Pflegebedürftige Menschen sind in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt. Hier ist nicht nur viel Organisation, sondern auch Kommunikation gefragt. Der Austausch zwischen Pflegebedürftigen und Pflegefachkräften bzw. pflegenden Angehörigen ist sehr wichtig. Digitale Pflegeanwendungen bieten eine Möglichkeit, die Beeinträchtigung der Selbstständigkeit zu reduzieren. Außerdem können sie die Kommunikation tatkräftig unterstützen.

Wir verraten Ihnen heute, wie die digitalen Helfer den Pflegealltag unterstützen. Außerdem geben wir Ihnen einen Überblick über die Funktionen und die Möglichkeiten zur Kostenübernahme.

Das Wichtigste in Kürze

  • Digitale Pflegeanwendungen richten sich an Pflegebedürftige und Pflegepersonen.
  • In Form von Apps oder internetgestützten Lösungen können DiPAs den Pflegealltag vereinfachen.
  • DiPAs können eingesetzt werden, um Termine zu koordinieren oder die Kommunikation mit dem Arzt zu ermöglichen. Außerdem sehen einige Anwendungen Übungseinheiten, beispielsweise für demenzkranke Menschen, vor.
  • Die Pflegekasse gewährt Pflegebedürftigen einen Zuschuss von maximal 50 Euro pro Monat für die Nutzung einer DiPA.
  • Voraussetzung ist neben einem Pflegegrad auch die Pflege in der häuslichen Umgebung.
  • Noch gibt es keine zugelassenen digitalen Pflegeanwendungen. Im Jahr 2023 konnten Pflegebedürftige voraussichtlich den Zuschuss für DiPAs bei der Pflegekasse beantragen.

Warum ist die Digitalisierung in der Pflege und im Gesundheitssektor wichtig?

Die Welt um uns herum bietet zahlreiche digitale Lösungen – sie machen das Leben einfacher und unterstützen die Informationsübermittlung. Auch der Gesundheitssektor wird zunehmend digitaler. Die elektronische Patientenakte (ePA) bietet beispielsweise die Möglichkeit, medizinische Befunde und Untersuchungsergebnisse zu speichern. Besonders clever: Die Daten sind über die Grenzen von Praxis und Krankenhäusern hinweg gespeichert. Damit entfällt die lästige Suche nach Papierdokumenten. Auch wenn die elektronische Patientenakte vielen Bürgern noch nicht bekannt ist: es gibt sie bereits. Seit dem 01. Januar 2021 können Versicherte sich eine App ihrer Krankenkasse herunterladen und so auf die ePA zugreifen.[1] Ein weiteres Beispiel ist das elektronische Rezept, mit dem Papierrezepte überflüssig werden. Die Apotheken können bereits seit Dezember 2022 Rezepte einlösen und mit der Krankenkasse abrechnen. Hier klappt der Zugriff unter anderem ebenfalls über eine App.[2]

Natürlich darf sich auch der Pflegesektor der Digitalisierung nicht verschließen. Sie bietet hier zahlreiche Vorteile. Zum Beispiel kann sie die Kommunikation und die Organisation im Pflegealltag für alle Beteiligten vereinfachen. Zu den Helfern zählen digitale Pflegeanwendungen.

Was sind digitale Pflegeanwendungen (DiPAs)?

Digitale Pflegeanwendungen haben das Ziel, dem Anstieg der Pflegebedürftigkeit entgegenzuwirken und die Einbußen mit Blick auf die Selbstständigkeit zu verringern. Die speziellen Anwendungen gibt es in Form von Pflege-Apps, die Sie auf Ihrem Smartphone installieren können. Alternativ können Sie sich auch für eine Webanwendung entscheiden, die Sie mit Ihrem Internetbrowser öffnen. Außerdem gibt es Software für klassische Desktop-Rechner.[3]

Welche digitalen Hilfsmittel gibt es? Achtung Verwechslungsgefahr!

Nicht alles, was digital ist, zählt zu den klassischen digitalen Pflegeanwendungen. Wenn Sie von digitalen Pflegehilfsmitteln lesen, sind damit in der Regel digitale Helfer wie eine automatische Herdabschaltung oder Systeme zur Sturzerkennung gemeint. Eine weitere Verwechslungsgefahr droht mit Blick auf die sogenannten DiGAs (digitale Gesundheitsanwendungen).

Was ist der Unterschied zwischen DiPA und DiGA?

