Die Epilepsie ist eine häufige Erkrankung des Gehirns, bei der es zu epileptischen Anfällen kommt. Sie tritt vor allem bei Kindern und älteren Menschen auf. Betroffene und Angehörige sind nach dem ersten größeren Anfall verständlicherweise verunsichert.
Dieser Artikel soll wichtige Aspekte der Epilepsie einschließlich ihrer Häufigkeit und Symptomatik aufgreifen sowie ihre Diagnostik und Behandlung für Betroffene, Angehörige und Interessierte anschaulich erläutern.
Das Wichtigste in Kürze
- Epilepsie ist die krankhafte Neigung epileptische Anfälle zu bekommen.
- Ein epileptischer Anfall ist ein plötzliches Auftreten von Symptomen wie z. B. Zuckungen und Krämpfen der Muskulatur durch eine Übererregung des Gehirns. Damit ist nicht jeder Krampfanfall sofort eine Epilepsie.
- In der Diagnostik kommen primär EEG, MRT und Blutuntersuchungen zum Einsatz.
- Epilepsie ist in den meisten Fällen mit Medikamenten gut behandelbar.
- Erste Hilfe: Ruhe bewahren, Verletzungen verhindern und dem Betroffenen beistehen. Nicht festhalten!
Definition – Was ist Epilepsie? Was ist ein epileptischer Anfall?
Epilepsie ist die krankhafte Neigung wiederholt epileptische Anfälle zu bekommen. Nach aktueller Definition muss dafür eine der folgenden Bedingungen erfüllt sein:
- mindestens zwei provozierte epileptische Anfälle mit mindestens 24 Stunden Abstand oder
- ein nicht provozierter epileptischer Anfall mit hohem Risiko für weitere Anfälle oder
- Vorliegen eines Epilepsie-Syndroms.
Ein epileptischer Anfall ist ein vorübergehendes Auftreten von Zeichen und / oder Symptomen aufgrund einer abnormal starken oder gleichzeitigen Erregung des Gehirns. Es gibt verschiedene Anfallsformen, die anhand ihrer Symptome eingeteilt werden – in erster Linie am Beginn des Anfalls, dem Bewusstseinszustand und an der motorischen Komponente.
Gut zu wissen!
Ein einmaliger akut symptomatischer Anfall als Reaktion des Gehirns auf eine Schädigung oder Erkrankung erfüllt noch nicht die Kriterien einer Epilepsie.
Ein Epilepsie-Syndrom zeichnet sich durch eine charakteristische Kombination von Merkmalen wie Symptomen, Befunden, Alter zu Beginn, betroffenem Bereich, Genetik usw. aus.
Wie häufig sind epileptische Anfälle und Epilepsie?
Bei 5 – 10 % der Bevölkerung tritt im Laufe des Lebens mindestens ein epileptischer Anfall auf.
0.5 – 1 % der Menschen leiden an Epilepsie. Sie tritt vor allem bei Kindern bis fünf Jahre und ganz besonders bei Erwachsenen ab dem 60. Lebensjahr als sogenannte Altersepilepsie neu auf.
Interessant: Epilepsie kommt auch bei Tieren vor – besonders Hunden, aber auch Katzen.
Was sind die Symptome von Epilepsie?
Die Symptome eines epileptischen Anfalls sind abhängig davon, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist, da jeder Bereich eine andere Aufgabe erfüllt.
Im Prinzip kann es so zur Störung jeder Hirnfunktion kommen:
- Bewusstseinsstörungen mit Abwesenheit (Absence) oder Bewusstseinsverlust
- kognitiv mit Störungen des Denkens
- motorisch mit unwillkürlichen Bewegungen oder auch Erschlaffen der Muskulatur
- psychisch mit Gefühlen z. B. von starker Angst oder Freude
- sensibel mit Empfindungsstörungen; oft als Kribbeln oder Taubheit
- sensorisch mit Sinnestäuschungen wie Lichtblitzen, Gerüchen, Geräuschen oder Geschmackseindrücken
- vegetativ mit z. B. Herzrasen, Einnässen oder Schweißausbrüchen
Ein epileptischer Anfall beginnt in der Regel plötzlich und dauert nicht länger als zwei Minuten. Anfälle von fünf Minuten und länger werden als Status epilepticus bezeichnet.
