Multiple Sklerose, oft auch als MS abgekürzt, ist eine ernstzunehmende Krankheit mit vielen Facetten. Die Symptome fallen nicht nur vielfältig aus, sie können darüber hinaus von Patient zu Patient stark variieren. Auch wenn die Forschung sich schon lange mit Multipler Sklerose beschäftigt, so gibt es immer noch zahlreiche Dinge, die uns nicht bekannt sind, allen voran ein Heilmittel. Das heißt jedoch nicht, dass man als MS-Kranker vollkommen hilflos ist. Ganz im Gegenteil, denn heutzutage kann man den Verlauf der Krankheit, mit den richtigen Medikamenten, erfolgreich beeinflussen. Sanubi erklärt Ihnen in diesem Übersichtsartikel alles Wichtige zum Thema Multiple Sklerose. Es wird konkretisiert was Multiple Sklerose, bzw. MS, ist, welche Symptome auftreten, was die Ursachen sind und welche Behandlungsmöglichkeiten infrage kommen.

Was ist Multiple Sklerose?

Multiple Sklerose ist eine autoimmune, chronisch-entzündliche neurologische Erkrankung, die bei verschiedenen Menschen unterschiedlich verlaufen kann. Sanubi hat eine detaillierte Definition für Sie vorbereitet:

“Multiple Sklerose, abgekürzt mit MS, in der Neurologie auch Encephalomyelitis Disseminata, kurz ED, genannt, ist eine autoimmune neurologische Erkrankung des zentralen Nervensystems. Sowohl die Nerven im Gehirn, als auch die im Rückenmark sind dabei von verstreut auftretenden, chronischen Entzündungsherden betroffen.”

Multiple Sklerose ist damit eine Entmarkungskrankheit, bei der viele, also multiple, entzündliche Entmarkungsherde, die allesamt im Gehirn und Rückenmark ansässig sind, dafür sorgen, dass die Myelinscheiden der Nervenzellfortsätze von körpereigenen Abwehrzellen angegriffen werden. Im Rahmen dieses Vorganges, der die Nervenfasern in Mitleidenschaft zieht, kann es zu aller Arten von neurologischen Symptomen kommen. Jeder Patient hat dabei einen individuellen Krankheitsverlauf. Entgegen weit verbreiteter Annahmen heißt das jedoch nicht, dass jemand, der an Multiple Sklerose leidet, automatisch auch mit schweren Behinderungen zu kämpfen haben muss. Häufig können die Schübe, die MS schlimmer machen, lange hinausgezögert werden, oder zumindest die Folgen so behandelt werden, dass Betroffene eine ähnlich hohe Lebenserwartung wie alle anderen Menschen haben.

Multiple Sklerose: Symptome

Wie bisher schon erwähnt, wird eine MS-Erkrankung von sehr vielen verschiedenen Symptomen begleitet. Dennoch gibt es gewisse Gemeinsamkeiten. Allen voran ist die Tatsache, dass die Symptome in sogenannten Schüben auftreten. Diese heilen, vor allem zu Beginn der Erkrankung, meist vollständig wieder ab. Der erste Schub tritt in der Regel im Alter von 15 bis 40 auf und zeichnet sich meist durch Sehstörungen oder andere Sensibilitätsstörungen aus. Im weiteren Verlauf der Krankheit, können noch eine Vielzahl von anderen Symptomen hinzukommen. Darunter fallen motorische Störungen, Gliederschmerzen und Sprachstörungen. Ein derartig breites Spektrum von Symptomen heisst, dass die meisten Patienten unterschiedliche Erfahrungen machen und dementsprechend verschiedenen Leiden ausgesetzt sind.

Konkret kann es bei Multiple Sklerose, unter anderem, zu folgenden Beeinträchtigungen kommen:

  • Sensorische Überempfindlichkeit
  • Taubheitsgefühle auf der Haut
  • Doppelte Wahrnehmung
  • Verschwommene Bildfläche
  • Nebelschleier im Blickfeld
  • Unschärfe im Sehfeld
  • Müdigkeitsgefühl
  • Mattheitsgefühl
  • Inkontinenz
  • Schmerzen im Auge
  • Muskelschmerzen
  • Nervenschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Kraftlosigkeit
  • Lähmungserscheinungen
  • Spastiken
  • Zittern
  • Steife- und Schweregefühl in den Armen und Beinen
  • Verwaschene Sprache
  • Dysphagie, bzw. Schluckstörungen
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • Psychische Beeinträchtigungen

Gut zu Wissen!

