Viele ältere oder älter werdende Menschen möchten die eigenen vier Wände nicht verlassen und so lange wie möglich im vertrauten Zuhause wohnen bleiben. Das ist gut so, denn die bekannte Umgebung gibt nicht nur Rückhalt, sie hilft auch dabei die eigene Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten. Nichtsdestotrotz ergeben sich Gefahren mit dem voranschreitenden Alter. Oftmals ist man nicht mehr ganz so sicher auf den Beinen, bekommt Kreislaufschwierigkeiten oder läuft anderweitig Gefahr zu stürzen oder sich zu verletzen. Um adäquat damit umgehen zu können, lohnt sich die Anschaffung eines Hausnotrufs. Der Hausnotruf ist nämlich eine tolle Sache und zwar für alle Beteiligten. Er verschafft Sicherheit sowohl für die gefährdeten Personen, als auch für die Angehörigen, die so beruhigt sein können, dass im Falle des Falles rasch jemand zur Stelle ist und schnelle Hilfe leisten kann. Sanubi erklärt Ihnen in diesem Artikel alles Wissenswerte zum Hausnotruf, inklusive der Funktionsweise, welche Ausführungen es gibt und wie viel ein Hausnotruf eigentlich kostet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Hausnotruf ist ein Hilfsmittel, dass Sicherheit verschafft sowohl für die gefährdeten Personen, als auch für die Angehörigen.
  • Den Alltagshelfer gibt es in verschiedenen Ausführungen, die Funktionsweise ist jedoch grundsätzlich immer gleich.
  • Die Pflegekasse beteiligt sich bei einem entsprechenden Bedarf an den Kosten des Hausnotrufs – dafür ist allerdings ein Antrag nötig.
  • Pflegebedürftige und pflegende Angehörige erhalten in einem Sanitätshaus eine individuelle und unverbindliche Beratung.

Hausnotruf: Funktionsweise

Das Älterwerden bringt viele Gefahren mit sich und gerade das Risiko zu Stürzen ist eine davon, die bei allen alternden Menschen nach und nach zunimmt. Etwa 30 Prozent aller Menschen über 65 stürzen einmal pro Jahr und das gilt unabhängig von anderen kleineren und größeren Gebrechen, die das Leben im Alter erschweren können. Ein Hausnotruf ist in diesem Zusammenhang ein tolles Hilfsmittel, das viel Sicherheit geben kann. Schließlich ist es, nachdem man sich verletzt hat, nicht immer möglich die Rettung oder einen Arzt selbst, auf herkömmliche Art und Weise, zu rufen. Den Alltagshelfer gibt es in verschiedenen Ausführungen, die Funktionsweise ist jedoch grundsätzlich immer gleich.

Die Bestandteile

Ein Hausnotruf, bzw. ein Hausnotrufsystem besteht aus zwei Bestandteilen und zwar aus einem Sender, sowie einem Empfänger. Der Sender ist ein kleines Gerät, dass der Betroffene immer bei sich trägt. Es kann dabei verschiedene Formen und Ausführungen haben, etwa die eines Armbandes, eines kleinen Anhängers oder man trägt den Sender um den Hals. Wichtig ist nur, dass man ihn immer bei sich hat, sodass man in einer Notsituation dann per Knopfdruck des Notrufknopfes, über den Funksender, den Notruf auslösen kann. Sollte das geschehen, gibt der Notrufsender ein Signal an den Empfänger, bzw. die Empfängerstation des Hausnotrufs, auch Basisstation genannt, weiter, woraufhin eine Verbindung zur Hausnotrufzentrale hergestellt wird.

Der Notruf

Ist der Notfallknopf erst einmal betätigt, wird umgehend eine Verbindung zu einer dafür vorgesehenen Notrufzentrale hergestellt. Diese wird, abhängig vom Anbieter des Hausnotrufs, von unterschiedlichen privaten, sowie öffentlichen Hilfsorganisationen, oder aber von Unternehmen, die sich auf Hausnotrufe spezialisiert haben, betrieben. Je nach individueller Situation wird zunächst der Sprechkontakt aufgenommen und in einem Gespräch erfasst, welche Hilfestellung notwendig ist, ehe dann die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet werden. Diese können von der Korrespondenz mit Angehörigen, Freunden oder Nachbarn, über die Entsendung eines Mitarbeiters, bis hin zur Organisation der Rettung oder des Rettungsdienstes, bzw. eines Krankenwagens, reichen. Sollte der Kontakt zur verletzten Person fehlschlagen wird ebenfalls gehandelt.