Die motorischen Störungen betreffen die Muskulatur und können sich wiederum vielfältig darstellen:
- atonisch mit plötzlichem Erschlaffen
- hyperkinetisch mit unruhigen Bewegungen
- myoklonisch mit ruckartigen, unsystematischen Muskelzuckungen
- klonisch mit rhythmischen Muskelzuckungen, bei denen sich die Muskeln schnell hintereinander anspannen und wieder entspannen
- tonisch mit konstanter Anspannung
- Automatismen als unwillkürliche wiederholte Bewegungsabläufe wie Schmatzen, Lecken der Lippen oder Fingerzeige
- Spasmen als sehr schnelle Muskelanspannungen
Diese können auch kombiniert und hintereinander auftreten.
Je nachdem, wie viel des Gehirns betroffen ist, unterscheidet man zwischen fokalen und generalisierten Anfällen.
Bei fokalen Anfällen ist nur ein Bereich des Gehirns betroffen – der sogenannte Fokus (Herd). Gestört sind dann nur diejenigen Funktionen, für die der betroffene Bereich zuständig ist – das kann z. B. isoliert nur einen Arm betreffen. Das Bewusstsein kann erhalten bleiben. Der nicht bewusst erlebte fokale Anfall ist die häufigste Anfallsform bei Erwachsenen.
Dem eigentlichen Anfall kann eine Aura unmittelbar vorausgehen. Auren sind selbst bereits kleine fokale Anfälle. Sie geben dem Betroffenen aber einen Moment Zeit sich auf den nahenden Anfall vorzubereiten.
Gut zu wissen!
Der Epilepsie ist man nicht gänzlich ausgeliefert. Mit Entspannungs- und Konzentrationstechniken können sich anbahnende Anfälle manchmal hinausgezögert, abgemildert oder sogar verhindert werden.
Ein fokal begonnener Anfall kann im Verlauf auf andere Bereiche überspringen und dann in einen generalisierten Anfall übergehen.
Bei generalisierten Anfällen ist ein Netzwerk beider Hemisphären (Gehirnhälften) betroffen. Sie gehen meist mit Verlust des Bewusstseins einher. Der generalisierte tonisch-klonische Anfall ist das, was die meisten sich unter einem epileptischen Anfall vorstellen. Typisch sind hierfür:
- Vorzeichen, Aura (bei fokalem Beginn)
- plötzlicher Beginn
- offene, starre oder verdrehte Augen
- Verkrampfen des Körpers; oft mit lautem unwillkürlichem Schrei (tonische Phase)
- Sturz ohne den Versuch sich aufzufangen („wie ein Baum umgefallen“)
- anschließende heftige rhythmische Zuckungen (klonische Phase)
- Dauer < 2 min
- Urinabgang (seltener auch Stuhl)
- seitlicher Zungenbiss
- Verwirrtheit nach dem Anfall oder Terminalschlaf (Nachschlaf) für bis zu mehrere Stunden
Darüber hinaus gibt es viele weitere Anfallsformen, abhängig von der vorherrschenden Komponente.
Gut zu wissen!
Die Klassifikation der Epilepsie hat sich 2017 geändert und damit auch einige Begriffe:
Alte Bezeichnung
|
Neue Bezeichnung seit 2017
|
---|---|
einfach partiell | bewusst erlebt fokal |
komplex partiell | nicht bewusst erlebt fokal |
sekundär generalisiert | fokal mit Übergang zu bilateral |
Petit mal | Abscene |
Grand mal | abhängig vom Beginn: fokal mit Übergang zu bilateral tonisch-klonisch oder generalisiert beginnend tonisch-klonisch oder tonisch-klonisch mit unbekannten Beginn |
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Ursachen und Auslöser für Epilepsie
Es muss zwischen Ursachen und Auslösern unterschieden werden:
Bekannte Ursachen der Epilepsie erklären – zumindest teilweise – eine individuell generell niedrigere Krampfschwelle und damit erhöhte Neigung zu Anfällen (Epileptogenität).