Gelenkschmerzen können auch auf Arthrose oder Polyarthritis hinweisen.

Multiple Sklerose: Diagnose

Die Diagnose Multiple Sklerose wird heutzutage nach einheitlichen Diagnosekriterien gestellt. Eines der Hauptkriterien ist dabei eine räumliche und zeitliche Streuung, in der Fachsprache Dissemination genannt, des Auftretens der Entzündungsherde. Genauer gesagt heißt das einerseits, dass die Entzündungen an verschiedenen Orten auftreten und andererseits, dass zeitliche Abstände dazwischen ausgemacht werden können. Eine zweite wichtige Regel bei der Diagnostik ist, dass die Diagnose Multiple Sklerose nur dann gestellt werden darf, wenn keine Alternativdiagnosen existieren, die die Symptomatik des Patienten besser erklären. Im Rahmen der Diagnostik werden dann verschiedene Untersuchungen vorgenommen, die von bildgebenden, über laborchemische, bis hin zu neurophysiologischen Untersuchungen reichen können. Die Grundlage für die Diagnose bilden die, zuletzt im Jahre 2017 aktualisierten, McDonald-Kriterien.

Klinische Präsentation
Weitere Anforderungen zur Diagnose MS
2 oder mehr Schübe; 2 oder mehr klinische Läsionen Keine
2 oder mehr Schübe; 1 klinische Läsion Räumliche Dissemination muss gezeigt werden, durch:
  • MRT oder
  • Liquor-Untersuchung, bzw. Lumbalpunktion, zeigt 2 oder mehr Läsionen in MS-typischen Regionen oder
  • Erneuter Schub
  • 1 Schub; 2 klinische Läsionen Zeitliche Dissemination muss gezeigt werden, durch:
  • MRT oder
  • Zweiter Schub
  • 1 Schub; 1 klinische Läsion Räumliche und zeitliche Dissemination müssen gezeigt werden, anhand der oben beschrieben Kriterien.
    Neurologische Progression mit Verdacht auf primär-chronisch progrediente MS Min. 1 Progression und 2 der folgenden 3 Kriterien müssen erfüllt sein:
  • MRT zeigt räumliche Dissemination im Gehirn
  • MRT zeigt räumliche Dissemination im Rückenmark
  • Positive Liquor-Untersuchung, bzw. Lumbalpunktion
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    Die Ursachen von Multiple Sklerose

    Die Ursache, in der Fachsprache auch Ätiologie genannt, für MS ist zum heutigen Zeitpunkt nicht geklärt. Es sind eine ganze Reihe von Theorien im Umlauf und grundsätzlich deutet die Forschung darauf hin, dass es mehrere Faktoren gibt, die für Multiple Sklerose zusammen verantwortlich sind. Vermutet wird eine Mischung aus genetischen Merkmalen und äußerlichen Einflüssen. Sanubi listet im folgenden Verlauf die wichtigsten Hypothesen, bzw. Faktoren, auf, die als mögliche Ursachen infrage kommen.

    1. Genetische Prädisposition

    Es steht zwar fest, dass Multiple Sklerose keine Erbkrankheit im eigentlichen Sinn ist, nichtsdestotrotz konnten bis Oktober 2013, 110 genetische Variationen identifiziert werden, die bei MS-Kranken häufiger vorkommen, als beim Rest der Bevölkerung. Es ist also gut möglich, dass diese genetischen Eigenschaften zu einer Prädisposition von Multipler Sklerose beitragen. Viele dieser Genvarianten stehen in direktem Zusammenhang mit anderen Autoimmunkrankheiten, wie Morbus Crohn oder Diabetes Typ 1. Des weiteren wurde festgestellt, dass auch die ethnische Zugehörigkeit eine Rolle spielt, da in amerikanischen Studien festgestellt wurde, dass Menschen mit afroamerikanischer oder lateinamerikanischer Herkunft weniger häufig an MS erkranken. Bei eineiigen Zwillingen von MS-Patienten beträgt die Gefahr selbst zu erkranken 35 Prozent, bei Geschwistern hingegen lediglich circa. 4 Prozent. Verwandte ersten Grades haben eine 3 Prozent Chance zu erkranken, während bei Angehörigen zweiten und dritten Grades die Chance bei jeweils 1 Prozent und 0,9 Prozent liegt. Zum Vergleich kann das Risiko der Gesamtbevölkerung herangezogen werden, wo die Wahrscheinlichkeit an Multiple Sklerose zu erkranken bei ungefähr 0,1 Prozent liegt.

