Ein Blick auf die weltweit häufigsten Todesursachen verrät, dass auch Infektionskrankheiten eine entscheidende Rolle spielen. Ein wesentliches Merkmal von Infektionskrankheiten ist, dass sie vielfältig sind. So gibt es unterschiedliche Erreger, Übertragungswege, Verläufe und Behandlungsoptionen. Noch immer existieren Infektionskrankheiten, die Rätsel aufgeben. Die Wissenschaft hat jedoch gegen die überwiegende Anzahl ein probates Mittel.

Wir widmen uns in diesem Artikel dem großen Thema Infektionskrankheiten. Dazu geben wir einen Überblick über häufige Infektionskrankheiten, den Verlauf und Therapiemöglichkeiten.

  Das Wichtigste in Kürze

  • Infektionskrankheiten sind weit verbreitet
  • Klassische Infektionskrankheiten bei Kindern sind Masern, Mumps, Röteln und Windpocken
  • Krankheitserreger nutzen direkte und indirekte Übertragungswege
  • Malaria ist im Jahr 2018 die häufigste Infektionskrankheit
  • Mit dem Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten soll die Ausbreitung von Infektionskrankheiten eingedämmt werden

Was sind Infektionskrankheiten?

Laut Infektionskrankheiten-Definition handelt es sich dabei um Krankheiten, die durch lebende Krankheitserreger oder die zugehörigen Gifte ausgelöst werden. Eine Infektionskrankheit ist ein Zeichen dafür, dass sich der Organismus mit krankheitserregenden Keimen auseinandersetzt. Je nach Krankheitstyp können sich verschiedene Beschwerden äußern. Die Symptome treten entweder örtlich oder allgemein auf. Eine Infektionskrankheit wird auch als übertragbare Krankheit bezeichnet. Das liegt daran, dass die Keime zunächst auf den Körper übertragen werden müssen, um zu einem Krankheitsgeschehen zu führen.

Gut zu wissen!

Als ansteckende Infektionskrankheiten gelten solche, die über Gegenstände, die der Erkrankte berührt hat, übertragen werden. Ansteckende Infektionskrankheiten können auch direkt oder durch den Kontakt mit Ausscheidungen wie Kot verbreitet werden.

Populäre Krankheitserreger und Urtierchen

Es gibt eine ganze Reihe von Übeltätern, die eine Infektionskrankheit auslösen können. Sie bestimmen auch darüber, ob es leichte oder schwere Infektionskrankheiten werden. Mediziner nennen die krankheitserregenden Kleinstlebewesen auch pathogene Mikroorganismen.

Grundsätzlich kommen folgende Erreger in Betracht:

    • Pilze
    • Bakterien
    • Viren
    • Protozoen

Während Infektionskrankheiten durch Viren und bakterielle Infektionskrankheiten vielen Menschen ein Begriff sind, herrscht bei Protozoen Ratlosigkeit. Kein Wunder, denn die Kleinstlebewesen rücken selten in den Vordergrund. Protozoen sind Urtierchen, im Gegensatz zu Bakterien haben sie einen Zellkern. Die einzelligen Lebewesen lösen Infektionskrankheiten wie Toxoplasmose oder Malaria aus.

Wann ist eine Infektion eine Infektion?

Eine Infektion ist dann eine Infektion, wenn Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze in einen Körper eingedrungen sind und haften bleiben. Anschließend kommt es zu spezifischen Krankheitssymptomen.

Infektionskrankheiten: Übertragungswege

Ein Krankheitserreger nutzt viele Eintrittspforten, um in den Körper zu gelangen. Die Übertragung kann direkt erfolgen, zum Beispiel, wenn ein Erkrankter eine andere Person anhustet. Spannend ist, dass bei einigen Infektionskrankheiten gar keine Direktübertragung erfolgt. Malaria kann beispielsweise nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Ausschließlich eine infizierte Stechmücke schleust den Erreger in die Blutbahn ein.