Was kann die Ursache für einen epileptischen Anfall sein?
- Tumore und Metastasen des Gehirns
- Enzephalitis (Gehirnentzündung)
- zerebrale Hypoxie (Sauerstoffmangel im Gehirn z. B. bei Geburt oder bei einem Schlaganfall)
- Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes mellitus)
- Verletzungen des Gehirns
- Eklampsie
- vaskuläre Erkrankungen mit Beteiligung des Gehirns
- neurodegenerative Erkrankungen (krankhafter Abbau des Gehirns)
Im überwiegenden Teil der Fälle kann keine eindeutige Ursache für die Epilepsie gefunden werden. Man bezeichnet diese als kryptogen oder idiopathisch.
Auslöser, auch Trigger genannt, können einen einzelnen epileptischen Anfall auslösen – und das prinzipiell auch bei einem Gesunden, wenn sie stark genug sind. Epileptiker sind aber empfindlicher gegenüber bestimmten Auslösern.
Was sind Auslöser für einen epileptischen Anfall?
- Alkohol
- Drogen
- Elektrolytstörungen (Veränderung der Salzkonzentrationen im Blut)
- Entzug (Alkohol, Benzodiazepine)
- Exsikkose (Flüssigkeitsmangel)
- Fieber (häufigster Auslöser bei Kindern)
- Flackerlicht
- Hypoglykämie (zu niedriger Blutzuckerspiegel; v. a. bei Überdosierung von Insulin)
- Schlafentzug
- Stress
- Urämie (Ansammlung harnpflichtiger Substanzen im Blut bei Niereninsuffizienz)
- Medikamente, darunter mit mittlerem und hohem Risiko:
- Antibiotika (v. a. Penicilline)
- Antidepressiva
- Antipsychotika
- Virustatika
- Anästhetika
- Narkotika (v. a. Meperidin)
- Antiasthmatika (v. a. Theophylline)
- Hormone (insbesondere Östrogen)
- Immunsuppressiva (v. a. Cyclosporin)
Diagnose von Epilepsie
Eine möglichst genaue Diagnose ist die Grundvoraussetzung für die richtige Therapie. Als erstes muss festgestellt werden, ob tatsächlich ein epileptischer Anfall vorlag.
Wie wird eine Epilepsie festgestellt?
Wegweisend für die Diagnostik der vorliegenden Epilepsieform ist die genaue Beschreibung des Anfalls und der Umstände durch den Betroffenen selbst oder Angehörige.
Gut zu wissen!
Bei Bewusstlosigkeit ist eine Beschreibung durch Angehörige Gold wert. Auch eine zufällig gemachte Videoaufnahme kann sehr hilfreich sein.
Mit der Elektroenzephalographie (EEG) kann die elektrische Aktivität des Gehirns („Hirnströme“) über Elektroden auf der Kopfhaut gemessen werden. Dies kann auch über längere Zeit oder mit Provokation eines Anfalls durch Schlafentzug oder Blitzlicht geschehen. In spezialisierten Epilepsiezentren kann das EEG mit einem Videomonitoring kombiniert werden.
Strukturelle Veränderungen des Gehirns können mit der Magnetresonanz-Tomographie (MRT) nachgewiesen werden. Hierbei entstehen Bilder des Gehirns.
Hinzu kommen neuropsychologische Verfahren wie der Wada-Test.
Der allergrößte Teil der Epilepsien kann durch eine Blutuntersuchung, ein EEG und ein MRT verlässlich diagnostiziert werden – wenn nicht, stehen weitere Verfahren zur Verfügung.