Auch wenn der Name ähnlich klingt, digitale Gesundheitsanwendungen und digitale Pflegeanwendungen sind nicht dasselbe. Nicht nur das Hauptziel der Anwendung unterscheidet sich voneinander, auch für die Kosten kommt jeweils ein anderer Träger infrage.

Digitale Pflegeanwendungen (DiPA)
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)
Hauptziel Die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen optimieren Die Gesundheit selbst überwachen
Kostenträger Pflegekasse Krankenkasse
Aufgeführt im.. digitalem Pflegehilfsmittelkatalog Verzeichnis digitaler Gesundheitsanwendungen

Abbildung 1: Unterschiede zwischen DiPA und DiGA. Quelle: Eigene Darstellung.

Anwendungsbereiche von digitalen Pflegeanwendungen

Pflegebedürftige selbst können auf digitale Pflegeanwendungen zurückgreifen. Auf Wunsch können sie alleine die Funktionen nutzen. An der Nutzung von digitalen Pflegeanwendungen können sich aber auch Mitarbeiter von Pflegediensten oder ehrenamtlich pflegende Personen wie Familienmitglieder beteiligen.3 Das bietet sich vor allem dann an, wenn die Organisation der Pflege eine gemeinschaftliche Aufgabe zwischen Pflegebedürftigen und Angehörigen ist.

Abbildung 2: Nutzer von digitalen Pflegeanwendungen. Quelle: Digitale Pflegeanwendungen (DiPA) | gesund.bund.de

In folgenden Bereichen kann die digitale Pflegeanwendung zum Einsatz kommen:

  • DiPA zur Organisation des Pflegealltags: DiPAs (Digitale Pflegeanwendungen) können Betroffene dabei unterstützen, Pflegeleistungen zu koordinieren und den Pflegealltag zu bewältigen.
  • DiPA zur Anleitung, Begleitung & Unterstützung des Pflegealltags: Spezielle digitale Anwendungen haben das Ziel, die Selbstständigkeit bzw. die Fähigkeiten von pflegebedürftigen Menschen zu verbessern oder zumindest einer Verschlimmerung der Kompetenzen entgegenzuwirken. DiPAs können in verschiedenen Lebensbereichen Anleitung und Unterstützung bieten – insbesondere in jenen, die auch bei der Pflegebegutachtung auf dem Prüfstand stehen. Ausgewählte Apps können zudem die Haushaltsführung in den Blick nehmen.
  • DiPA für die Bewältigung besonderer pflegerischer Situationen: Weist ein pflegebedürftiger Mensch ein akutes Sturzrisiko auf, können Apps mit speziellen Übungen dabei helfen, dieses zu senken. Demente Menschen erhalten mit digitalen Anwendungen Übungseinheiten, um ihr Gedächtnis zu trainieren.
  • DiPAs, die sich vor allem an Pflegeperson richten: Grundsätzlich richten sich digitale Pflegeanwendungen sowohl an Pflegebedürftige als auch an Pflegende. Speziell entwickelte DiPAs sind vornehmlich auf Angehörige oder andere freiwillige Helfer zugeschnitten – mit dem Einsatz gelingt beispielsweise die Organisation der Pflegemaßnahmen einfacher.

Vorteile von Digitalen Pflegeanwendungen

Der Pflegealltag ist von so einigen Herausforderungen geprägt. Es gibt vieles zu organisieren. Insbesondere, wenn sich mehrere Menschen um eine pflegebedürftige Person kümmern, kann es zu Unklarheiten kommen: Was muss noch erledigt werden und wer kümmert sich darum? Hat mein Angehöriger bereits all seine Medikamente eingenommen? Genau hier können digitale Pflegeanwendungen beispielsweise in App-Form unterstützen. Pflegebedürftige und Pflegende können damit alle relevanten Informationen an einem Ort speichern – den Status können andere ehrenamtliche Helfer, Pflegefachkräfte oder Ärzte einsehen. Auch die Nutzung von intelligenten Sensoren, die einen Sturz erkennen, ist möglich. Nicht zuletzt bieten digitale Pflegeanwendungen auch interaktive Trainingseinheiten an – Pflegebedürftige können so ihre körperliche und geistige Gesundheit fördern.