Bei der indirekten Übertragung nutzt der Erreger lebende oder tote Zwischenträger. Das können gesunde Personen, Nahrungsmittel, Gegenstände, Luft oder Staub sein. Auch beliebte Haustiere oder exotische Vertreter können Infektionskrankheiten ermöglichen. Hierzu zählen beispielsweise Tollwut oder Toxoplasmose. 

Krankheitserreger nutzen besonders gerne Körperöffnungen als Eintrittspforte.

Dazu zählen:

    • Mund
    • Nase
    • Scheide
    • Harnröhre
    • After

Auch Schwachstellen nutzen Krankheitserreger gezielt aus. Wenn Sie verletzt sind, können Bakterien und Co. über die Haut oder Schleimhäute in Ihren Körper gelangen. Hier kommen die Begrifflichkeiten „endogen“ und „exogen“ ins Spiel. Wenn Sie eine endogene Infektion erleiden, stammt der Krankheitserreger aus Ihrer eigenen Flora. Ein Beispiel ist ein Darmbakterium. Von einer exogenen Infektion wird gesprochen, wenn der Krankheitserreger normalerweise nichts im Organismus zu suchen hat.

Infektionskrankheiten: Symptome

Mit Sicherheit vermuten Sie, dass Sie eine Infektionskrankheit bei sich bemerken würden. Tatsächlich gehen meldepflichtige Infektionskrankheiten in der Regel mit ausgeprägten Beschwerden einher. Welche das sind, hängt ganz vom Erregertyp und Verlauf der Infektionskrankheit ab. Häufig zeigt der Körper mit Fieber, Hautausschlägen oder Flüssigkeitsansammlungen, dass etwas nicht stimmt. Es gibt jedoch auch stumme Infektionen. Hierbei liegt zwar eine Infektion vor, jedoch keine Infektionskrankheit. Würde Ihr Arzt Ihnen nun Blut abnehmen, sollte er deutliche Veränderungen entdecken. Sie können jedoch keine Krankheitsanzeichen ausmachen.

Wie jemand auf eine Infektion reagiert, ist ganz individuell. Hier spielt auch die Widerstandsfähigkeit Ihres Organismus mit ein. Diese ist maßgeblich von Ihrem Gesundheitszustand abhängig. Haben Sie beispielsweise eine chronische Erkrankung, kann Ihr Körper Viren, Bakterien und Co. gegenüber geschwächt sein. Auch Ihr Alter und Ihr Geschlecht bestimmen darüber, wie mit Krankheitserregern umgegangen wird.

Gut zu wissen!

Bei einer Immunität wurde die Unempfindlichkeit gegenüber einem Krankheitserreger erworben. So können Sie beispielsweise immun sein, wenn Sie bereits eine Erkrankung mit dem spezifischen Erreger durchgemacht haben.

Wie ist der Verlauf einer Infektionskrankheit?

Der Infektionskrankheiten-Verlauf kann sich je nach Erregertyp voneinander unterscheiden. Zudem ist von Bedeutung, ob es sich um akute virale Infektionskrankheiten oder um chronische Infektionskrankheiten handelt. Krankheitserreger haben jedoch einen Masterplan. Davon können mehrere Infektionsphasen abgeleitet werden:

  1. Invasionsphase

    Was nach Science-Fiction klingt, ist tatsächlich eine vielfach beschriebene Phase bei einer Infektionskrankheit. Sie läutet diese sozusagen ein. Bei der Invasionsphase geschieht die eigentliche Ansteckung. Der Virus, das Bakterium oder der Pilz dringt in Ihren Körper ein. Hier nimmt der Krankheitserreger zunächst eine abwartende Stellung ein, die Vermehrung steht noch nicht auf dem Plan.