Nicht alle Menschen, die Gebrauch von einem Hausnotruf machen, haben einen Pflegegrad. Falls doch, sollte man jedoch nicht vergessen, dass ein Anspruch auf Pflegehilfsmittel zum Verbrauch, im Wert von 40 € pro Monat, besteht. Sanubi liefert schnell und diskret eine individuelle Auswahl an Pflegehilfsmitteln direkt nach Hause.

Varianten des Hausnotrufs

Bei der eben beschriebenen Variante des Hausnotrufs handelt es sich um einen sogenannten aktiven Hilferuf und die bei weitem gängigste Form eines Hausnotrufsystems. Nichtsdestotrotz gibt es darüber hinaus auch noch einen passiven Hilferuf. Dabei handelt es sich um einen Totmannschalter, also eine Vorrichtung, bzw. einen Sender, der täglich, in individuell angepassten Abständen, betätigt werden muss. Wird dies versäumt, geht der Empfänger, bzw. die Hausnotrufzentrale von einem Notfall aus und versucht, meist telefonisch, Kontakt aufzunehmen. Ist dieser Versuch nicht von Erfolg gekrönt wird der Rettungsdienst entsendet. Darüber hinaus gibt es auch Varianten der klassischen Form des Hausnotrufs, also des aktiven Hilferufs. Dabei handelt es sich um den mobilen Notruf. Dieser funktioniert sehr ähnlich wie der Hausnotruf, unterscheidet sich aber dahingehend, dass er auch unterwegs betätigt werden kann. Mit dem Fortschritt der Technik haben sich außerdem neue Arten des Hausnotrufs etabliert. So können heutzutage auch schon Tablets oder andere, ähnliche elektronische Geräte, wie etwa Sicherheitsuhren, mit einer Hausnotruffunktion ausgestattet werden.

Wer profitiert von einem Hausnotruf?

Ein Hausnotruf dient in erster Linie dazu allen Beteiligten ein Stück Sicherheit zurückzugeben. Dementsprechend bietet sich die Anschaffung eines Hausnotrufs für Menschen an, die noch gut und gerne in den eigenen vier Wänden wohnen und dort auch noch länger wohnen bleiben wollen. Ein Hausnotruf stellt in einem solchen Fall, neben der offensichtlichen Absicherung im Notfall, eine riesengroße psychologische Stütze dar. Wenig überraschend ist daher die Tatsache, dass sich in Deutschland ungefähr 400.000 Nutzer mit einem Hausnotrufgerät absichern. Viele ältere Menschen sind sich durchaus ihrer Unzulänglichkeiten oder entstehenden Schwächen bewusst. Das Wissen im Hinterkopf zu haben, dass man im Notfall innerhalb von Sekunden jemanden kontaktieren kann, der hilft, beruhigt ungemein und gibt den Betroffenen wieder mehr Selbstvertrauen im Alltag. Für Angehörige bzw. pflegende Angehörige hingegen bedeutet der Hausnotruf vor allem eines und zwar, dass sie wieder ruhiger schlafen können. Wir alle kennen die Sorgen, die man sich manchmal um seine Liebsten macht und vor allem die Vorstellung, dass eine Person, die einem am Herzen liegt, hilflos leiden muss, kann viele Menschen den Schlaf kosten.

Was kostet der Hausnotruf?

Fragt man sich in welcher Höhe die Kosten für einen Hausnotruf ausfallen, so kann gesagt werden, dass diese, aller Wahrscheinlichkeit nach, überschaubar bleiben werden. Viele Hausnotrufanbieter sind ohnehin nicht im Geschäft um maximale Gewinne zu erzielen, sondern wollen den Betroffenen helfen und sie unterstützen. Sanubi hat für Sie im folgenden Abschnitt eine detaillierte Kostenaufstellung erstellt, die sowohl auf die eigentlichen Kosten eingeht, als auch Anbieter vergleicht und staatliche Förderungen miteinbezieht.