 DiPA – Vorteile auf einen Blick:

  • Einfachere Kommunikation zwischen Pflegebedürftigen, Pflegenden und Medizinern
  • Mögliche Entlastung der Pflege durch einfache Zuteilung von Aufgaben
  • Angebot von Übungseinheiten für das Gedächtnis oder die Mobilität
  • Geprüfte Anwendungen für die häusliche Pflege.
  • Bei Erfüllung der Voraussetzungen beteiligt sich die Pflegekasse an den Kosten

Digitale Pflegeanwendungen: Beispiele

Stand heute (Januar 2023) gibt es noch keine zugelassene DiPA (digitale Pflegeanwendung). Das bedeutet, dass wir Ihnen an dieser Stelle auch keine konkreten Beispiele nennen können. Allerdings gibt es einige Anwärter, die durchaus ein DiPA-Kandidat sein könnten.

  • meinPAUL: Die Anwendung läuft entweder über eine App auf dem Smartphone oder über den Internetbrowser auf Tablet, Laptop und Co. meinPAUL unterstützt die Videotelefonie – so können Sie beispielsweise mit einem Mediziner sprechen. Außerdem verfügt die Anwendung über ein Schwarzes Brett, mit dem ein Informationsaustausch möglich ist. Außerdem ist eine Hilfebedarf-Erkennung vorgesehen, die beispielsweise bei einem Sturz wichtig ist. Mehr Informationen erhalten Sie hier.
  • lidaa: Dabei handelt es sich um eine digitale Informationsplattform. Mit der Anwendung können Sie auf einen Web-Gesprächskreis, eine systematische Pflegeberatung oder Online-Seminare zurückgreifen. Das Besondere: Experten stehen per Telefon oder Video für eine Beratung zur Verfügung. Diese potentielle DiPA könnte vor allem für pflegende Angehörige hilfreich sein. Mehr zu lidaa.
  • memoreCare: Spaß beim digitalen Gesundheitstraining? Das klappt mit der gestengesteuerten Spielekonsole memoreCare. Das speziell für Senioren entwickelte Programm wird in Pflegeeinrichtungen eingesetzt. Hierbei erfasst eine Kamera die Bewegungen und ermöglicht den Spielspaß. Bisher gibt es keine Lösung für Zuhause – der Hersteller arbeitet nach eigenen Angaben aber mit Hochdruck daran. memoreHome könnte ein vielversprechender DiPA-Kandidat sein. Hier erfahren Sie mehr über das System.

Wer erhält eine digitale Pflegeanwendung (DiPA)? Das sind die Voraussetzungen!

Es gibt ein Gesetz, das sich mit digitalen Pflegeanwendungen und dem Leistungsanspruch beschäftigt. Die Rede ist von dem Digitalen-Versorgung- und Pflege-Modernisierungs­Gesetz (DVPMG). Es regelt, dass pflegebedürftige Menschen, die in ihren eigenen vier Wänden leben, einen Leistungsanspruch auf digitale Pflegeanwendungen sowie Unterstützungsleistungen haben. Der richtige Ansprechpartner ist hier die Pflegekasse. Möchten Sie die Pflegekasse an den Kosten beteiligen, müssen Sie einen Pflegegrad mitbringen. Wie hoch Ihr Pflegegrad ist, spielt keine Rolle. Doch Achtung: Die Versorgung mit der DiPA bzw. das Recht auf eine (anteilige) Kostenerstattung ist zunächst befristet, und zwar auf 6 Monate. Die Pflegekasse überprüft, ob die Pflegeanbindung genutzt und die Zwecksetzung erreicht wird 3 – hierzu findet eine Befragung statt, entweder schriftlich oder telefonisch.[1] Läuft alles zur Zufriedenheit der Pflegekasse, erhalten Sie eine unbefristete Bewilligung.

Gut zu wissen!

Die Pflegekasse übernimmt nur dann die Kosten für eine digitale Pflegeanwendung, wenn sie im DiPA-Verzeichnis steht.

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DiPA: Kostenübernahme und Beantragung

Die Pflegekasse beteiligt sich mit höchstens 50 Euro monatlich an den Kosten für ergänzende Unterstützungsleistungen oder für die DiPA selbst. Ergänzende Unterstützungsleistungen sind beispielsweise Leistungen eines Pflegedienstes, die Ihnen bei der Nutzung der DiPA helfen. Wichtig: Pflegebedürftige müssen den Betrag zunächst vorstrecken und können sich diesen mit dem Erstattungsprinzip zurückholen.[1] Wenn Ihnen eine digitale Pflegeanwendung zusagt, können Sie den Zuschuss direkt bei der Pflegekasse beantragen. Viele Pflegekassen bieten die Beantragung ganz bequem per Krankenkassen-App an. Alternativ können Sie Ihre Pflegekasse auf einen Antrag ansprechen.