  2. Inkubationsphase

    Nachdem sich der Krankheitserreger mit seiner Umgebung angefreundet hat, vermehrt er sich. Das kann nach einigen Stunden oder mehreren Tagen passieren. Die Vermehrung führt bei Ihnen zunächst noch nicht zu Beschwerden. Dennoch ist Gefahr im Verzug, denn am Ende der Inkubationsphase vermehren sich die Erreger explosionsartig. Häufig ist in dem Zusammenhang die Rede von der Inkubationszeit. Diese bezeichnet den Zeitraum, der sich von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung erstreckt. Die Inkubationszeit ist ganz unterschiedlich. Bei Röteln beträgt sie einige Tage, bei AIDS nicht selten mehr als 10 Jahre.

  3. Krankheitsphase

    In dieser Phase bemerken Sie erste Symptome. Welche das sind, hängt auch hier wieder vom Erreger ab. Es können lediglich Rötungen oder leichte Kopfschmerzen sein oder schwerwiegende Beschwerden wie hohes Fieber.

  4. Überwindungsphase

    In dieser Phase schlägt Ihr Körper zurück und eliminiert alle Erreger.

Nicht immer läuft alles nach Plan. So gibt es Infektionskrankheiten, bei denen selbst nach der Überwindungsphase Erreger im Körper zurückbleiben. Ein Beispiel ist das Varizella-Zoster-Virus. Zunächst verursacht es Windpocken. Wenn Sie einmal Windpocken hatten, sind Sie ein Leben lang immun. Allerdings kann der Erreger sich in einen schlafenden Zustand befördern und später Gürtelrose auslösen.

Gut zu wissen!

Gerade verschleppte Infektionskrankheiten können Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel eine Lungenfibrose oder auch Polyarthritis, nach sich ziehen.

Was zählt zu den Infektionskrankheiten?

Weltweit gibt es eine große Anzahl an Infektionskrankheiten. Manche von ihnen sind auf bestimmte Länder oder Kontinente begrenzt. Durch unser globales Handeln kommt es aber auch hierzulande nicht selten zu exotischen Infektionskrankheiten. Zum einen, weil Reiserückkehrer die Erkrankung unbemerkt mit nach Hause bringen und hierzulande andere Personen anstecken können. Zum anderen befürchten Experten, dass immer mehr Insekten Infektionskrankheiten nach Europa bringen könnten. Zum Beispiel die asiatische Tigermücke, die das Zika-Virus übertragen kann. Dadurch kommt es zu einer fieberhaften Infektionskrankheit, dem Zikafieber.

Infektionskrankheiten: Liste

Die Liste der Infektionskrankheiten ist lang. Nicht alle sind hierzulande verbreitet. Die folgende RKI-Infektionskrankheiten-Liste gibt einen guten Überblick, wurde jedoch zur besseren Übersicht gekürzt. Das Robert-Koch-Institut (RKI) ist eine zentrale Einrichtung, die sich der Krankheitsüberwachung und Krankheitsprävention widmet. 

    • Chlamydien
    • COVID-19
    • Dermatomykosen
    • Diphtherie
    • Drei-Tage-Fieber
    • Endokarditis
    • Encephalitis
    • Feigwarzen
    • Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
    • Gonorrhö (Tripper)
    • Herpes (Herpes simplex-Infektion)
    • Gürtelrose
    • HIV (Humanes Immundefizienz-Virus)
    • Impetigo contagiosa
    • Influenza
    • Konjunktivitis (Bindehautentzündung)
    • Krätze (Skabies)
    • Lyme-Borreliose
    • Masern
    • Meningitis
    • Mumps
    • Pertussis (Keuchhusten)
    • Pfeiffersches Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose)
    • Pneumonie (Lungenentzündung)
    • Ringelröteln (Erythema infectiosum)
    • Röteln (Rubella)
    • Soor (Candidose)
    • Syphilis
    • Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
    • Tetanus (Wundstarrkrampf)
    • Toxoplasmose
    • Tuberkulose
    • Ulcus cruris
    • Warzen
    • Windpocken (Varizellen)