Verlauf der Epilepsie Krankheit
Insgesamt lässt sich die Epilepsie sehr gut behandeln. Unter adäquater Therapie bleiben 70 % der Erwachsenen anfallsfrei. In Absprache mit dem Arzt kann nach ausreichend langer Anfallsfreiheit ein schrittweises Absetzen der Medikamente erfolgen. Kommt es ausreichend lang und ohne Medikamente zu keinen weiteren Anfällen, gilt die Epilepsie als überwunden. Das kommt im Einzelnen aber unter anderem auf die Epilepsieform, Ursachen und das Alter an. Etwa die Hälfte der Patienten ist aber ein Leben lang auf Medikamente angewiesen, um keine oder nur wenige Anfälle zu haben.
In Fällen, in denen eine medikamentöse Therapie versagt, kann ein operatives Verfahren oft helfen.
Kann man an Epilepsie sterben?
- Insgesamt ist die standardisierte Sterberate von Epileptikern 2 – 3-mal so groß wie die von Nicht-Epileptikern gleichen Alters. Das hat mehrere Gründe:
- häufigere Unfälle
- ggf. eine schwere Grunderkrankung (z. B. ein Hirntumor), die auch die Epilepsie verursacht
- ein 5 – 10-mal höheres Suizidrisiko als die Allgemeinbevölkerung
- tödliche epileptische Anfälle (vor allem große generalisierte Anfälle und Status epilepticus)
- SUDEP (plötzlicher unerwarteter Tod bei Epilepsie)
Tödliche Anfälle und SUDEP sind dabei – vor allem bei guter Therapie – verhältnismäßig selten.
Wichtig: Ganz besonders gefährlich ist ein Anfall im Wasser! Epileptiker sollten daher nur mit erfahrener Begleitung schwimmen gehen und offene Gewässer meiden.
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Wie wird die Epilepsie behandelt?
Die Epilepsie wird in erster Linie mit Medikamenten (Antiepileptika, Antikonvulsiva) behandelt, die als Tabletten eingenommen werden. Die am häufigsten eingesetzten Antiepileptika sind:
- Carbamazepin
- Ethosuximid
- Lamotrigin
- Levetiracetam
- Valproat
Mit diesen fünf Wirkstoffen kann der Großteil adäquat behandelt werden. Darüber hinaus gibt es weitere Wirkstoffe, die in Kombination, alternativ oder bei speziellen Epilepsieformen in Frage kommen.
Gut zu wissen!
Wichtige Aspekte bei der Wahl des Wirkstoffes sind die Epilepsieform, die individuelle Verträglichkeit des Präparats, das Nebenwirkungsspektrum, Interaktionen mit anderen Medikamenten sowie für Frauen der Kinderwunsch und die Stillzeit.
Wichtig: Valproat stellt für das ungeborene Kind eine große Gefahr dar. Während der Einnahme von Valproat müssen Frauen strikt verhüten! Frauen, die eine Schwangerschaft vermuten oder planen, sollten das ihrem Arzt mitteilen.
Bleibt die medikamentöse Therapie erfolglos (Pharmakoresistenz), kommen weitere Therapien in Frage: Hierzu zählt die Epilepsie-Chirurgie, sowie die Vagus-Nerv-Stimulation und die tiefe Hirnstimulation.
Epilepsie im Alltag – Erste Hilfe bei einem epileptischen Anfall
Während des Anfalls:
- Ruhe bewahren.
Sich einen Überblick verschaffen und auf die Uhr gucken, um später die Dauer des Anfalls einschätzen zu können. - Betroffene auffangen.
Den Betroffenen auffangen und zu Boden gleiten lassen, um den Aufprall abzudämpfen.
Betroffene nicht festhalten und nichts in den Mund schieben! - Das Umfeld sichern.
Gefährliche Gegenstände entfernen oder absichern (Brille abnehmen, enge Kleidung am Hals lockern, spitze/scharfe Gegenstände weglegen, Kanten und Ecken abdecken). Wenn vorhanden, ein Kissen oder eine Jacke unter den Kopf des Betroffenen legen. - Abwarten und ruhig bleiben, bis der Anfall endet.
Beim Betroffenen bleiben, bis der Anfall vorbei ist.