Kostenübersicht

Die Kosten für einen Hausnotruf dröseln sich in einige Bestandteile auf. Schafft man sich das Notrufsystem an, entstehen ganz am Anfang zunächst sogenannte Einrichtungskosten, also eine Einrichtungsgebühr, bzw. Anschlusskosten oder eine Anschlussgebühr. In der Regel liegt diese, mit circa 50 Euro, wesentlich unter 100 Euro und ist dementsprechend kein Beinbruch. Ist der Hausnotruf einmal installiert, muss eine monatliche Gebühr entrichtet werden, die unterschiedlich hoch ausfallen kann, aber in den meisten Fällen zwischen 20 und 30 Euro liegt. Je nach individuellem Vertrag oder Leistungspaket können dann noch Kosten für etwaige Einsätze hinzukommen. Diese können unterschiedlich hoch ausfallen und hängen ganz vom jeweiligen Anbieter ab. Darüber hinaus können selbstverständlich, je nach gebuchter Zusatzleistung, dazugehörige Mehrkosten anfallen.

Preisvergleich

Sanubi rät grundsätzlich sich ausführlich zu informieren, sowie ein passendes Angebot einzuholen, bevor man sich für einen Hausnotrufanbieter entscheidet. Damit Sie sich jedoch einen ersten Überblick verschaffen können, werden die anfallenden Kosten, bei einigen der größten Versorger, für Sie übersichtlich aufgelistet. Bitte beachten Sie, dass sich die monatlichen Kosten auf die einfachste Variante, also die Basisversion des Hausnotrufs, beziehen. Falls nicht anders angegeben, verwenden wir bei regionalen Preisen, die Kosten in Berlin als Vergleichswert.

Anbieter
Anschlusskosten
Monatliche Kosten
Malteser 50,00 € 26,00 €
Johanniter 49,00 € 25,00 €
Arbeiter-Samariter-Bund 59,00 € 27,00 €
Deutsches Rotes Kreuz (DRK) 39,00 € 23,00 €
Libify 49,00 € 23,00 €
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Kostenübernahme

Bei einem Hausnotruf handelt es sich um ein, von der Pflegeversicherung, bzw. der Pflegekasse, anerkanntes Hilfsmittel. In diesem Rahmen kann eine Kostenübernahme in Höhe von 23,00 Euro pro Monat genehmigt werden. Dieser Zuschuss ist allerdings an zwei Bedingungen geknüpft. Zum einen muss der Betroffene über einen Pflegegrad, von Pflegegrad 1, Pflegegrad 2, Pflegegrad 3, Pflegegrad 4 bis Pflegegrad 5 verfügen. Zum anderen muss man weitestgehend allein leben und es muss die Gefahr bestehen, dass es jederzeit zu einer Notsituation kommen kann. Es soll außerdem erwähnt werden, dass viele Anbieter die monatlichen Kosten der Basisversion des Hausnotrufs, im Falle einer Kostenübernahme, komplett auf 0,00 Euro pro Monat reduzieren. Darüber hinaus sollte angemerkt werden, dass seit einem Gerichtsurteil vom 03. September 2015, die Kosten für einen Hausnotruf, als haushaltsnahe Dienstleistung, steuerlich geltend gemacht werden können.

Hausnotruf: Mögliche Extraleistungen

Im bisherigen Verlauf stand der Hausnotruf in seiner grundlegenden Form im Mittelpunkt. Die meisten Anbieter bieten zusätzlich allerdings noch eine ganze Reihe von Extraleistungen an. Diese Zusatzleistungen können verschiedene Funktionen erfüllen. Manche dienen dazu dem Nutzer noch mehr Sicherheit zu geben, andere wiederum sind eher für den Komfort der Betroffenen konzipiert. Welche davon notwendig oder gewünscht werden, hängt ganz und gar von der individuellen Situation ab. Sanubi rät Ihnen sich ausführlich zu informieren und dann die Leistung in Anspruch zu nehmen, die am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.