Häufigste Infektionskrankheiten: Beispiele und Symptome

Vielleicht stellen auch Sie sich die Frage, welche Infektionskrankheiten weltweit am häufigsten vorkommen. Die Antwort verrät ein Blick auf die Statistik. Die Infektionskrankheiten-Weltweit-Statistik hat im Jahr 2018 Malaria auf den ersten Platz gesetzt. 228.000.000 Fälle entfielen alleine auf diese Infektionskrankheit. Malaria geht mit ausgeprägten Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und Fieber einher. Danach folgt Tuberkulose mit 10.000.000 Erkrankungen. Patienten mit Tuberkulose bemerken vor allem einen Gewichtsverlust, Husten und Abgeschlagenheit. Auf Platz 3 schafft es Mumps mit 499.512 Infektionen. Klassischerweise kommt es dabei zu Schwellungen im Bereich der Wangen und Hals sowie Fieber.

Die nachfolgenden Ränge belegen folgende Infektionskrankheiten:

Krankheit
Häufigste Symptome
Masern grippeähnliche Beschwerden, Hautausschlag
Lepra Hautläsionen, Sensibilitätsstörungen
Leishmaniose Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit
Keuchhusten Hustenanfälle, zäher Schleim
Cholera Durchfall
Röteln Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen
Tetanus Muskelkrämpfe
Diphtherie Husten, Heiserkeit, Schwellungen im Halsbereich

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Was gibt es für bakterielle Infektionskrankheiten?

Bakterien sind häufig an einer Infektionskrankheit beteiligt. Staphylokokken und Salmonellen sind weitverbreitete Übeltäter. Während Salmonellen eine sogenannte Salmonellose (Lebensmittelvergiftung) auslösen, werden Staphylokokken mit einer Sepsis (Blutvergiftung) in Verbindung gebracht. Zudem können Bakterien schwerwiegende Erkrankungen wie Tuberkulose hervorrufen. Auch Harnwegsinfekte, die übrigens die häufigsten Infektionskrankheiten bei Frauen darstellen, werden durch Bakterien verursacht.

Scharlach kann ebenfalls auf das Konto von Bakterien gehen. Bei Lungenentzündungen und Durchfallerkrankungen spielen sowohl Bakterien als auch Viren eine Rolle.

Infektionskrankheiten: Kinder sind häufig Ziel

Bei Kindern haben es Infektionserreger besonders leicht. Da sich insbesondere Kleinkinder häufig an Körperöffnungen wie Nase oder Mund fassen, können die Erreger unbemerkt in den Körper gelangen. Auch das gründliche Händewaschen wird in einem gewissen Alter noch nicht weitreichend praktiziert. Da bestimmte Krankheitserreger Gegenstände zur Verbreitung nutzen, haben sie in Kindertagesstätten und Schulen einfaches Spiel. Durch den Kontakt mit einem Gegenstand, den zuvor ein erkranktes Kind berührt hat, ergeben sich hier ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten, für den Krankheitserreger in den Organismus einzudringen. Nicht immer werden Körperflüssigkeiten zur Übertragung benötigt. Neben der Verbreitung mittels Tröpfcheninfektion und Schmierinfektion, reicht manchmal auch der Hautkontakt aus, wie bei Krätze.

Dadurch, dass Kinder engen Kontakt beim Spielen und Toben haben, sind Infektionskrankheiten bei ihnen ein besonderes Thema. 

Unter ungeimpften Kindern sind folgende Infektionskrankheiten verbreitet:

    • Masern
    • Mumps
    • Röteln
    • Windpocken

Gut zu wissen!

Eltern erhalten in der Regel eine Information darüber, wenn in einer Einrichtung, die das Kind besucht, eine Infektionskrankheit ausgebrochen ist. Danach ist es wichtig, den Nachwuchs genau zu beobachten. Ergeben sich spezifische Symptome, sollte der Kinderarzt zurate gezogen werden.

