Krankenhaus wird als neue Leistung eingeführt. Sofern unmittelbar im Anschluss an eine Krankenhausbehandlung erforderliche Leistungen der häuslichen Krankenpflege, der Kurzzeitpflege, Leistungen zur medizinischen Rehabilitation oder Pflegeleistungen nach SGB XI nicht oder nur unter erheblichem Aufwand sichergestellt werden können, besteht dieser neue Anspruch.
Was gehört zur Grundpflege bei Pflegegrad 3?
Sie wurden in Pflegegrad 3 eingeteilt, weil Ihre Selbstständigkeit schwer beeinträchtigt ist. Verschiedene Aufgaben im Alltag fallen Ihnen aufgrund Ihres Alters oder Ihrer Erkrankung nicht leicht. An dieser Stelle kommt die Grundpflege ins Spiel. Sie setzt sich dafür ein, dass Sie in vordefinierten Bereichen der Lebensführung Unterstützung erhalten.
Dazu zählen:
- Körperpflege (Waschen, Duschen, Baden, Toilettengang, Kämmen, Rasieren, Zähneputzen)
- Ernährung (mundgerechte Zubereitung und Essensaufnahme)
- Mobilität (Treppensteigen, Ankleiden, Unterstützung beim Aufstehen usw.)
Wie viele Stunden Pflege bei Pflegegrad 3?
Vor dem Jahr 2017 stand der Zeitaufwand im Mittelpunkt, wenn es um die früheren Pflegestufen ging. Seit dem Januar 2017 gibt es jedoch eine andere Herangehensweise. Nun zählen nicht mehr die Stunden pro Tag, die aufgewendet werden müssen, um die Pflegeperson zu betreuen, sondern eine Gesamtpunktzahl, die bei der Pflegebegutachtung ermittelt wird. Demnach gibt es keinen gültigen Richtwert, der automatisch bei Pflegegrad 3 zugrunde gelegt wird.
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Wer zahlt die Haushaltshilfe bei Pflegegrad 3?
Der Haushalt macht Personen mit Beeinträchtigungen besonders zu schaffen. Schließlich sind hier viele Tätigkeiten mit körperlicher Anstrengung verbunden. Wenn es Ihnen schwerfällt, Ihren Haushalt alleine zu bewältigen, sollten Sie über eine Haushaltshilfe nachdenken. Prinzipiell haben Sie drei Möglichkeiten, um die Kosten für eine Haushaltshilfe bei Pflegegrad 3 aufzubringen.
Voraussetzungen – Wann bekommt man Pflegegrad 3?
Je selbstständiger Sie im Alltag agieren, desto niedriger ist Ihr Pflegegrad. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Vergabe des Pflegegrads an Ihre Selbstständigkeit geknüpft ist. Nur durch eine sehr individuelle MD Begutachtung Ihrer Situation gelingt es, die notwendigen Hilfen für Ihren Alltag zu ermitteln. Das wird mit einem cleveren Punktesystem umgesetzt. Für verschiedene Lebensbereiche erhalten Sie demnach Punkte. Ein Gutachter, der Sie in Ihrem häuslichen Umfeld besucht, legt die jeweilige Punktanzahl fest. Am Ende erhalten Sie einen Gesamtpunktwert, der die Einstufung in den Pflegegrad sicherstellt. Für die Einstufung in Pflegegrad 3 gilt: Schwere Beeinträchtigung der Selbstständigkeit, mindestens 47,5 bis unter 70 Punkte.
Prüfen Sie Ihre Möglichkeiten. Leiden Sie oder eine angehörige Person an einer Krankheit, beantragen Sie einen Pflegegrad. Liegt dieser bereits vor, könnte eine Höherstufung für Sie infrage kommen. Nicht selten verschlechtert sich der Gesundheitszustand mit voranschreitender Erkrankung. Dies kann Einfluss auf die Pflegestufe haben. Prüfen Sie ebenfalls, ob andere Pflegeleistungen vorhanden sind, die Sie noch nicht in Anspruch nehmen.
Nutzen Sie unseren kostenfreien Pflegebegleiter und planen Sie die nächsten Schritte auf Ihrer Pflegereise – wir begleiten Sie dabei!
Planen Sie jetzt die nächsten Schritte auf Ihrer Pflegereise
Pflegegrad 3 beantragen oder Höherstufen
Es ist notwendig einen Antrag auf Pflegegrad zu stellen. Dieser wird nicht automatisch erteilt. Vor der Bewilligung müssen Sie einige Schritte einleiten und mit Ihrer Pflegekasse Kontakt aufnehmen. Wir empfehlen Ihnen, keine falsche Zurückhaltung zu üben. Wenn Sie Hilfe im Alltag benötigen, sollten Sie sich aktiv mit der Beantragung auseinandersetzen, um möglichst schnell Unterstützung zu erfahren. Wir helfen Ihnen mit den entscheidenden Informationen.
Wie und wo kann man Pflegegrad 3 beantragen?
