Demenz ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, die die geistige Leistungsfähigkeit fortschreitend einschränken. Die bekannteste Form der Demenz ist die Alzheimer-Erkrankung. In Deutschland sind etwa 1,6 Millionen Menschen von Demenz betroffen, mehrheitlich ältere Menschen.
Das Wichtigste in Kürze
- Demenz ist ein Überbegriff für verschiedene Erkrankungen, die die geistige Leistungsfähigkeit einschränken; die bekannteste Form ist die Alzheimer-Erkrankung
- Neben einem Verlust der kognitiven Funktionen kommt es zu psychischen Beschwerden, Persönlichkeits- und Verhaltensveränderungen
- Die Ursachen für Demenz sind nicht genau bekannt. Gemeinsam ist allen primären Demenzformen, dass Nervenzellen im Gehirn nach und nach absterben.
- Die Demenz ist nicht heilbar und führt zur Pflegebedürftigkeit, allerdings lässt sich der Verlauf mithilfe medikamentöser und nicht-medikamentöser Maßnahmen verzögern.
Definition: Was versteht man unter Demenz?
Ein gewisses Maß an Vergesslichkeit ist gerade im fortgeschrittenen Alter normal. Doch Menschen mit einer Demenz sind nicht einfach nur vergesslich. Neben einer Störung des Kurz- und Langzeitgedächtnisses leiden sie auch an einem fortschreitenden Verlust zahlreicher anderer höherer Gehirnfunktionen, insbesondere von:
- Lernfähigkeit, Denk- und Abstraktionsvermögen
- Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit
- sprachlichen Fähigkeiten
- zeitlicher und räumlicher Orientierung
- sozialen und emotionalen Fähigkeiten
Fakt!
In Deutschland leben etwa 1,6 Millionen Demenzkranke, überwiegend sind Menschen über 65 Jahre betroffen. Frauen erkranken aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung häufiger als Männer.
Welche Formen der Demenz gibt es?
Demenz ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern der Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen des Gehirns, die die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.
Zu den häufigsten Demenzformen zählen:
- die Alzheimer-Erkrankung, die mit einem Anteil von etwa 60 Prozent die häufigste Ursache einer Demenz ist.
- die Lewy-Body-Demenz (auch Lewy-Körper-Demenz) mit einem Anteil von 10 bis 15 Prozent.
- die vaskuläre Demenz mit einem Anteil von 10 bis 15 Prozent.
- die frontotemporale Demenz (Morbus Pick) mit einem Anteil von 5 Prozent.
Nicht immer lassen sich die verschiedenen Demenzformen klar voneinander abgrenzen. Etwa 20 Prozent der Menschen leiden zum Beispiel an einer Mischform aus Alzheimer- und vaskulärer Demenz.
Wichtig zu wissen!
Nur die primäre Demenz ist auf eine Schädigung des Gehirns zurückzuführen. Bei einer sekundären Demenz führt hingegen eine körperliche Erkrankung, wie zum Beispiel eine Depression, Schilddrüsenerkrankungen, Mangelernährung oder Alkoholabhängigkeit, zu einem Verlust der geistigen Fähigkeiten.
Was sind die Ursachen für Demenz?
Die Ursachen der Demenz unterscheiden sich in Abhängigkeit von der jeweiligen Demenzform. Allen gemein ist die Tatsache, dass die Nervenzellen im Gehirn oder in bestimmten Gehirnregionen nach und nach absterben. Die Gründe für diese Neurodegeneration sind oft nicht eindeutig geklärt.
- Bei der Alzheimer-Erkrankung und der Lewy-Body-Demenz lagern sich bestimmte krankhaft veränderte Proteine an und in den Nervenzellen ab. Wissenschaftler vermuten, dass sie zum Untergang der Nervenzellen beitragen.
- Die vaskuläre Demenz beruht auf einer dauerhaften Durchblutungsstörung im Gehirn. Ursache ist oft eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), die einen oder mehrere Schlaganfälle nach sich ziehen kann. Die Blutgefäße verstopfen und können die Nervenzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen.
Gibt es äußere Faktoren, die das Risiko einer Demenz beeinflussen?
Neben einer nicht beeinflussbaren, genetischen Veranlagung gibt es verschiedene Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer Demenz erhöhen, aber auch verschiedene Faktoren, die möglicherweise eine Schutzfunktion besitzen.