Infektionskrankheiten in der Pflege

Infektionskrankheiten stellen in der Pflege eine große Herausforderung dar. Da Infektionskrankheiten durch Bakterien oder Viren leicht übertragbar sind, müssen hier strenge Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Neben dem regelmäßigen Desinfizieren von Händen und Oberflächen kann auch das Tragen von Schutzkleidung für Pflegekräfte sinnvoll sein. Bei sehr ansteckenden Varianten sind Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionskrankheiten unbedingt erforderlich. Eine Isolation von Erkrankten und Kontaktpersonen wird dann häufig praktiziert. 

Immer wieder macht vor allem das Rotavirus ein schnelles Handeln nötig. Dabei handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die von Rotaviren hervorgerufen wird. Pflegekräfte sehen sich dann häufig vor der Aufgabe, ganze Stationen zu isolieren oder Besuchern den Zutritt zu verwehren. All diese Maßnahmen sind anstrengend und erfordern die Umgestaltung der Pflegeroutine sowie zusätzliche Ressourcen. Pflegebedürftige Menschen können in Abhängigkeit von ihrer Erkrankung, Ihres Gesundheitszustandes oder ihres Alters deutlich anfälliger für Infektionskrankheiten sein. Deshalb ist im Pflegealltag Hygiene besonders wichtig.

Mehr Schutz durch Pflegehilfsmittel

Besitzt eine pflegebedürftige Person einen Pflegegrad, hat diese grundsätzlich Anspruch auf kostenfreie Pflegehilfsmittel wie Mundschutz, Desinfektionsmittel oder Handschuhe.

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Pflegegradrechner – Aktuellen Pflegegrad berechnen

Berechnen Sie ganz einfach Ihren voraussichtlichen Pflegegrad. Die Ergebnisse des Pflegegradrechners sind unverbindlich und geben Ihnen einen Anhaltspunkt, welchen Pflegegrad (früher Pflegestufe) Sie erhalten könnten. Die Ergebnisse des MDK Gutachtens können von den Ergebnissen des Rechners abweichen.

Der Pflegegradrechner hilft Ihnen im Vorfeld sich auf die Pflegegrad-Begutachtung vorzubereiten – denn nach den im Rechner abgefragten Modulen, beurteilt auch der MDK die Pflegesituation.

Wie berechnet sich der Pflegegrad?

Das zentrale Instrument, um einen Pflegegrad festlegen zu können, ist eine Begutachtung. Sie erfolgt im häuslichen Umfeld durch einen speziell ausgebildeten Gutachter. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse verschaffen einen guten Überblick über die Beeinträchtigungen. Das Pflegegutachten ist somit die Grundlage für die Festlegung eines Pflegegrades.

Der Gutachter widmet sich konkret fünf verschiedenen Begutachtungsbereichen:

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Die neue Infektionskrankheit: COVID-19

Mit zunehmender Forschung, Ballungsgebieten und Vordringen in bisher unbekannte Gebiete, nimmt auch die Anzahl der Infektionskrankheiten zu. Seit dem Jahr 2019 zählt auch COVID-19 dazu. Die Infektionskrankheit ist für das Gesundheitssystem eine besondere Herausforderung. Nicht selten wird der Vergleich zwischen der Grippe geschlossen. Allerdings gilt COVID-19 als gefährlicher. Zum einen deshalb, weil mit der Erkrankung eine höhere Sterblichkeit in Verbindung gebracht wird und zum anderen, weil das Risiko für schwere Verläufe höher ist. Nicht zuletzt ist COVID-19 ansteckender als ein Grippevirus.

Corona in Pflegeheimen

Pflegeheime können angesichts der Corona-Epidemie an ihre Belastungsgrenze geraten. Nicht selten ist der Pflegeschlüssel in Pflegeheimen knapp bemessen. Erkrankt ein Teil des Pflegepersonals, kann die tägliche Versorgung der Heimbewohner zum Problem werden.