Digitale Pflegeanwendungen für 50 Euro – alles Wichtige im Überblick

Das Thema DiPA ist für viele Pflegebedürftige und Angehörige neu. Um Ihnen einen bestmöglichen Überblick zu verschaffen, haben wir Ihnen alle wichtigen Details noch einmal zusammengefasst.

  • Für die DiPA und ergänzende Unterstützungsleistungen können Sie sich monatlich 50 Euro von der Pflegekasse zurückholen.
  • Voraussetzungen dafür sind ein vorliegender Pflegegrad und eine pflegerische Versorgung im häuslichen Umfeld oder in ambulant betreuten Wohngruppen.
  • Ein Rezept brauchen Sie für die Beantragung nicht.
  • Die Pflegekasse beteiligt sich nur an DiPAs, die im Verzeichnis für digitale Pflegeanwendungen stehen.
  • Für den Zuschuss wenden Sie sich direkt an die Pflegekasse.
  • Die Bewilligung der Kosten ist zunächst auf sechs Monate beschränkt, danach erfolgt eine unbefristete Bewilligung.
  • Sie können mehrere DiPAs nutzen, die Kostenbeteiligung bleibt jedoch bei maximal 50 Euro.

Wann kommen die DiPAs?

Viele Menschen haben bereits im Jahr 2022 ungeduldig auf die digitalen Pflegeanwendungen gewartet. Doch noch ist es nicht so weit. Das liegt daran, dass es noch keine zugelassenen digitalen Pflegeanwendungen gibt. Genau das ist aber die Grundvoraussetzung für die Beteiligung der Pflegekasse. Hersteller haben über das Antragsportal für DiGA und DiPA die Möglichkeit, eine Zulassung zu beantragen. Hier gelten allerdings strenge Regeln – schließlich müssen die Anwendungen sicher und zielführend sein. Es war damit zu rechnen, dass die ersten DiPAs im Laufe des Jahres 2023 in das digitale Pflegeanwendungen-Verzeichnis aufgenommen wurden. Die Erstattungsfähigkeit ist übrigens schon seit dem 01. Januar 2022 gewährleistet – jetzt ist also nur noch ein wenig Geduld gefragt!

So helfen weitere Pflegehilfsmittel im Pflegealltag

Ein bunter Mix aus Pflegehilfsmitteln bietet sich in den meisten Fällen an. So wird der Pflegebedürftige vollumfänglich in seiner Selbstständigkeit unterstützt und Sie erhalten als pflegender Angehöriger die nötige Entlastung. Neben digitalen Lösungen wie der DIPA sind technische Pflegehilfsmittel eine Option. Wie wäre es beispielsweise mit einem Pflegebett, das viele hilfreiche Funktionen wie das Absenken der Liegefläche bietet? Auch weitere technische Pflegehilfsmittel wie Lagerungsrollen, Produkte zur Hygiene im Bett oder Waschsysteme können den Pflegealltag sinnvoll unterstützen. Prüfen Sie auch, ob ein Notrufsystem empfehlenswert ist – es bietet sich dann an, wenn Ihr Angehöriger zeitweise oder vollständig alleine im häuslichen Umfeld verbleibt. Pflegehilfsmittel zum Verbrauch optimieren darüber hinaus die Hygiene. Dazu zählen beispielsweise Bettschutzeinlagen, Händedesinfektion, Flächendesinfektion, Mundschutzmasken oder Einweghandschuhe. Spezielle Pflegesituationen können Sie mit Pflegehilfsmitteln zur Verbesserung kognitiver und kommunikativer Fähigkeiten bewältigen. Hier kann sich der Betroffene beispielsweise mit ausgewählten Produkten, wie Uhren, zeitlich oder örtlich orientieren. Eine Körpermessung oder die Unterstützung der Medikamenteneinnahme sind hingegen mit Pflegehilfsmitteln zur Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen möglich. Wie Sie sehen, gibt es viele Möglichkeiten, Pflegehilfsmittel clever miteinander zu kombinieren.

In der folgenden Liste werden verschiedene Pflegehilfsmittel aufgeführt, die speziell für den Verbrauch bestimmt sind, sowie technische Pflegehilfsmittel, die für einen längeren Einsatz vorgesehen sind. Zusätzlich wird erläutert, warum eine Kombination aus beiden Arten von Pflegehilfsmitteln in der häuslichen Pflege sinnvoll sein kann.