Wie lang hat der Anfall gedauert? - Einen Notarzt über die 112 rufen, wenn eines davon zutrifft:
- Erster Anfall
- Anfallsdauer > 5 min
- mehrere Anfälle hintereinander
- Atemprobleme
- Verletzungen
- Anhaltende Bewusstseinslosigkeit
- im Zweifelsfall: Trotzdem einen Notarzt rufen.
Nach dem Anfall:
-
- Warten, bis der Betroffene wieder bei Bewusstsein ist.
Klar und deutlich ansprechen.
Fragen, ob der Betroffene etwas braucht. - Wenn der Betroffene danach einschläft:
In die stabile Seitenlage bringen; am besten auf eine wärmere Unterlage.
Die Atmung überprüfen.
Den Betroffenen zudecken (z. B. mit einer Jacke). - Weiter ruhig bleiben und für Ruhe sorgen.
Der Nachschlaf kann bis zu mehrere Stunden dauern.
- Warten, bis der Betroffene wieder bei Bewusstsein ist.
Prävention – Kann man eine Epilepsie verhindern?
Viele Faktoren lassen sich bei der Entstehung einer Epilepsie schlecht oder nicht beeinflussen (z. B. das Alter oder das Auftreten von Gehirntumoren). Eine gesunde Lebensweise und der Schutz des Gehirns vor Schädigung senken das Risiko.
Pflegehilfsmittel bei Epilepsie
Bei Epilepsie können verschiedene Pflegehilfsmittel eingesetzt werden, um den Pflegebedürftigen zu unterstützen und das Pflegepersonal zu entlasten.
Im Folgenden finden Sie eine Liste mit einigen Pflegehilfsmitteln und ihrem Nutzen:
1. Pflegebett
Pflegebetten können sich besonders für Patienten mit Epilepsie eignen, da sie spezielle Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten bieten, um das Risiko von Verletzungen und Stürzen während eines epileptischen Anfalls zu minimieren.
Beispiel: Pflegebetten können mit erhöhten Seitenrändern oder Haltegriffen ausgestattet sein, um dem Patienten zusätzliche Unterstützung und Sicherheit zu bieten. Darüber hinaus können bestimmte Pflegebetten mit integrierten Sturzpräventionsmechanismen ausgestattet sein, die den Patienten sicher und bequem im Bett halten. Diese können beispielsweise Alarme auslösen, wenn der Patient das Bett verlässt oder sich ungewöhnlich bewegt. Auch eine spezielle Matratze kann zur Unterstützung beitragen, indem sie eine angemessene Druckentlastung und Stabilität bietet. Eine weitere wichtige Funktion von Pflegebetten für Patienten mit Epilepsie ist die Möglichkeit, das Bett in verschiedene Positionen zu bringen. Zum Beispiel kann die Kopf- und Fußposition angepasst werden, um dem Patienten ein bequemeres Liegen zu ermöglichen. Diese Anpassungsmöglichkeiten können auch dazu beitragen, das Risiko von Aspiration und Atemnot zu reduzieren, was häufig bei epileptischen Anfällen auftritt. Insgesamt bieten Pflegebetten eine sichere und unterstützende Umgebung für Patienten mit Epilepsie, die sowohl ihre Sicherheit als auch ihren Komfort verbessern können.
2. Lagerungsrollen
Lagerungsrollen können besonders für Patienten mit Epilepsie von Vorteil sein, da sie dabei helfen können, unkontrollierte Bewegungen und Krämpfe während eines Anfalls zu minimieren und das Risiko von Verletzungen zu reduzieren.
Beispiel: Durch die Platzierung der Lagerungsrollen unter den betroffenen Körperteilen kann der Patient stabilisiert werden, um eine sichere Position zu gewährleisten. Darüber hinaus kann das Verwenden von Lagerungsrollen dazu beitragen, Druckstellen zu vermeiden und den Komfort während des Liegens zu verbessern. Bei Patienten mit Epilepsie kann das Risiko von Verletzungen aufgrund unkontrollierter Bewegungen während eines Anfalls erhöht sein, und die Verwendung von Lagerungsrollen kann dazu beitragen, die Sicherheit des Patienten zu gewährleisten und das Risiko von Verletzungen zu minimieren.