Zudem gibt es hier die Gefahr, dass sich Patienten schneller infizieren. Menschen mit Demenz können sich beispielsweise nicht immer an die vorgegebenen Hygienevorschriften halten. Dadurch können neue Infektionsketten angestoßen werden. 

Oberstes Ziel ist auch hier, die Übertragung zu verhindern. Strenge Hygienevorschriften und regelmäßige Testungen sollen dabei helfen.

Weitere häufige Erkrankungen pflegebedürftiger Personen

Infektionskrankheiten vermeiden – Tipps zur Prävention

Egal, um welche Infektionskrankheiten es geht, Hygiene bietet stets den besten Schutz vor einer Übertragung. Eine ordentliche Hust- und Niesetikette, vornehmlich in den Ellbogen und regelmäßiges Händewaschen sind bewährte Methoden. Ist bereits ein Fall einer Infektionskrankheit in Ihrem Umfeld bekannt, sollte darauf ganz konkret reagiert werden. Zur Eindämmung sind entsprechende Maßnahmen zu treffen. Bei einem Krätzebefall sollten in einem Kindergarten beispielsweise die Kuschelecke geschlossen und Textilien heiß gewaschen werden.

Die Informationsweitergabe ist bei Infektionskrankheiten besonders wichtig. Dadurch sind Kontaktpersonen und das weitere Umfeld alarmiert und können gezielt auf mögliche Symptome achten. 

Zudem hat der Gesetzgeber Maßnahmen getroffen, um die Zahl der Infektionskrankheiten möglichst gering zu halten.

Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten

Mit dem Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen soll übertragbaren Krankheiten vorgebeugt werden. Zudem sollen damit eine frühzeitige Erkennung und eine Verhinderung der Weiterverbreitung erreicht werden.

Das Gesetz gibt einen Überblick über meldepflichtige Infektionskrankheiten, Maßnahmen zur Verhütung von Infektionskrankheiten und zur Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten. Auch ein Infektionsschutz bei bestimmten Einrichtungen, Unternehmen und Personen wird thematisiert.

Gut zu wissen!

Es gibt eine Entschädigung nach dem Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Diese kommt zum Beispiel in Betracht, wenn Sie aufgrund des Infektionsschutzgesetzes einer Quarantäne unterliegen und dadurch einen Verdienstausfall erleiden.

Meldepflichtige Infektionskrankheiten

Wenn Sie auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage: Welche Infektionskrankheiten gibt es“ sind, stoßen Sie automatisch auf meldepflichtige Infektionskrankheiten. 

Das Gesetz sieht vor, dass ein Verdacht, die Erkrankung sowie der Tod in Verbindung mit bestimmten Krankheiten zu melden ist.

Eine namentliche Meldung muss erfolgen bei:

    • Botulismus
    • Cholera
    • Diphtherie
    • humane spongiforme Enzephalopathie
    • akute Virushepatitis
    • enteropathisches hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)
    • virusbedingtes hämorrhagisches Fieber
    • Keuchhusten
    • Masern
    • Meningokokken-Meningitis oder -Sepsis
    • Milzbrand
    • Mumps
    • Pest
    • Poliomyelitis
    • Röteln, Rötelnembryopathie
    • Tollwut
    • Typhus abdominalis oder Paratyphus
    • Windpocken
    • Zoonotische Influenza
    • Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19)

Infektionskrankheiten: Behandlung

Bei der Behandlung einer Infektionskrankheit kommen verschiedene Maßnahmen und Arzneimittel zum Einsatz. Virostatika können bei viralen Infektionen helfen. Infektionskrankheiten, an denen Bakterien beteiligt sind, können mit Antibiotika behandelt werden. Antimykotika kommen in Betracht, wenn Pilze die Erkrankung auslösen. Bei der Behandlung von Infektionskrankheiten wird sehr individuell vorgegangen, je nach Gesundheitszustand und Erregertyp. Bei seltenen Erkrankungen kann auch die Tropenmedizin hilfreich sein.