1. Pflegebett

Einsatzgebiet: Unterstützung bei der Mobilität, Erleichterung der Pflege
Vorteile: Liegefläche absenkbar, Einstellbare Liegehöhe, Seitengitter, Pflegeleicht
Geeignet als Kombination mit: Geeignet als Kombination mit technischen Pflegehilfsmitteln wie Lagerungsrollen und Produkten zur Hygiene im Bett, um den Pflegebedürftigen optimal betreuen zu können. Lagerungsrollen ermöglichen eine bequeme Positionierung des Pflegebedürftigen und können helfen, Druckstellen zu vermeiden. Produkte zur Hygiene im Bett tragen zur Erhaltung der Hautgesundheit bei und vermeiden Infektionen.

2. Lagerungsrollen

Einsatzgebiet: Unterstützung bei der Positionierung, Schmerzreduktion
Vorteile: Einfache Handhabung, Verschiedene Größen, Hygienisch
Geeignet als Kombination mit: Pflegebett, Waschsysteme, Flächendesinfektion

3. Produkte zur Hygiene im Bett

Einsatzgebiet: Optimierung der Hygiene, Vorbeugung von Dekubitus
Vorteile: Hautverträglich, Feuchtigkeitsregulierend, Atmungsaktiv
Geeignet als Kombination mit: Pflegebett, Lagerungsrollen, Waschsysteme

4. Notrufsystem

Einsatzgebiet: Sicherheit im häuslichen Umfeld
Vorteile: Schnelle Hilfe im Notfall, Unabhängigkeit
Geeignet als Kombination mit: Geeignet als Kombination mit Pflegebett insbesondere für Pflegebedürftige, die allein im häuslichen Umfeld bleiben. Das Notrufsystem ermöglicht eine schnelle Hilfe im Notfall und gibt dem pflegenden Angehörigen Sicherheit.

5. Bettschutzeinlagen

Einsatzgebiet: Hygieneoptimierung, Vorbeugung von Verunreinigungen
Vorteile: Hautverträglich, Saugfähig, Feuchtigkeitsundurchlässig
Geeignet als Kombination mit: Händedesinfektion, Einweghandschuhe, Mundschutzmasken

6. Pflegehilfsmittel zur Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen

Einsatzgebiet: Unterstützung bei der Therapie, Selbstständigkeit
Vorteile: Einfache Handhabung, Hilfestellung bei der Medikamenteneinnahme, Körpermessung
Geeignet als Kombination mit: Geeignet als Kombination mit technischen und digitalen Pflegehilfsmitteln sowie mit Pflegehilfsmitteln zur Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen. Sie ermöglichen dem Pflegebedürftigen eine bessere Orientierung in Raum und Zeit sowie eine Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme oder der Körpermessung.

Digitale Pflegeanwendungen als Pflegehilfsmittel bei Erkrankungen

Digitale Pflegeanwendungen können für Patienten mit verschiedenen Erkrankungen und Gesundheitszuständen empfohlen werden, je nach individueller Situation und Bedarf. Bei einigen der genannten Erkrankungen können digitale Pflegeanwendungen jedoch besonders empfehlenswert sein, um den Patienten zu unterstützen und eine adäquate Pflege zu gewährleisten.

Im Folgenden finden Sie eine Liste mit einigen Krankheiten und wie digitale Pflegeanwendungen unterstützend eingesetzt werden können:

    1. Alzheimer

    Digitale Pflegeanwendungen bieten eine vielversprechende Möglichkeit zur Verbesserung der Pflegequalität bei Patienten mit Alzheimer und anderen Formen der Demenz. Diese Anwendungen können dazu beitragen, die Versorgung dieser Patienten zu optimieren und das Wohlbefinden von Pflegebedürftigen und Pflegepersonal gleichermaßen zu verbessern. Insbesondere können digitale Pflegeanwendungen helfen, das tägliche Leben von Alzheimer-Patienten zu erleichtern. Zum Beispiel können spezielle Apps ihnen helfen, wichtige Termine und Ereignisse zu organisieren und sich an Medikamente oder andere therapeutische Maßnahmen zu erinnern. Sie können auch den Zugang zu relevanten Informationen erleichtern, indem sie Pflegepersonal und Angehörigen die Möglichkeit bieten, den Zustand des Patienten zu überwachen, die Pflegeplanung anzupassen und Gesundheitsdaten zu erfassen und zu verfolgen. Darüber hinaus können digitale Pflegeanwendungen eine Möglichkeit bieten, das soziale Engagement von Alzheimer-Patienten zu fördern. Zum Beispiel können sie den Patienten helfen, mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben und sich an sozialen Aktivitäten zu beteiligen, indem sie Online-Plattformen und Video-Kommunikation nutzen. Dadurch kann ein Gefühl von Isolation und Einsamkeit reduziert werden, was wiederum zu einer besseren psychischen Gesundheit und einer Verbesserung der Lebensqualität führen kann.,