    2. Infektionen

    Infektionen wurden ebenfalls schon früh als mögliche Ursache in Betracht gezogen. Eine Vermutung, die auch heute noch nahe liegt, bisher aber nicht bewiesen werden konnte. In der Forschung nimmt man zwar an, dass die Erkrankung an einer Infektion, deren Erreger eine Kreuzreaktivität, also eine ähnliche Auswirkung auf die Stellen im Nervensystem hat, die auch von Multipler Sklerose betroffen sind, das Risiko einer Erkrankung erhöht. Um welche Krankheit es sich dabei aber genau handeln soll, ist nicht geklärt. Zusätzlich können zahlreiche Viren, wie etwa das Epstein-Barr-Virus, mit MS in Verbindung gebracht werden. Darüber hinaus existieren eine Reihe von bakteriellen Erregern, die bei Patienten mit Multipler Sklerose in der Krankengeschichte vorgefunden werden können. Bei allen erwähnten Faktoren ist die Beweislage jedoch denkbar dünn und oftmals werden die Vermutungen nur von Daten gestützt, die eine erhöhte MS-Erkrankungsrate der von den Infektionen betroffenen Patienten zeigen.

    3. Vitamin D

    Fakt ist, dass Multiple Sklerose rund um die Äquatorialzone weniger häufig auftritt als anderswo. Eine der zentralen Theorien, die aufgestellt wurde, um diesen Umstand zu erklären, begründet diese Anomalie mit der besseren Versorgung mit Vitamin D in diesen Gebieten. Schließlich entsteht Vitamin D im menschlichen Körper hauptsächlich durch Sonneneinstrahlung. Aber wie bei den meisten anderen möglichen Ursachen auch, wird der Zusammenhang mit Multipler Sklerose nur vermutet und konnte bisher nicht erwiesen werden. Nichtsdestotrotz lassen mehrere Studien vermuten, dass durch eine Supplementation von Vitamin D das Risiko an MS zu erkranken verringert werden kann.

    4. Rauchen

    Nach langjährigen Untersuchungen kann zum heutigen Zeitpunkt klar festgestellt werden, dass Rauchen das Risiko an MS zu erkranken erhöht. Wie viel höher die Chance auf Multiple Sklerose bei Rauchern ist, konnte dabei jedoch noch nicht geklärt werden. Es gibt dazu unterschiedliche Studien, die ebenso viele verschiedene Faktoren angeben, um die das Risiko durch Zigaretten erhöht wird; diese reichen von 1,2 bis 1,8. Darüber hinaus ist festgestellt worden, dass das Voranschreiten von Multiple Sklerose bei Rauchern beschleunigt ist. Welche Veränderungen, die durch den Zigarettenrauch im Körper verursacht werden, in diesem Zusammenhang genau relevant sind, konnte bis heute jedoch noch nicht herausgefunden werden.

    5. Übergewicht

    Übergewicht scheint ebenfalls eine Faktor zu sein, der das MS-Erkrankungsrisiko erhöht. Insbesondere Menschen, die in der Kindheit übergewichtig waren, erleiden häufiger eine Multiple-Sklerose-Erkrankung. Woran das liegt und wieso genau das so ist, konnte, trotz intensivem Forschungsaufwand, nicht erklärt werden.

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    Der Krankheitsverlauf von MS

    Multiple Sklerose verläuft nicht immer gleich, stattdessen gibt es verschiedene Variationen der Krankheit, die allesamt unterschiedlich verlaufen. Um diese Abgrenzung besser vornehmen zu können, muss man sich mit dem Begriff des Schubes jedoch kurz auseinandersetzen. Unter einem Schub versteht man, im Rahmen einer MS-Erkrankung, das Auftreten von neuen Symptomen oder das Wiederaufflammen bereits bekannter Symptome, die länger als 24 Stunden anhalten und auf die entzündliche Natur von Multiple Sklerose zurückgeführt werden können. In der Regel halten Schübe maximal wenige Wochen an und je nach Patient verschwinden die Symptome in der Regel entweder komplett oder zumindest teilweise wieder. Diese Entwicklung wird in der Fachsprache oft auch als Remission bezeichnet. Konkret können drei verschiedene Verlaufsformen voneinander abgegrenzt werden. Sanubi stellt Ihnen diese nun der Reihe nach vor.