Risikofaktoren
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Schützende Faktoren
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Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) | geistig aktiver Lebensstil |
Bluthochdruck (Hypertonie) | regelmäßige körperliche Bewegung |
Rauchen | ausgewogene Ernährung |
starkes Übergewicht | soziale Kontakte |
erhöhter Cholesterinspiegel |
Achtung!
Menschen mit Grunderkrankungen wie der Zuckerkrankheit oder Bluthochdruck haben ein erhöhtes Risiko für Gefäßschäden, die eine vaskuläre Demenz hervorrufen können. Die konsequente Behandlung dieser Grunderkrankungen ist deshalb besonders wichtig.
Wie sind die Symptome bei Demenz?
Im Verlauf einer Demenz kommt es bei den Betroffenen zu verschiedenen kognitiven, psychischen und körperlichen Beschwerden.
Kognitive Symptome | fortschreitender Verlust des Kurz- und später auch des Langzeitgedächtnisses (zum Beispiel verblassende Erinnerungen, Unfähigkeit, bekannte Personen zu erkennen) |
Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwäche (z. B. häufiges Verlegen von Gegenständen) | |
zeitliche und örtliche Orientierungsprobleme | |
beeinträchtigtes Urteilsvermögen, Unfähigkeit, situationsangemessen zu reagieren | |
Sprachprobleme (zum Beispiel Wortfindungsstörungen, inhaltsleere Sprache) | |
Beeinträchtigung bei Alltagsaktivitäten (zum Beispiel Körperhygiene, Ankleiden, Haushaltsführung) | |
Unfähigkeit, Gebrauchsgegenstände fehlerfrei und zielgerichtet zu benutzen (Apraxie) | |
Psychische Symptome | aggressives, streitlustiges Verhalten |
Hemmungslosigkeit | |
Rastlosigkeit und innere Unruhe | |
Wahnvorstellungen und Halluzinationen | |
Angst, Niedergeschlagenheit, Depressionen | |
sozialer Rückzug | |
Sonstige Symptome | gestörter Schlaf-Wachrhythmus |
Inkontinenz | |
Essstörungen, Appetitlosigkeit | |
Gangstörungen, Gangunsicherheit |
Gut zu wissen!
Welche Symptome auftreten, hängt wesentlich von der jeweiligen Demenzform ab. So gehen bei der frontotemporalen Demenz vor allem die für Emotionen und soziales Verhalten wichtigen Nervenzellen im Stirn- und Schläfenlappen zugrunde. Bei den Betroffenen stehen deshalb Persönlichkeits- und Wesensveränderungen wie Teilnahmslosigkeit, Reizbarkeit, Taktlosigkeit und Enthemmung im Vordergrund. Gedächtnisstörungen treten häufig erst später auf und sind schwächer ausgeprägt als bei anderen Demenzformen.
Diagnose: Wie erkennt der Arzt die Demenz?
Die Diagnose einer Demenz erfolgt in mehreren Schritten.
1) Patientengespräch (Anamnese)
Der Arzt fragt beispielsweise nach den Beschwerden, Vorerkrankungen oder der Einnahme von Medikamenten. Während des Gesprächs achtet er auf die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit seines Patienten.
2) Demenztests
Sie geben dem Arzt Aufschluss über die geistige Leistungsfähigkeit. Wichtige Demenztests sind zum Beispiel
- der Uhrentest, bei dem der Betroffene eine Uhr mit 12 Zahlen, zwei Zeigern und einer bestimmten Uhrzeit zeichnen soll sowie
- der Minimal Mental Status Test (MMST)mit einfachen Fragen und Handlungsaufforderungen, die die örtliche und zeitliche Orientierung, die Merkfähigkeit, die Aufmerksamkeit, die Erinnerungsfähigkeit und das Sprachvermögen testen.
3) Körperliche Untersuchung und Laboruntersuchungen
Sie dienen dem Ausschluss anderer Erkrankungen, insbesondere solcher, die eine sekundäre Demenz auslösen können. Wichtige Laborwerte sind zum Beispiel die Blutsalze, der Blutzucker sowie die Schilddrüsen-, Leber- und Nierenwerte.
4) Bildgebende Verfahren
Untersuchungen wie Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT) helfen dem Arzt, zwischen den verschiedenen Demenzformen zu unterscheiden und andere Erkrankungen auszuschließen.
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Wie behandelt der Arzt die Demenz?
Demenzerkrankungen sind nicht heilbar. Ziel der Behandlung ist es, die geistige Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit der Betroffenen so lange wie möglich zu erhalten.
Medikamentöse Behandlung bei Demenz
Für die medikamentöse Therapie stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung. Welche Wirkstoffe der Arzt einsetzt, hängt von der Form der Demenz ab.
