Im Pflegealltag geht manchmal etwas daneben – das ist dank Bettschutzeinlagen aber kein Problem. Die speziell für das Bett vorgesehenen Unterlagen saugen zuverlässig Flüssigkeiten auf. So verhindern sie das Verschmutzen oder Durchnässen des Bettes, beispielsweise mit Urin oder Wundsekreten.

In diesem Artikel lesen Sie über die verschiedenen Arten von Bettschutzeinlagen, wann die Pflegekasse und wann die Krankenkasse mögliche Kosten erstattet oder bezuschusst und worauf beim Antrag zu achten ist.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bettschutzeinlagen gestalten den Pflegealltag hygienisch und steigern das Wohlbefinden von Pflegebedürftigen.
  • Der Markt bietet wiederverwendbare Bettschutzeinlagen und Einweg Bettschutzeinlagen an.
  • Pflegebedürftige können die Krankenkasse oder Pflegekasse an den Kosten für den Bettschutz beteiligen.
  • Einlagen für den Einmalgebrauch fallen in die Kategorie „Pflegehilfsmittel zum Verbrauch“.

Was sind Bettschutzeinlagen?

Bettschutzeinlagen sind Pflegehilfsmittel, um das Wohlbefinden des Pflegebedürftigen zu steigern. Durch ihre starke Saugfähigkeit nehmen sie Körperflüssigkeiten zuverlässig auf – so sorgen sie schnell für ein trockenes Hautgefühl und eine hygienische Pflegeumgebung.

Unterlagen mit einer rutschfesten Oberfläche können Pflegebedürftige oder pflegende Angehörige lose auf die Matratze legen. Wiederverwendbare Inkontinenzunterlagen verfügen häufig über Seitenteile, auch als „Flügel“ bezeichnet. Mit dem Extra an Material gelingt es Anwendern leicht, sie auf der Matratze zu fixieren.

Inkontinenzunterlagen im Hilfsmittelverzeichnis

Inkontinenzunterlagen (Bettschutzeinlagen) werden im GKV Hilfsmittelverzeichnis geregelt. Unterschieden werden hierbei der Einmal-Bettschutz und der waschbare Bettschutz.

Einweg Betteinlagen sind Pflegehilfsmittel zum Verbrauch und gehören damit der Produktgruppe 54 an. Besitzen Betroffene einen Pflegegrad und befinden sich in der häuslichen Pflege, können Sie Pflegehilfsmittel zum Verbrauch im Wert von 40 Euro monatlich erhalten. Neben Flächendesinfektionsmitteln und Handschuhen können auch regelmäßig Einmal-Bettschutzeinlagen ausgewählt werden.

Waschbare Inkontinenzunterlagen, die mehrfach verwendet werden können, sind technische Pflegehilfsmittel und gehören der Produktgruppe 51 an. Sie unterliegen nicht der 40 € Pauschale und müssen gesondert beantragt werden. Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, müssen daher eine Zuzahlung leisten. Allerdings werden von der Pflegekasse bei vorliegendem Pflegegrad im Jahr 1 bis 3 wiederverwendbare Bettschutzeinlagen erstattet.

Wer braucht Bettschutzeinlagen?

Für viele Pflegebedürftige ist die Verwendung von Bettschutzeinlagen Alltag. Doch für wen eignen sich die Pflegehelfer eigentlich genau?

Folgende Personengruppen profitieren von Bettschutzeinlagen:

Arten von Bettschutzeinlagen / Inkontinenzunterlagen

Betroffene haben grundsätzlich die Wahl zwischen Einweg Bettschutzeinlagen oder waschbare, wiederverwendbare Inkontinenzunterlagen. Beide Varianten bieten gewisse Vorteile, sowohl im finanziellen Hinblick als auch bei der Handhabung.

Bettschutzeinlagen für den Einmalgebrauch

Wie der Name bereits verrät, sind Einweg-Bettschutzeinlagen für den einmaligen Gebrauch vorgesehen. Die saugfähigen Unterlagen besitzen in der Regel eine Größe von 60 × 90 cm und lassen sich damit unkompliziert auf jeder Matratze platzieren. Der Einweg-Bettschutz setzt auf mehrere Zellstoffschichten zur Flüssigkeitsaufnahme. An der Unterseite der Bettschutzeinlagen ist eine Außenfolie aus PVC (Polyvinylchlorid) angebracht – sie lässt keine Flüssigkeiten durch und ist reißfest. Außerdem sorgt die Außenfolie dafür, dass die Bettschutzeinlagen an Ort und Stelle bleiben.