    1. Schubförmig remittierende MS

    Von einer schubförmig remittierenden Multiplen Sklerose (RRMS) spricht man wenn einzelne Schübe klar abgegrenzt werden können. Darüber hinaus bilden sich die Schübe im Anschluss wieder zurück. Je nach Patient erfolgt diese Remission entweder teilweise oder komplett. Bei ungefähr der Hälfte aller MS-Kranken, die an RRMS leiden, geht diese nach etwa 10 bis 15 Jahren, in eine sekundär progrediente Multiple Sklerose über. Es gibt einige Faktoren, sogenannte Triggerfaktoren, die die Wahrscheinlichkeit auf einen Schub erhöhen. Darunter fallen vor allem Infektionskrankheiten. Außerdem wurde festgestellt, dass während einer Schwangerschaft die Wahrscheinlichkeit eines Schubes verringert ist, sich aber in den 3 Monaten nach der Geburt erhöht. Kontrovers diskutiert werden auch die Auswirkungen von psychischem Stress, wie Arbeitsstress oder Eheprobleme, auf die Schubwahrscheinlichkeit. Im Moment geht man davon aus, dass besagte Umstände einen geringen Einfluss haben können. RRMS stellt darüber hinaus die häufigste aller MS-Verlaufsformen dar.

    2. Sekundär progrediente MS

    Sekundär progrediente Multiple Sklerose (SPMS) bezeichnet eine Form von MS, wo der Verlauf von einem sich konstant verschlechternden Krankheitsbild, also einer langsamen Zunahme der neurologischen Dysfunktionen, gezeichnet ist. Erweitert wird die Symptomatik durch zusätzlich auftretende Schübe, in unregelmäßigen Abständen. Auf besagte Schübe folgt in der Regel immer nur teilweise eine dazugehörige Rückbildung, bzw. Remission. Insgesamt gelten bei SPMS überwiegend dieselben Triggerfaktoren, wenn es um die Schubwahrscheinlichkeit geht, wie bei der schubförmig remittierenden MS.

    3. Primär progrediente MS

    Unter primär progredienter Multipler Sklerose (PPMS) versteht man die Variante von MS, bei der es nur in den seltensten Fällen zu Schüben kommt. Stattdessen leiden die Patienten unter einer schleichenden Progression der neurologischen Defizite, also der Entzündungen im zentralen Nervensystem. Eine Rückbildung, bzw. eine Remission, kann dabei in der Regel nicht beobachtet werden. PPMS ist die seltenste Verlaufsform von Multipler Sklerose und kommt nur bei rund 15% der Patienten vor, wobei ältere Menschen häufiger betroffen sind, als jüngere.

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    Multiple Sklerose: Behandlungsmöglichkeiten

    Über die Jahre hinweg wurden zahlreiche Therapieformen als Behandlungsmöglichkeiten für Multiple Sklerose entwickelt. Vor allem die Diversität der Symptome von MS hat dafür gesorgt, dass es eine ganze Reihe von unterschiedlichen Ansätzen für die Behandlung von MS-Kranken gibt. Sanubi stellt Ihnen die wichtigsten Kategorien bei der Therapie von MS vor.

    1. Schubtherapie

    Wie der Name schon vermuten lässt, geht es bei der Schubtherapie darum, die Auswirkungen eines MS-Schubes zu behandeln. Notwendig ist diese normalerweise hauptsächlich dann, wenn der Patient unter funktionellen Beeinträchtigungen leidet. Verspürt er hingegen rein sensorische Symptome kann in der Regel auf eine Schubtherapie verzichtet werden. Zur Behandlung werden sehr häufig Glucocorticoide herangezogen, die meist intravenös verabreicht werden. Im Ausnahmefall wird eine Plasmapherese in Betracht gezogen, um eine Beendigung des Schubes herbeizuführen.

    2. Verlaufsmodifizierende Therapie

    Die verlaufsmodifizierende Therapie kommt in vielen verschiedenen Formen und richtet sich in erster Linie nach der jeweiligen Verlaufsform der Multiplen Sklerose. Stattfinden tut sie in der Regel medikamentös, wobei verschiedene Wirkstoffe, in Form von unterschiedlichsten Medikamenten, zur Anwendung kommen. Um welche dieser zahlreichen Präparate es sich in der Praxis dann handelt, hängt von der Art der Multiplen Sklerose und dem jeweiligen Stadium des Patienten ab.