    2. COPD

    Digitale Pflegeanwendungen können für Patienten mit COPD von besonderem Nutzen sein, da diese Erkrankung mit einer Beeinträchtigung der Atmungsfunktion einhergeht und es daher wichtig ist, die Krankheitssymptome genau zu überwachen und zu dokumentieren. Digitale Anwendungen, wie z.B. mobile Apps oder spezielle Geräte, können helfen, den Patienten bei der Durchführung von Atemübungen zu unterstützen, die Messung von Vitalparametern zu vereinfachen und die Erfassung von Symptomen wie Husten oder Atemnot zu erleichtern. Diese Daten können dann an das medizinische Fachpersonal weitergeleitet werden, um eine optimale Behandlung und Anpassung der Therapie zu gewährleisten. Darüber hinaus können digitale Pflegeanwendungen auch dazu beitragen, dass Patienten mit COPD ein besseres Verständnis ihrer Erkrankung und der damit verbundenen Selbstmanagementstrategien entwickeln und ihre Lebensqualität verbessern können.

    3. Dekubitus

    Digitale Pflegeanwendungen können bei der Behandlung von Patienten mit Dekubitus eine wichtige Rolle spielen, da sie dazu beitragen können, die Wundversorgung und das Monitoring der Wundheilung zu verbessern. Die meisten digitalen Pflegeanwendungen bieten Funktionen wie die Erfassung von Wundbildern, die Überwachung von Heilungstrends und die Planung von Pflegeaktivitäten. Diese Funktionen können dazu beitragen, dass der Fortschritt der Wundheilung kontinuierlich dokumentiert wird und Änderungen im Pflegeplan effektiv vorgenommen werden können, um die Heilung zu beschleunigen. Darüber hinaus können digitale Pflegeanwendungen auch bei der Vorbeugung von Dekubitus helfen, indem sie Pflegekräften Warnungen und Erinnerungen zur Verfügung stellen, um sicherzustellen, dass der Patient regelmäßig umgelagert wird. Dies kann dazu beitragen, Druckgeschwüre zu verhindern, die oft bei Patienten auftreten, die aufgrund von Krankheit oder Mobilitätsproblemen lange Zeit im Bett liegen müssen.

    4. Demenz

    Digitale Pflegeanwendungen können besonders für Patienten mit Demenz von großem Nutzen sein. Menschen mit Demenz benötigen oft eine umfassende Betreuung, um ihre täglichen Bedürfnisse zu erfüllen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Digitale Pflegeanwendungen können dabei helfen, indem sie beispielsweise Erinnerungen an regelmäßige Medikamenteneinnahme, Mahlzeiten oder Arzttermine automatisch generieren und Benachrichtigungen senden. Zudem können sie auch bei der Überwachung von körperlichen Symptomen, wie Blutdruck oder Blutzuckerspiegel, unterstützen. Darüber hinaus können digitale Pflegeanwendungen die Kommunikation zwischen Patienten, Angehörigen und Pflegepersonal verbessern, indem sie es ermöglichen, schneller und effektiver zu kommunizieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Anwendungen häufig an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst werden können, was zu einer personalisierten und effektiven Pflege führen kann. Insgesamt können digitale Pflegeanwendungen dazu beitragen, die Lebensqualität von Patienten mit Demenz zu verbessern und gleichzeitig die Pflege zu erleichtern.