Pflegehilfsmittel bei Infektionskrankheiten

Bei Infektionskrankheiten können verschiedene Pflegehilfsmittel eingesetzt werden, um den Pflegebedürftigen zu unterstützen und das Pflegepersonal zu entlasten.

Im Folgenden finden Sie eine Liste mit einigen Pflegehilfsmitteln und ihrem Nutzen:

    1. Desinfektionsmittel

    Desinfektionsmittel wie Flächendesinfektionsmittel und Händedesinfektionsmittel sind ein wichtiger Bestandteil der Infektionsprävention in der Gesundheitsversorgung und in der allgemeinen Hygiene. Insbesondere bei Patienten mit Infektionskrankheiten spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung von Übertragungen von krankheitsverursachenden Erregern. Durch die regelmäßige Anwendung von Desinfektionsmitteln können Bakterien, Viren und Pilze auf Oberflächen und Händen wirksam bekämpft werden.

    Beispiel: Bei Patienten mit Infektionskrankheiten ist die Anwendung von Desinfektionsmitteln besonders wichtig, da sie das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern auf andere Patienten, Besucher und das medizinische Personal verringert. Infektionskrankheiten können sich schnell und unkontrolliert verbreiten, insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen und anderen medizinischen Einrichtungen. Durch den Einsatz von Desinfektionsmitteln können potenziell schädliche Keime und Bakterien schnell und effektiv beseitigt werden, wodurch das Risiko von Infektionsausbrüchen reduziert wird. Darüber hinaus können Desinfektionsmittel auch für den häuslichen Gebrauch verwendet werden, um die Ausbreitung von Infektionskrankheiten in der Familie oder im Umfeld zu verhindern. Indem sie regelmäßig Oberflächen und Hände desinfizieren, können Menschen das Risiko einer Infektion reduzieren und so ihre Gesundheit schützen. Zusammenfassend eignen sich Desinfektionsmittel wie Flächendesinfektionsmittel und Händedesinfektionsmittel besonders für Patienten mit Infektionskrankheiten, da sie dazu beitragen, die Verbreitung von Krankheitserregern zu reduzieren und damit das Risiko von Infektionsausbrüchen zu minimieren.

    2. Mundschutz

    Mundschutzmasken sind eine wirksame Barriere gegen die Verbreitung von Infektionskrankheiten, insbesondere durch Tröpfcheninfektionen. Wenn eine Person, die an einer Infektionskrankheit leidet, hustet oder niest, können kleine Tröpfchen in der Luft freigesetzt werden, die potenziell infektiöse Keime enthalten.

    Beispiel: Ein Mundschutz kann verhindern, dass diese Tröpfchen eingeatmet werden oder auf die Schleimhäute gelangen, insbesondere in der Nähe des Mundes und der Nase. Darüber hinaus kann das Tragen eines Mundschutzes auch dazu beitragen, dass sich eine infizierte Person selbst nicht weiter ausbreitet, indem sie ihre eigenen Tröpfchen einfängt. Aus diesem Grund eignen sich Mundschutzmasken besonders für Patienten mit Infektionskrankheiten, um die Übertragung der Krankheit auf andere Personen zu minimieren und somit die öffentliche Gesundheit zu schützen.

    3. Produkte zur Hygiene im Bett

    Produkte zur Hygiene im Bett, wie z.B. Bettlaken, Matratzenschoner und Kissenbezüge, eignen sich besonders für Patienten mit Infektionskrankheiten, da sie dazu beitragen können, das Infektionsrisiko zu minimieren.