Vorteile von Einweg-Bettschutzeinlagen:

  • zuverlässiger Schutz
  • lassen sich einfach über den Hausmüll entsorgen
  • der Aufwand für die Wasch- und Trockenzeit entfällt
  • unkomplizierte Handhabung
  • eignen sich auch zur Mitnahme, beispielsweise bei Übernachtung außer Haus
  • Bei Pflegebedürftigkeit kostenfreie Versorgung über Pflegehilfsmittel möglich

Nachteile von Einweg-Bettschutzeinlagen:

  • vergleichsweise teuer (Achtung: Abrechnung über Pflegehilfsmittel-Budget möglich!)
  • wenig nachhaltig, produzieren viel Müll
  • raschelnde Geräusche bei Körperbewegungen

Bettschutzeinlagen für den mehrmaligen Gebrauch

Bettschutzeinlagen, die in diese Kategorie fallen, entsorgen Sie nicht nach einem einmaligen Gebrauch, sondern waschen sie und setzen sie erneut ein. Sie bestehen aus einem hautfreundlichen Polyester/Viskosegemisch und bieten einen optimalen Liegekomfort. Die Unterseite der Auflage versehen Hersteller mit einer Schicht aus PVC. So stellen Sie sicher, dass Flüssigkeiten nicht durch die Bettschutzeinlage geraten und die Matratze verunreinigen. Steht die Säuberung der Bettschutzeinlagen an, können Sie diese ganz unkompliziert in die Waschmaschine befördern. Dadurch, dass die Pflegehelfer robust verarbeitet sind, halten sie problemlos eine Waschtemperatur von 60-90 Grad aus.

Vorteile von Mehrweg-Bettschutzeinlagen:

  • besonders umweltfreundlich
  • hohe Saugkraft
  • keine störenden Geräusche bei Körperbewegungen
  • im Vergleich günstiger (bei finanzieller Selbstversorgung)
  • verrutschen nicht so leicht
  • behalten ihre Form

Nachteile von Mehrweg-Bettschutzeinlagen:

  • erhöhter Aufwand (Waschen und Trocknen)
  • schwer auf Reisen mitzunehmen
  • Zuzahlungspflichtig (Bei Antrag und u.U. erstatten Pflegekassen 1 bis 3 Stück pro Jahr)

Gut zu wissen!

Einweg-Bettschutzeinlagen eignen sich besonders für Sie, wenn Sie die Matratze vor einer sporadischen oder kurzfristigen Verschmutzung mit Körperflüssigkeiten schützen möchten. Ist Ihr Angehöriger dauerhaft auf einen Bettschutz angewiesen, raten wir Ihnen aus Umwelt- und Komfortgründen zu einer Mehrweg-Bettschutzeinlage. Alternativ haben Sie die Möglichkeit, beide Varianten abwechselnd im Pflegealltag einzubringen.

Eignet sich jede Bettschutzeinlage als Inkontinenzunterlage?

Zwar sind alle Bettschutzeinlagen dafür gedacht, das Bett sauber zu halten und so das Wohlbefinden des Pflegebedürftigen zu unterstützen, aber nicht alle Varianten eignen sich gleich gut als Inkontinenzunterlage. Bei Bettschutzeinlagen, die nur einen Teil der Matratze abdecken, gibt es das Risiko, dass trotz der Auflage etwas daneben geht. Zum Beispiel dann, wenn die Bettschutzeinlage verrutscht. Bei Einweg-Bettschutzeinlagen kann die Saugfähigkeit variieren. Generell gilt: Je mehr Zellstoffflocken bzw. je dicker die Zellstoffschichten, desto geeigneter ist der Bettschutz bei Inkontinenz.

Unser Tipp: Suchen Sie gezielt nach Inkontinenzunterlagen, diese nehmen Rücksicht auf die gesteigerten Saugkraft-Bedürfnisse bei Inkontinenz.

Bettschutzeinlagen: Kostenübernahme durch die Pflegekasse

Erfüllen Sie die Voraussetzungen, beteiligt sich die Pflegekasse bzw. Krankenkasse an den Kosten für die Bettschutzeinlagen. Hierbei kommt es zunächst darauf an, ob Sie Einweg-Bettschutzeinlagen oder Mehrweg-Bettschutzeinlagen verwenden.

Kostenübernahme von Einweg Bettschutzeinlagen

Hier ist der Fall eindeutig. Besitzt Ihr Familienangehöriger einen Pflegegrad, hat er jeden Monat Anspruch auf Pflegehilfsmittel zum Verbrauch in Höhe von 40 Euro. Zu genau diesen Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch zählen Einweg-Bettschutzeinlagen.

Kostenübernahme von waschbaren Bettschutzeinlagen

Der Bettschutz zum mehrmaligen Gebrauch zählt nicht zu den Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch und kann damit nicht über die Pflegehilfsmittelpauschale abgerechnet werden. Viele Pflegekassen zeigen sich aber kompromissbereit und beteiligen sich an den Kosten für 3-4 waschbare Bettschutzeinlagen pro Jahr, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

    • der Pflegebedürftige ist überwiegend immobil, inkontinent, besitzt vorgeschädigte Haut oder Sekret absondernde Wunden.
    • die Verwendung üblicher Bettwäsche oder Inkontinenzhilfsmittel bietet keinen ausreichenden Schutz für die Haut.
    • der Pflegebedürftige besitzt mindestens Pflegegrad 1.
    • die betreffende Person wird im häuslichen Umfeld überwiegend durch private Personen gepflegt.