3. Bettschutzeinlagen
Bettschutzeinlagen können für Patienten mit Epilepsie von besonderem Nutzen sein, da diese Einlagen dazu beitragen können, das Bett und die Bettwäsche vor Urin, Blut und anderen Flüssigkeiten zu schützen.
Beispiel: Menschen mit Epilepsie können während eines Anfalls ihre Blase unwillkürlich entleeren, was eine unangenehme und potenziell gefährliche Situation schaffen kann. Durch die Verwendung von Bettschutzeinlagen kann das Risiko von Infektionen und Verunreinigungen verringert werden, wodurch eine hygienische Umgebung für den Patienten geschaffen wird. Bettschutzeinlagen können auch dazu beitragen, den Aufwand für das Wechseln von Bettwäsche und das Reinigen des Bettes zu reduzieren, was für Pflegekräfte eine Erleichterung darstellen kann. Insgesamt tragen Bettschutzeinlagen dazu bei, eine saubere, trockene und komfortable Umgebung für Patienten mit Epilepsie zu schaffen, die unter Inkontinenz leiden oder während eines Anfalls ihre Blase unwillkürlich entleeren.
4. Notrufsysteme
Notrufsysteme sind besonders hilfreich für Patienten mit Epilepsie, da sie eine schnelle Reaktion auf unerwartete Anfälle ermöglichen. Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die zu unkontrollierten Krampfanfällen führen kann. In manchen Fällen können diese Anfälle zu einer Bewusstlosigkeit führen, wodurch die Patienten in Gefahr geraten können, wenn sie sich alleine befinden.
Beispiel: Notrufsysteme können die Sicherheit von Epilepsie-Patienten verbessern, indem sie eine schnelle Verbindung zu medizinischem Fachpersonal oder Angehörigen herstellen können. Wenn der Patient einen Anfall hat, kann er das Notrufsystem aktivieren und Hilfe anfordern. Diese schnelle Reaktion kann das Risiko von Verletzungen oder anderen Komplikationen im Zusammenhang mit Anfällen reduzieren. Darüber hinaus können einige Notrufsysteme auch eine automatische Alarmierungsfunktion haben, die aktiviert wird, wenn der Patient einen Anfall hat. Diese Funktion kann dazu beitragen, dass medizinisches Fachpersonal schnell zu Hilfe kommen kann, um den Patienten zu stabilisieren und weitere Komplikationen zu vermeiden. Insgesamt können Notrufsysteme eine wertvolle Unterstützung für Epilepsie-Patienten sein, um ihre Sicherheit und Gesundheit zu verbessern.
5. Digitale Pflegeanwendungen
Digitale Pflegeanwendungen können eine wertvolle Unterstützung für Patienten mit Epilepsie darstellen, da sie dazu beitragen können, deren Sicherheit und Wohlbefinden zu verbessern.
Beispiel: Diese Anwendungen können beispielsweise die Verwaltung von Medikamenten erleichtern und sicherstellen, dass die Patienten ihre Medikamente regelmäßig und in der richtigen Dosierung einnehmen. Darüber hinaus können digitale Pflegeanwendungen den Pflegekräften helfen, Veränderungen im Zustand der Patienten zu erkennen und gegebenenfalls schnell zu reagieren, beispielsweise bei Anfällen oder unvorhergesehenen Symptomen. Einige Anwendungen bieten auch Funktionen zur Überwachung der Schlafqualität und zur Erfassung von Daten über Bewegungen, die nützlich sein können, um Anfallsaktivität zu erkennen und gegebenenfalls frühzeitig einzugreifen. Insgesamt können digitale Pflegeanwendungen dazu beitragen, die Pflege von Patienten mit Epilepsie zu optimieren und ihnen eine höhere Lebensqualität zu ermöglichen.
→ Zur Übersicht aller zum Verbrauch bestimmter Pflegehilfsmittel