- Antidementiva beeinflussen verschiedene Botenstoffe im Gehirn. Sie wirken dem Gedächtnisverlust entgegen und verbessern die Denkfähigkeit.
- Antidepressiva kommen bei Depressionen oder Angstzuständen zum Einsatz.
- Neuroleptika helfen gegen Wahnvorstellungen oder Halluzinationen.
- Beruhigungsmitteln verringern Erregungszustände und lindern Schlafprobleme.
Gut zu wissen!
Bei der vaskulären Demenz steht es im Vordergrund, die Grunderkrankung zu behandeln, die die Gefäßschäden verursacht.
Nicht-medikamentöse Maßnahmen bei Demenz
Für Menschen mit Demenz steht eine Vielzahl nicht-medikamentöser Therapien zur Verfügung, die darauf ausgerichtet sind, das Selbstwertgefühl und verbliebene Fähigkeiten zu stärken und die Lebensqualität zu verbessern:
- Krankengymnastik zur Förderung der motorischen Fähigkeiten
- Psychotherapie zur seelischen Krankheitsbewältigung
- Verhaltenstherapie zur besseren Krankheitsbewältigung und für mehr Selbstständigkeit
- Ergotherapie zum Training und Erhalt von Alltagsfähigkeiten
- Kognitive Therapie zum Training der geistigen Fähigkeiten
- Milieutherapie, also die Anpassung der Lebensbedingungen und des Tagesablaufs an das Krankheitsstadium
- Musik- und Kunsttherapie zur Verbesserung der Lebensqualität und Linderung von Depressionen
Pflegehilfsmittel bei Pflegebedürftigkeit
Personen, die beispielsweise durch Demenz, pflegebedürftig sind und einen anerkannten Pflegegrad besitzen, haben grundsätzlich Anspruch auf zuzahlungsfreie Pflegehilfsmittel
Pflegehilfsmittel beantragenAktueller Pflegegradrechner
Wie verläuft die Demenz und welche Folgen hat sie?
Alle primären Demenzformen gelten als unheilbar. Die Zerstörung der Nervenzellen lässt sich nicht rückgängig machen und schreitet mit der Zeit unaufhaltsam fort. Somit nehmen auch die Beschwerden immer mehr zu. Betroffene werden im Krankheitsverlauf deshalb zunehmend von anderen Menschen abhängig, je nach Demenzform und individuellem Krankheitsverlauf bis hin zur vollständigen Pflegebedürftigkeit.
Grob lässt sich eine Demenz in drei Stadien unterteilen:
Stadium 1 (leichte Demenz): Das vorrangige Symptom ist die Vergesslichkeit. Die Betroffenen vergessen Namen, Ereignisse und Termine und verlegen häufig Gegenstände. Auch die Orientierung bereitet erste Schwierigkeiten. Betroffene haben Probleme, Dinge zu planen und zu organisieren. Eine selbständige Lebensführung ist noch möglich, Hilfe nur im Einzelfall bei komplexen Tätigkeiten erforderlich.
Stadium 2 (mittelschwere Demenz): Störungen von Kurz- und auch Langzeitgedächtnis häufen sich, motorische Schwächen kommen hinzu. Alltägliche Aufgaben wie das Ankleiden, die Köperpflege oder die Zubereitung von Mahlzeiten bereiten Probleme, ebenso die Orientierung in vertrauter Umgebung. Viele Betroffene sind unruhig und rastlos, der Schlaf-Wachrhythmus gerät durcheinander, Gereiztheit, Misstrauen und Aggressionen nehmen zu. Die Betroffenen sind zunehmend auf Hilfe angewiesen.
Stadium 3 (schwere Demenz): Betroffene benötigen dauerhafte Betreuung und Beaufsichtigung. Sie bauen nun auch körperlich immer mehr ab. Es kommt zu weiteren Symptomen wie psychotischen Beschwerden (zum Beispiel Sinnestäuschungen), dem Verlust der Sprache, der Versteifung von Gliedmaßen und Inkontinenz.
Inkontinenz bei Demenz: Ein Zusammenhang
Auch wenn ungern darüber gesprochen wird, leiden viele Demenzkranke auch unter Inkontinenz. Doch sie sind mit der Problematik nicht alleine und es ist wichtig, frühzeitig und offen, darüber zu sprechen. Das häufige Einnässen und dessen Folgen können sonst dazu führen, dass die Patienten nicht mehr zu Hause gepflegt werden können. Bei einer auftretenden Inkontinenz ist es daher immer ratsam, ärztlichen Rat einzuholen. Gerade pflegebedürftige Menschen, die an Demenz erkrankt sind, leiden besonders, da sie womöglich immer wieder die eigene Situation vergessen. Dieser Umstand führt dazu, dass sie die Pein der Inkontinenz mehrfach, aufs Neue durchleben.