Wenn es um die Beantragung eines Pflegegrads geht, ist die Pflegekasse der richtige Ansprechpartner. Nur keine Sorge, der Prozess ist einfacher als gedacht. Zunächst müssen Sie Kontakt mit Ihrer Pflegekasse aufnehmen. Das können Sie entweder telefonisch oder mit einem formlosen Brief. Wichtig dabei ist nur, dass Sie Ihr Anliegen klar formulieren, nämlich, dass Sie einen Pflegegrad beantragen möchten. Ein Schreiben hat den Vorteil, dass Sie später genau nachvollziehen können, wann Sie Ihr Anliegen kommuniziert haben. Im Anschluss wird Ihnen Ihre Pflegekasse ein Formular zusenden. Füllen Sie dieses aus und schicken Sie es zurück an den Absender. Danach wird der Antrag bearbeitet und ein Mitarbeiter setzt sich für einen Gutachtertermin mit Ihnen in Verbindung.
Pflegegrad 3 beantragen – Tipps
Fassen wir die wichtigsten Schritte zusammen: Sie nehmen Kontakt mit Ihrer Pflegekasse auf und beschreiben Ihr Anliegen. Das Ihnen im Anschluss zugesendete Formular füllen Sie aus und senden es zurück. Danach vereinbaren Sie einen Gutachtertermin. Nervosität in Verbindung mit dem Gutachtertermin ist völlig normal, Angst müssen Sie aber nicht haben. Der Gutachter hat nur im Sinn, einen Bedarf zu ermitteln und Ihnen die notwendigen Leistungen zukommen zu lassen.
Folgende Tipps dienen der Vorbereitung:
- Planen Sie für den Gutachterbesuch ca. 1 Stunde ein
- Tragen Sie alle relevanten medizinischen Informationen zusammen (Pflegedokumentationen, OP-Berichte, Medikamentenpläne usw.)
- Machen Sie sich selbst eine Liste mit Fragen, die Sie stellen möchten
- Wählen Sie einen Raum für das Gespräch, in dem Sie sich sicher und wohlfühlen
- Bitten Sie eine Vertrauensperson hinzu
Wie und wo beantrage ich Erhöhung des Pflegegrades?
Da der Pflegegrad immer an die jeweilige Situation angepasst wird, ist es manchmal nötig, den Pflegegrad zu erhöhen. Zum Beispiel dann, wenn eine Krankheit weiter fortschreitet und zusätzliche Einschränkungen mit sich bringt. In dem Fall ist eine Anpassung sinnvoll, um weitere Leistungen in Anspruch nehmen zu können. Für eine Erhöhung sollten Sie Kontakt mit Ihrer Pflegekasse aufnehmen. Das können Sie wieder telefonisch oder mithilfe eines formlosen Schreibens tun. Die Pflegekasse wird dann prüfen, ob ein höherer Pflegegrad erteilt werden muss.
Pflegegrad 3 – Feststellung und Begutachtung
Der Gesetzgeber hat deshalb verschiedene Pflegegrade eingeführt, weil Pflegebedürftige ganz unterschiedliche Grundvoraussetzungen mitbringen. Sie als Betroffener profitieren maßgeblich von einer individuellen Unterstützung. Diese erhalten Sie, sobald die Pflegekasse in Erfahrung gebracht hat, welcher Bedarf bei Ihnen vorliegt. Die Begutachtung nimmt dabei eine wichtige Rolle ein.
Wer legt Pflegegrad fest? / Wer erstellt ein Pflegegutachten?
Die Pflegekasse wendet sich entweder an den Medizinischen Dienst (MD) oder an die Medicproof GmbH, um das Pflegegutachten in die Wege zu leiten. Hierbei kommt es darauf an, ob Sie privat oder gesetzlich versichert sind. Gesetzlich Versicherte kommen mit einem MDK-Gutachter in Berührung. Die Medicproof GmbH setzt sich für Privatversicherte ein.
Wie wird der Pflegegrad festgelegt?
Zwar hat die Art der Versicherung einen Einfluss darauf, welcher Gutachter sich mit Ihnen in Verbindung setzt, die Ermittlung des Pflegegrads läuft allerdings immer gleich ab. Nach der Beantragung wird Sie ein Gutachter zu einem vereinbarten Termin in Ihrem häuslichen Umfeld besuchen. Er hat die Aufgabe, Ihre Situation und Ihren Hilfsbedarf zu beurteilen. Hierbei kommt das NBA (Neues Begutachtungsassessment) zum Einsatz. Der Pflegegutachter nimmt sich Zeit und betrachtet insgesamt sechs Module. Ihre Selbstständigkeit in den verschiedenen Modulen ist von größter Bedeutung. So können Einschränkungen gut erfasst und nachvollzogen werden.
Wie berechnet sich Pflegegrad 3?
Nur mithilfe eines Pflegegutachtens kann genau festgestellt werden, wie selbstständig Sie im Alltag sind. Die verschiedenen Module, die zugrunde gelegt werden, sind solche, mit denen Sie jeden Tag in Kontakt stehen. Ein Modul widmet sich beispielsweise der Mobilität, ein anderes der Gestaltung des Alltagslebens. Der Gutachter prüft genau, ob Einschränkungen vorliegen und vergibt Punkte. Mit einer festgelegten Matrix wird dann Ihre Situation in Form eines Gesamtpunktwerts abgebildet. Die Gewichtung, die daraus entsteht, spiegelt den Grad Ihrer Beeinträchtigung wider.
Infografik – Pflegegrad berechnen
Wie sich der Pflegegrad berechnet, zeigt folgende Infografik. Zugrunde liegt immer ein Punktesystem, welches durch die Gutachter des MD (MEDICPROOF) bewertet wird. Das Gesamtergebnis entscheidet über die Einstufung in den jeweiligen Pflegegrad.
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