    Konkret gibt es die folgenden Unterarten der verlaufsmodifizierenden Therapie:

    • Immunmodulation
    • Immunsuppression
    • Schubförmige Verlaufstherapie:
      • Basistherapie
      • Eskalationstherapie
    • Therapie von chronisch progrediente Verlaufsformen:
      • Behandlung von sekundär progredienter MS
      • Behandlung von primär chronisch-progredienter MS

    Bei der Anwendungsstrategie dieser verlaufsmodifizierender Therapien hat sich in den letzten Jahren einiges getan und es setzt sich mehr und mehr die “Hit-hard-and-early-Strategie” durch. Das begründet sich darauf, dass sich bei der klassischen Herangehensweise, also einer stetigen Steigerung der Intensität der Medikamente, nur eine Schubreduktion von 30 bis 40 Prozent ergeben hat. Verwendet man hingegen von Anfang an die Medikamente der Eskalationstherapie kann man eine Schubreduktion von 50 bis 70 Prozent erzielen.

    3. Symptomatische Therapie

    Bei der symptomatischen Therapie geht es vornehmlich darum die Symptome zu behandeln, die durch Multiple Sklerose verursacht werden. Im Mittelpunkt steht daher die Linderung der Schmerzen und sonstiger Beeinträchtigungen von MS-Kranken. Schübe werden dadurch jedoch weder verhindert, noch wird das Schubrisiko verringert. Da Multiple Sklerose eine Vielzahl von unterschiedlichen Symptomatiken verursacht, gibt es zahlreiche Therapieformen. Aufgrund der Komplexität von MS und deren Behandlungsmöglichkeiten kann an dieser Stelle jedoch nicht auf jede einzelne Behandlungsform im Detail eingegangen werden. Falls zu einem Unterpunkt mehr Informationen erwünscht sind, rät Ihnen Sanubi am besten mit einem Arzt darüber zu sprechen.

    Folgende Behandlungen können im Rahmen der symptomatischen Therapie erfolgen:

    • Schmerzbehandlung
    • Behandlung der Gehbehinderung
    • Behandlung der Spastik
    • Behandlung von Sprech- und Schluckstörungen
    • Behandlung der Fatigue und depressiver Störungen
    • Behandlung von Blasenfunktionsstörungen
    • Behandlung von Störungen der Sexualität
    • Psychotherapie

    Multiple Sklerose: Unheilbar, aber gut behandelbar

    Es soll an dieser Stelle kein Versuch unternommen werden die Diagnose Multiple Sklerose herunterzuspielen. MS ist eine schwerwiegende Krankheit, die zweifelsohne drastische Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen hat. Das heißt jedoch nicht, dass die Welt untergehen muss und zwar egal an welcher Verlaufsform von Multipler Sklerose man leidet, sei es schubförmig remittierende MS (RRMS), sekundär progrediente MS (SPMS) oder primär progrediente MS (PPMS). Gründe für eine gewisse Zuversicht haben Betroffene nämlich einige. Zuallererst sei folgendes gesagt, Multiple Sklerose ist ein wichtiger Forschungsgegenstand in der modernen Medizin. Nach wie vor wird versucht herauszufinden, worauf die chronisch-entzündliche, autoimmune neurologische Erkrankung zurückzuführen ist. Zusätzlich werden immer wieder neue Medikamente auf den Markt gebracht und auch die Therapieformen werden konstant weiterentwickelt. Kennt man also heute die Ursache von MS noch nicht, so kann sich das schon morgen ändern. Das Gleiche gilt auch für ein Heilmittel. Darüber hinaus existieren eine Vielzahl von Vereinen und anderen Zusammenschlüssen MS-Kranker. Der Zusammenhalt untereinander ist dementsprechend sehr groß. Im Rahmen dieser Netzwerke leistet man sich nicht nur gegenseitig Beistand, man kann sich auch über die Krankheit Multiple Sklerose, die Symptome, Ursachen und neue Behandlungsmöglichkeiten austauschen. Diese Art der Kommunikation kann für einen MS-Kranken elementar sein im Umgang mit seinem Leiden, da es viele Facetten gibt und noch mehr Informationen dazu, die oftmals zugänglich, aber schwer überschaubar sind. Wichtig ist in jedem Fall, dass man sich nicht allzu sehr aus der Bahn werfen lässt. Multiple Sklerose ist eine einschneidende Diagnose, aber keine von der man sich unterkriegen lassen sollte. Suchen Sie sich Hilfe, informieren Sie sich bei Ärzten, Vereinen und im Bekanntenkreis. MS bedeutet nämlich, entgegen der landläufigen Meinung, nicht automatisch, dass man mit einer Behinderung rechnen muss. Multiple Sklerose kann gut behandelt werden, auch wenn sie bis jetzt unheilbar ist.

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