Lesen Sie mehr zum Thema Inkontinenz in unseren Ratgebern:
Wie und wie schnell kann man an Demenz sterben?
Todesursache bei einer Demenz ist in den meisten Fällen nicht die Demenz selbst. Stattdessen versterben Betroffene an den Folgen der Erkrankung. Viele Erkrankte leiden zum Beispiel an einer Mangelernährung oder werden im Verlauf der Erkrankung bettlägerig. Beides kann sich negativ auf den allgemeinen Gesundheitszustand auswirken und zu einer höheren Infektanfälligkeit führen.
Fakt!
Bis zu 57 Prozent aller Betroffenen versterben an Lungenproblemen, insbesondere Lungenentzündungen, und auch Herzkreislauf-Erkrankungen sind mit einem Anteil von bis zu 48 Prozent eine häufige Todesursache bei Demenz.
Zuverlässige Aussagen zur Lebenserwartung zu machen, ist bei einer Demenz sehr schwierig. Denn diese hängt von zahlreichen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Alter zum Zeitpunkt der Diagnose, dem Schweregrad der Erkrankung, der Demenzform und dem allgemeinen Gesundheitszustand.
Fakt!
Im Schnitt gehen Mediziner von einer Lebenserwartung von etwa drei bis sieben Jahren nach der Diagnose aus, manche Patienten leben aber auch erheblich länger.
Kann man Demenz vorbeugen?
Es gibt keine Maßnahmen oder Medikamente, mit denen sich Demenz verhindern lässt. Dennoch sind viele der Risikofaktoren medikamentös behandelbar oder durch einen gesunden Lebensstil beeinflussbar. Dazu zählen beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen, Alkoholkonsum und Übergewicht. Auch ein geistig und körperlich aktiver Lebensstil, zum Beispiel durch Gedächtnistraining, und soziale Kontakte können das Demenzrisiko senken.
Wenn Demenz zur Pflegebedürftigkeit führt
Demenzkranke benötigen früher oder später Hilfe bei der Alltagsbewältigung. Für die Angehörigen ist es deshalb wichtig, sich schon frühzeitig mit dem Thema Pflege auseinanderzusetzen und folgende Fragen zu klären:
- Kann der Erkrankte noch in seiner eigenen Wohnung bleiben?
- Welche Hilfestellungen sind dafür erforderlich?
- Welche Möglichkeiten bietet die ambulante Pflege?
- Welche Alternativen zur häuslichen Pflege gibt es in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium?
- Wer trägt die Kosten für die ambulante oder stationäre Betreuung?
Gut zu wissen!
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bietet interessierten Angehörigen mit dem Wegweiser Demenz umfassende Informationen zur Erkrankung, zum Umgang mit typischen Alltagssituationen und zu Unterstützungsangeboten.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Auswahl der Pflegehilfsmittel von der Schwere der Erkrankung, dem individuellen Bedarf und den spezifischen Anforderungen abhängt. Es empfiehlt sich daher, einen Arzt oder Therapeuten zu konsultieren, um das richtige Pflegehilfsmittel auszuwählen.
Der Umgang mit Betroffenen: Tipps für Angehörige
Der Umgang mit Demenz-kranken Menschen ist für Angehörige und Pflegende nicht immer einfach. Die folgenden Tipps haben sich dabei bewährt:
- Sprechen Sie langsam und deutlich, wiederholen Sie wichtige Informationen.
- Führen Sie keine Diskussionen.
- Nehmen Sie Anschuldigungen nicht persönlich.
- Versuchen Sie, ruhig, geduldig und verständnisvoll zu bleiben und die Gefühle des Erkrankten ernst zu nehmen.
- Beschäftigen Sie sich mit Ihrem Angehörigen, sprechen Sie mit ihm, geben Sie ihm das Gefühl von Zugehörigkeit und lassen Sie ihn mit gemeinsamen Aktivitäten wie Singen, Malen oder Basteln am Leben teilhaben.
- Bemühen Sie sich um einen festen Tagesablauf, vermeiden Sie Veränderungen im Umfeld des Betroffenen und sorgen Sie für eine ruhige, stressfreie Umgebung.
- Achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine ausreichende Körperpflege.
Achtung!
Die Betreuung von Demenz-Kranken stellt für pflegende Angehörige eine massive Belastung dar. Zögern sie deshalb nicht, bei Bedarf selbst psychosoziale Hilfsangebote wahrzunehmen. Auch Selbsthilfegruppen können wichtige Unterstützung bieten.
Pflegehilfsmittel bei Demenz
Bei Demenz können verschiedene Pflegehilfsmittel eingesetzt werden, um den Pflegebedürftigen zu unterstützen und das Pflegepersonal zu entlasten.
Im Folgenden finden Sie eine Liste mit einigen Pflegehilfsmitteln und ihrem Nutzen:
1. Pflegebett
Beispiel: Demenz-Patienten können aufgrund ihrer Erkrankung häufiger an Stürzen und Unfällen leiden, daher kann ein Pflegebett mit einer erhöhten Seitenwand und einer niedrigen Einstiegshöhe helfen, das Verletzungsrisiko zu minimieren. Darüber hinaus ermöglicht ein Pflegebett durch seine verstellbare Höhe und Positionierung eine komfortable Pflege und Lagerung des Patienten, um eine Dekubitusprophylaxe zu gewährleisten. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Pflegepersonal den Patienten aufgrund der verschiedenen Einstellmöglichkeiten des Bettes leichter betreuen und pflegen kann. Schließlich kann ein Pflegebett auch dazu beitragen, dass sich Demenzpatienten sicher und geschützt fühlen, da sie durch die vertraute Umgebung des Bettes und den damit verbundenen Komfort und Sicherheit beruhigt werden können.
2. Waschsysteme
Beispiel: Demenz-Patienten können häufig Schwierigkeiten haben, sich selbst zu waschen oder von Pflegekräften gewaschen zu werden, da dies für sie ein unangenehmes oder beängstigendes Erlebnis sein kann. Ein Waschsystem kann dazu beitragen, diese Hürde zu überwinden, indem es dem Patienten ein Gefühl von Kontrolle und Wohlbefinden gibt. Ein weiterer Vorteil von Waschsystemen ist, dass sie die Zeit, die für die Körperpflege benötigt wird, reduzieren können. Demenz-Patienten können unruhig und ungeduldig werden, wenn sie zu lange in einer Position bleiben müssen oder wenn sie sich unwohl fühlen. Ein Waschsystem kann dazu beitragen, dass die Reinigung schnell und effizient erfolgt, so dass der Patient schnell wieder in eine angenehme und bequeme Position gebracht werden kann.
3. Lagerungsrollen
Beispiel: Demenz-Patienten können häufig nicht mehr eigenständig ihre Position verändern oder sind nicht in der Lage, Schmerzen und Unbehagen zu kommunizieren, was zu einer erhöhten Belastung des Pflegepersonals führen kann. Lagerungsrollen können in diesem Zusammenhang dazu beitragen, den Patienten in eine bequeme und schmerzfreie Position zu bringen. Darüber hinaus können Lagerungsrollen auch dazu beitragen, die Beweglichkeit und Mobilität des Patienten zu fördern. Durch eine gezielte Positionierung der Lagerungsrollen können bestimmte Körperbereiche gestützt oder entlastet werden, so dass der Patient in der Lage ist, sich besser zu bewegen oder zu drehen. Dies kann insbesondere bei Demenz-Patienten von Bedeutung sein, die häufig unter Muskelschwäche und eingeschränkter Beweglichkeit leiden.
4. Produkte zur Hygiene im Bett
Produkte zur Hygiene im Bett sind ein wichtiger Bestandteil der Pflege bei Demenz-Patienten. Durch die fortschreitende Erkrankung und den Verlust kognitiver und motorischer Fähigkeiten ist es für viele Demenz-Patienten immer schwieriger, ihre eigene Körperpflege durchzuführen.
Beispiel: In diesem Zusammenhang können Produkte zur Hygiene im Bett dazu beitragen, die persönliche Hygiene des Patienten aufrechtzuerhalten und somit Infektionskrankheiten zu vermeiden. Ein weiterer Vorteil von Produkten zur Hygiene im Bett ist, dass sie dazu beitragen können, den Patienten in einer sauberen und hygienischen Umgebung zu halten. Durch regelmäßige Reinigung und Desinfektion können Bakterien und Keime abgetötet werden, die Krankheiten und Infektionen auslösen können. Insbesondere bei Demenz-Patienten, die möglicherweise nicht mehr in der Lage sind, ihre Umgebung aktiv zu reinigen oder ihre persönliche Hygiene aufrechtzuerhalten, ist eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion von großer Bedeutung.