Natürlich können Sie die Bettschutzeinlagen auch auf eigene Kosten kaufen. Eine Vielzahl an Produkten ist im Sanitätshaus oder online erhältlich.

Gut zu wissen!

Alternativ können Sie die Kostenübernahme auch bei der Krankenkasse geltend machen. Nämlich dann, wenn Ihr Angehöriger über eine Zeit von vier Stunden hinweg mehr als 100 ml Urin unkontrolliert ausscheidet. Damit sich die Krankenkasse an den Inkontinenzauflagen beteiligt, muss der behandelnde Arzt des Pflegebedürftigen ein Rezept mit Angabe der Inkontinenzform, der voraussichtlichen Inkontinenzdauer und einer Empfehlung für Inkontinenzmaterial ausstellen.

Beantragung von Bettschutzeinlagen leicht gemacht

Sie möchten eine waschbare Bettschutzeinlage beantragen?

Verliert Ihr Familienangehöriger innerhalb von vier Stunden unkontrolliert mehr als 100 ml Urin, können Sie sich direkt mit einem Rezept an die Krankenkasse wenden. Möchten Sie die Pflegekasse an den Kosten beteiligen, machen Sie das am besten im Rahmen einer Kostenerstattung für Pflegehilfsmittel zum Verbrauch.

Sie möchten Bettschutzeinlagen für den Einmalgebrauch beantragen?

Dafür beantragen Sie zunächst bei der Pflegekasse die Pflegehilfsmittelpauschale in Höhe von bis zu 40 Euro monatlich. Dazu müssen Sie die Anlage 2 und die Anlage 4 des entsprechenden Antrags ausfüllen. Sanubi stellt Ihnen die erforderlichen Formulare für Ihre Pflegekassen gerne zur Verfügung. Jetzt Pflegehilfsmittel beantragen oder:

Alltagstipps für die Verwendung von Bettschutzeinlagen

Bettschutzeinlagen sind einfach im Gebrauch. Trotzdem möchten wir Ihnen abschließend einige Tipps geben, mit denen Sie die Unterstützer besonders clever im Pflegealltag einbringen.

  1. Überprüfen Sie mehrmals täglich, ob die Bettschutzeinlage verschmutzt ist. Ein Wechsel bietet sich auch ohne austretende Körperflüssigkeiten mindestens ein- bis zweimal die Woche an, da der Pflegebedürftige womöglich viel Zeit im Bett verbringt.
  2. Positionieren Sie die Bettschutzeinlagen so, dass alle „kritischen“ Bereiche abgedeckt sind. Modelle mit Flügeln bieten die Möglichkeit zur Befestigung an der Matratze.
  3. Viele Bettschutzeinlagen können Sie im Trockner trocknen. Um ein Einlaufen zu verhindern, raten wir Ihnen jedoch dazu, vorher die Wasch- bzw. Trocknerhinweise zu berücksichtigen.
  4. Achten Sie auf die Lebensdauer der Bettschutzeinlagen, um Ihrem pflegebedürftigen Familienmitglied den besten Schutz zu ermöglichen. Sie können Einweg-Bettschutzeinlagen nur einmalig einsetzen, Mehrweg-Bettschutzeinlagen in der Regel mehrere 100-mal waschen.
  5. Stellen Sie sicher, dass Sie genügend Bettschutzeinlagen auf Vorrat haben – bei Mehrweg-Bettschutzeinlagen sind das wenigstens 4-5.

Kombination mit weiteren Pflegehilfsmitteln – so fühlt sich Ihr Angehöriger rundum wohl

Bettschutzeinlagen fehlen beinahe in keinem Pflegehaushalt. Doch der Pflegealltag kann noch von weiteren Pflegehilfsmitteln profitieren. Wie wäre es mit Produkten zur Hygiene im Bett? Die im Hilfsmittelkatalog aufgeführten Produkte wie Bettpfannen oder Urinflaschen eignen sich für bettlägerige Menschen. Beim Wechsel der Bettschutzeinlagen tragen viele Pflegepersonen Einmalhandschuhe und nutzen die Gelegenheit, das Pflegeumfeld mit Flächendesinfektion zu behandeln. Natürlich bieten sich in diesem Zusammenhang auch Produkte zur Händedesinfektion an. Verbringt Ihr Familienmitglied viel Zeit im Bett, sind womöglich Pflegehilfsmittel zur Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen sinnvoll. Darunter versteht die Pflegekasse Produkte, die bei der Medikamenteneinnahme helfen oder der Körpermessung dienen. An dieser Stelle weisen wir Sie auch gerne auf ein Notrufsystem hin – damit erhält Ihr Angehöriger beispielsweise beim nächtlichen Aufstehen aus dem Pflegebett mehr Sicherheit.

FAQ: Häufige Fragen zum Bettschutz / Inkontinenzunterlagen