    5. Diabetes

    Digitale Pflegeanwendungen eignen sich besonders für Patienten mit Diabetes, da sie eine verbesserte Überwachung und Verwaltung der Erkrankung ermöglichen. Mithilfe von digitalen Anwendungen können Patienten beispielsweise ihre Blutzuckerwerte einfach und schnell selbst messen und diese Daten direkt an ihre medizinischen Betreuer übermitteln. Auch die Verwaltung von Insulin kann mithilfe von digitalen Anwendungen präziser und effektiver gestaltet werden. Darüber hinaus können digitale Pflegeanwendungen auch zur Verbesserung des Selbstmanagements beitragen. So können Patienten beispielsweise Erinnerungen an ihre Medikamenteneinnahme erhalten oder ihre Ernährung und körperliche Aktivität besser im Blick behalten. Zudem können digitale Pflegeanwendungen auch die Kommunikation zwischen Patienten und medizinischen Fachkräften verbessern. Patienten können auf einfache Weise ihre Symptome und Beschwerden dokumentieren und diese Informationen direkt an ihre medizinischen Betreuer übermitteln. Dies ermöglicht eine schnellere Reaktion und gezielte Anpassung der Behandlung.

    6. Dysphagie

    Digitale Pflegeanwendungen können für Patienten mit Dysphagie besonders vorteilhaft sein, da sie eine verbesserte Überwachung und Dokumentation der Schluckfähigkeit und -funktion ermöglichen. Durch die Verwendung von speziellen Anwendungen kann das Pflegepersonal die Schluckmuster der Patienten genau beobachten und mögliche Probleme in Echtzeit identifizieren. Darüber hinaus können digitale Anwendungen zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Pflegepersonal und Patienten beitragen und damit das Risiko von Fehlkommunikationen bei der Nahrungsaufnahme reduzieren. Ein weiterer Vorteil von digitalen Pflegeanwendungen für Patienten mit Dysphagie ist die Möglichkeit der individualisierten Therapie. Mit Hilfe von speziellen Anwendungen können individuelle Behandlungspläne erstellt werden, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen des einzelnen Patienten abgestimmt sind. So kann die Versorgung für Patienten mit Dysphagie verbessert und ihre Lebensqualität erhöht werden.

    7. Schlaganfall

    Digitale Pflegeanwendungen können für Patienten mit Schlaganfall von besonderem Nutzen sein, da sie eine kontinuierliche Überwachung und Unterstützung ermöglichen können, insbesondere in Bezug auf die Rehabilitation und das Management von Symptomen. Durch die Verwendung von mobilen Anwendungen und Wearables können Patienten beispielsweise ihre Fortschritte bei der Therapie verfolgen und ihre Übungen kontrollieren. Darüber hinaus können digitale Pflegeanwendungen die Kommunikation zwischen Patienten, Pflegepersonal und Ärzten verbessern und die Organisation von Terminen und Medikamenteneinnahme erleichtern. Eine individuell angepasste und auf den Patienten abgestimmte digitale Pflege kann somit dazu beitragen, die Behandlung und Genesung nach einem Schlaganfall zu verbessern und zu erleichtern.

    8. Schuppenflechte

    Digitale Pflegeanwendungen können für Patienten mit Schuppenflechte von großem Nutzen sein. Diese chronische Autoimmunerkrankung, die die Haut betrifft, erfordert eine sorgfältige Pflege, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Digitale Pflegeanwendungen können helfen, indem sie den Patienten Zugang zu umfassenden Informationen über ihre Erkrankung und geeignete Pflegeprodukte und -methoden bieten. Durch die Verwendung von digitalen Anwendungen können Patienten ihre Symptome besser verfolgen und den Fortschritt ihrer Behandlung dokumentieren. Zudem können digitale Pflegeanwendungen eine Verbindung zu Fachkräften herstellen, die bei der Pflege und Verwaltung von Schuppenflechte helfen können. Somit können digitale Pflegeanwendungen die Lebensqualität der Patienten verbessern und ihnen dabei helfen, ihre Erkrankung besser zu bewältigen.

    9. Altersdepression

    Digitale Pflegeanwendungen können besonders für Patienten mit Altersdepression von Vorteil sein, da sie eine kontinuierliche Überwachung und Unterstützung bieten können, die dazu beitragen können, das Wohlbefinden und die Selbstständigkeit des Patienten zu verbessern. Die Nutzung von digitalen Anwendungen wie beispielsweise Telemedizin, die die Möglichkeit bieten, online mit einem Arzt oder Pflegepersonal zu kommunizieren, kann Patienten helfen, ihre Krankheit besser zu verstehen und sich über ihre Gesundheit zu informieren. Darüber hinaus können digitale Anwendungen wie Aktivitäts-Tracker, Medikamentenerinnerungen und Online-Supportgruppen dazu beitragen, das Selbstmanagement des Patienten zu verbessern und ihm das Gefühl zu geben, mehr Kontrolle über seine Gesundheit zu haben. Die Nutzung von digitalen Pflegeanwendungen kann somit dazu beitragen, das Leben von Patienten mit Altersdepression zu erleichtern und ihre Lebensqualität zu verbessern.