Als ersten Anhaltspunkt für Sie listet Sanubi die wichtigsten Extraleistungen auf:

  • Zusätzliche Sendegeräte
  • Reichweitenverstärker
  • Rauchmelder mit automatischer Notrufübermittlung
  • Falldetektoren, bzw. Sturzmelder oder Fallsensoren
  • Tagestaste, also einen zusätzlichen passiven Hausnotruf, auch “Mir-geht-es-gut”-Taste genannt
  • Schlüsselhinterlegung und sichere Schlüsselverwahrung, sodass ein einfacher Zutritt zur Wohnung des Betroffenen gewährleistet werden kann
  • SOS-Notfalldose, wo wichtige Informationen für den Notfall aufbewahrt werden
  • Erweiterter Einsatzumfang
  • Diverse Broschüren und Zusatzinformationen
  • Regelmäßige persönliche Anrufe
  • Kontaktmatten, die ebenfalls mit dem Notrufsystem verbunden sind
  • Mobiler Notruf, Optionen zur Aufrüstung für einen mobilen Notruf
  • Verschiedene GPS-Funktionen

Dank Hausnotruf unbeschwert leben

Wir alle kennen sie, die Angst, dass einem unserer Liebsten etwas passiert, ohne, dass wir davon wissen und somit auch ohne, dass wir ihnen Hilfe anbieten können. Werden Menschen, die uns nahe stehen, älter, dann kommt man durchaus ins Grübeln. Die wenigsten wollen jedoch aus den eigenen vier Wänden ausziehen. Das hat verschiedenen Gründe. Oft besteht kein wirklicher Pflegefall. Pflege, bzw. Pflegeleistungen sind noch nicht, oder kaum notwendig. Wenn überhaupt denkt man an häusliche Pflege, also Pflege zu Hause. Extremere Maßnahmen, wie eine 24-Stunden-Pflege, womöglich auch durch polnische Pflegekräfte, sind erst in ferner Zukunft notwendig. Nichtsdestotrotz hat man ein mulmiges Gefühl und sucht eine Lösung für den Fall, dass doch einmal etwas passiert und es zu einer Notsituation kommt. Der Hausnotruf ist hier immer eine tolle Möglichkeit. Er hilft den Angehörigen dabei mit ihren Sorgen zurechtzukommen und gibt den Betroffenen wieder mehr Sicherheit. Trägt man den kleinen Alltagshelfer stets bei sich, hat man ein gutes Gefühl im Hinterkopf und kann weiterhin unbeschwert leben.

Das Pflegeumfeld mit weiteren Pflegehilfsmitteln verbessern

Ein Notrufsystem gibt Sicherheit – weitere Entlastungsmöglichkeiten schaffen zusätzliche Pflegehilfsmittel. Genauso wie das Notrufsystem zählen auch Lagerungsrollen, Waschsysteme, Produkte zur Hygiene im Bett wie Bettpfannen und das Pflegebett zu den technischen Pflegehilfsmitteln. Sie bieten sich für viele Menschen mit einem ausgeprägten Pflegegrad an. Womöglich profitiert Ihr Angehöriger auch von spezielleren Produkten. Eine Uhr, mit der sich Ihr Familienmitglied zeitlich oder örtlich orientieren kann, zählt beispielsweise zu den Pflegehilfsmitteln zur Verbesserung kognitiver und kommunikativer Fähigkeiten. Vielleicht kommen auch Pflegehilfsmittel zur Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen infrage – die speziellen Pflegehilfsmittel dienen zur Körpermessung oder zur Unterstützung der Medikamenteneinnahme. Unabhängig vom Pflegegrad ist oft die Versorgung mit Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch empfehlenswert. Sie gestalten das Pflegeumfeld besonders hygienisch – informieren Sie sich in dem Zusammenhang am besten über Bettschutzeinlagen, Händedesinfektion, Flächendesinfektion, Einweghandschuhe und Mundschutzmasken. Die Pflegekasse bezuschusst neuerdings auch digitale Pflegeanwendungen, die sogenannten DIPAs. Damit können Sie Arzttermine Ihres Angehörigen besser koordinieren. Außerdem profitiert die Kommunikation von den speziellen Apps.