    Beispiel: Infektionskrankheiten können durch eine Vielzahl von Übertragungswegen wie direkten Kontakt, Tröpfcheninfektion oder indirekten Kontakt über Oberflächen verbreitet werden. Eine angemessene Hygiene im Bett kann dazu beitragen, die Übertragung über Oberflächen zu reduzieren und somit das Risiko einer weiteren Verbreitung der Infektion zu minimieren. Besonders bei Patienten mit eingeschränkter Immunität, wie beispielsweise Menschen mit Infektionskrankheiten oder immunsupprimierten Patienten, ist eine gute Hygiene im Bett von entscheidender Bedeutung. Bettwäsche und Matratzenschoner können helfen, die Übertragung von Keimen und Bakterien zu reduzieren, indem sie diese auffangen und somit das Infektionsrisiko für den Patienten senken. Durch regelmäßiges Wechseln der Bettwäsche und der Matratzenschoner kann zudem eine akkumulierte Menge von Bakterien und Keimen vermieden werden. Insgesamt kann die Verwendung von Produkten zur Hygiene im Bett dazu beitragen, dass sich Patienten mit Infektionskrankheiten schneller erholen und weniger von Komplikationen betroffen sind. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine gute Hygiene im Bett nur ein Teil einer umfassenden Infektionskontrolle ist und dass auch andere Hygienemaßnahmen, wie beispielsweise eine angemessene Handhygiene, notwendig sind, um das Infektionsrisiko zu minimieren.

    4. Bettschutzeinlagen

    Bettschutzeinlagen sind eine effektive Möglichkeit, um Patienten mit Infektionskrankheiten vor einer Verbreitung von Keimen und Bakterien im Bett zu schützen.

    Beispiel: Durch den Einsatz von Bettschutzeinlagen wird verhindert, dass Körperflüssigkeiten wie Urin, Blut oder Wundsekret in die Matratze oder das Bettgelände eindringen und sich dort ausbreiten können. Diese Flüssigkeiten können potenziell gefährliche Krankheitserreger enthalten, die sich auf andere Patienten, Pflegekräfte oder Besucher übertragen können. Bettschutzeinlagen sind in der Regel wasserdicht und leicht zu reinigen, so dass sie schnell und einfach desinfiziert werden können. Dies stellt sicher, dass die Bettwäsche und die Matratze sauber bleiben und die Ausbreitung von Keimen und Bakterien minimiert wird. Darüber hinaus können Bettschutzeinlagen helfen, den Komfort und das Wohlbefinden von Patienten mit Infektionskrankheiten zu verbessern, indem sie ein trockenes und hygienisches Bettumfeld schaffen. Insgesamt eignen sich Bettschutzeinlagen daher besonders gut für den Einsatz bei Patienten mit Infektionskrankheiten, um die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern und die Hygiene im Bett zu verbessern.

    5. Handschuhe

    Handschuhe eignen sich besonders für Patienten mit Infektionskrankheiten, da sie eine effektive Barriere gegen die Übertragung von Keimen und Bakterien darstellen.

    Beispiel: Das Tragen von Handschuhen minimiert das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern, da sie verhindern, dass der Benutzer direkten Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder Flüssigkeiten hat. Zudem schützen Handschuhe auch den Benutzer selbst, indem sie verhindern, dass dieser Krankheitserreger aufnimmt und damit möglicherweise eine Infektion entwickelt. Es gibt verschiedene Arten von Handschuhen, die für unterschiedliche Zwecke und Situationen geeignet sind. Einweg-Handschuhe sind eine kosteneffektive und hygienische Option, da sie nach jedem Gebrauch entsorgt werden können. Wiederverwendbare Handschuhe aus Latex oder Nitril bieten eine bessere Haltbarkeit und sind ideal für Situationen, in denen häufiger Gebrauch erforderlich ist. Besonders bei Patienten mit Infektionskrankheiten wie beispielsweise COVID-19 oder anderen ansteckenden Krankheiten sind Handschuhe ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Ausbreitung von Infektionen und sollten in Kombination mit anderen Hygienemaßnahmen wie regelmäßigem Händewaschen, Desinfektion von Oberflächen und der Verwendung von Schutzkleidung eingesetzt werden.

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