5. Bettschutzeinlagen
Bettschutzeinlagen eignen sich besonders für Demenzpatienten, da sie dazu beitragen können, das Infektionsrisiko zu minimieren und den Komfort des Patienten zu erhöhen.
Beispiel: Demenzpatienten können aufgrund ihrer kognitiven Einschränkungen oft nicht angemessen auf Hygieneanforderungen reagieren oder ihre Bedürfnisse ausreichend kommunizieren. Bettschutzeinlagen können somit dazu beitragen, das Ausbreiten von Krankheitserregern und unangenehmen Gerüchen zu verhindern und das Infektionsrisiko zu reduzieren. Durch die Verwendung von Bettschutzeinlagen wird das Bett sauber und trocken gehalten. Demenzpatienten können häufig nicht in der Lage sein, ihre Blasen- oder Darmentleerung angemessen zu kontrollieren oder sich schnell genug zu melden, wenn sie Hilfe benötigen. Bettschutzeinlagen können somit dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu reduzieren und den Komfort des Patienten zu erhöhen.
6. Digitale Pflegeanwendungen
Digitale Pflegeanwendungen eignen sich besonders für Demenzpatienten, da sie dazu beitragen können, die Pflegeprozesse zu optimieren, die Lebensqualität der Patienten zu erhöhen und die Arbeit der Pflegekräfte zu erleichtern.
Beispiel: Demenzpatienten können aufgrund ihrer kognitiven Einschränkungen oft nicht angemessen auf traditionelle Pflegemethoden reagieren oder ihre Bedürfnisse ausreichend kommunizieren. Digitale Pflegeanwendungen können somit dazu beitragen, die Pflegeprozesse effektiver und effizienter zu gestalten, indem sie eine bessere und präzisere Überwachung des Gesundheitszustands des Patienten ermöglichen. Digitale Pflegeanwendungen können beispielsweise dazu beitragen, die Medikamenteneinnahme zu optimieren und eine bessere Überwachung der Vitalparameter des Patienten zu ermöglichen. Durch den Einsatz von digitalen Pflegeanwendungen können Pflegekräfte den Gesundheitszustand des Patienten kontinuierlich überwachen und frühzeitig auf Veränderungen reagieren.
7. Notrufsysteme
Notrufsysteme eignen sich besonders für Demenzpatienten, da sie dazu beitragen können, die Sicherheit und das Wohlbefinden der Patienten zu erhöhen und die Arbeit der Pflegekräfte zu erleichtern.
Beispiel: Demenzpatienten können aufgrund ihrer kognitiven Einschränkungen oft nicht angemessen auf Notfälle reagieren oder ihre Bedürfnisse ausreichend kommunizieren. Notrufsysteme können somit dazu beitragen, im Notfall schnell und effektiv auf die Bedürfnisse des Patienten zu reagieren. Notrufsysteme können beispielsweise durch einen einfachen Knopfdruck ausgelöst werden, wenn der Patient in einer Notsituation ist oder Hilfe benötigt. Notrufsysteme können auch dazu beitragen, Stürze oder andere gefährliche Situationen zu verhindern, indem sie beispielsweise über Bewegungssensoren verfügen, die das Pflegepersonal alarmieren, wenn der Patient das Bett verlässt.
8. Desinfektionsmittel
Desinfektionsmittel wie Flächendesinfektion und Händedesinfektion eignen sich besonders für Demenzpatienten, da sie aufgrund ihres geschwächten Immunsystems und ihres erhöhten Risikos für Infektionen einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind.
Beispiel: Demenzpatienten sind oft nicht in der Lage, ihre eigenen Hygienebedürfnisse ausreichend zu erkennen und durchzuführen. Desinfektionsmittel können dazu beitragen, die Übertragung von Keimen und Bakterien zu reduzieren und somit das Infektionsrisiko zu minimieren. Dies kann insbesondere in Pflegeeinrichtungen von großer Bedeutung sein, wo sich Demenzpatienten mit anderen Patienten und Pflegekräften in engem Kontakt befinden. Eine regelmäßige Anwendung von Desinfektionsmitteln wie Flächendesinfektion und Händedesinfektion kann somit dazu beitragen, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Demenzpatienten zu erhalten und zu verbessern.
→ Zur Übersicht aller zum Verbrauch bestimmter Pflegehilfsmittel