    10. Epilepsie

    Digitale Pflegeanwendungen können für Patienten mit Epilepsie von Vorteil sein, da sie die Möglichkeit bieten, die Kontrolle über die Erkrankung zu verbessern und die Behandlung zu optimieren. Die Anwendung kann dabei helfen, den Verlauf der Erkrankung zu dokumentieren, etwaige Anfälle aufzuzeichnen und so eine bessere Überwachung und Diagnosestellung durch medizinisches Fachpersonal zu ermöglichen. Auch kann eine digitale Anwendung genutzt werden, um Patienten dabei zu unterstützen, ihre Medikamente regelmäßig einzunehmen und so eine Verbesserung der Symptomkontrolle zu erreichen. Darüber hinaus können digitale Anwendungen auch Informationsquellen für Patienten und ihre Familien bereitstellen, um ein besseres Verständnis der Erkrankung und deren Auswirkungen zu ermöglichen.

    11. Frailty Syndrom

    Das Frailty-Syndrom ist ein Zustand, der durch körperliche Schwäche, verminderte Leistungsfähigkeit und erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten gekennzeichnet ist. Patienten mit Frailty benötigen in der Regel eine kontinuierliche und umfassende Pflege, die auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Digitale Pflegeanwendungen können hierbei eine wichtige Rolle spielen, da sie dazu beitragen können, die Qualität der Versorgung zu verbessern und den Pflegeprozess zu optimieren. Eine digitale Pflegeanwendung kann beispielsweise dazu beitragen, den Gesundheitszustand des Patienten zu überwachen und medizinische Daten wie Blutdruck oder Blutzuckerspiegel zu erfassen. Dies ermöglicht es dem Pflegepersonal, frühzeitig auf Veränderungen im Gesundheitszustand des Patienten zu reagieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Auch die Medikamentenverwaltung und -überwachung kann durch digitale Pflegeanwendungen optimiert werden. Des Weiteren bieten digitale Pflegeanwendungen Möglichkeiten für eine gezielte Patientenfortbildung und Schulung in Selbstmanagement-Techniken. Auch die Kommunikation zwischen Pflegepersonal, Patienten und Angehörigen kann durch digitale Lösungen verbessert werden.

     12. Lungenfibrose

    Digitale Pflegeanwendungen können für Patienten mit Lungenfibrose von besonderem Nutzen sein, da diese Krankheit zu einer Beeinträchtigung der Lungenfunktion führt und somit den Alltag der Betroffenen stark beeinflusst. Die Verwendung von digitalen Anwendungen kann dabei helfen, die Selbstständigkeit und Lebensqualität der Patienten zu verbessern, indem sie ihnen eine bessere Kontrolle über ihre Erkrankung ermöglichen. Beispielsweise können Patienten mithilfe von digitalen Atemübungen ihre Lungenfunktion verbessern und ihre Atemkapazität erhöhen. Auch die Nutzung von Telemedizin kann dazu beitragen, den Zugang zu medizinischer Versorgung zu verbessern und die Krankheitskontrolle zu optimieren. Durch den Einsatz von digitalen Pflegeanwendungen können somit die Symptome von Lungenfibrose besser kontrolliert und mögliche Komplikationen vermieden werden.

    13. Fibromyalgiesyndrom

    Digitale Pflegeanwendungen können für Patienten mit Fibromyalgiesyndrom besonders nützlich sein, da sie dazu beitragen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Fibromyalgie ist eine komplexe chronische Schmerzerkrankung, die mit verschiedenen körperlichen und psychischen Symptomen verbunden sein kann, darunter Müdigkeit, Schlafstörungen, Stimmungsprobleme und kognitive Beeinträchtigungen. Digitale Pflegeanwendungen können helfen, diese Symptome zu bewältigen, indem sie beispielsweise spezielle Übungen und Entspannungstechniken anbieten, die darauf abzielen, Schmerzen und Stress abzubauen. Darüber hinaus können digitale Pflegeanwendungen auch bei der Kommunikation und dem Informationsaustausch zwischen Patienten und Pflegepersonal unterstützen. Patienten können ihre Symptome und Fortschritte in Echtzeit dokumentieren und teilen, während Pflegekräfte diese Informationen nutzen können, um maßgeschneiderte Behandlungspläne zu erstellen und die Betreuung individuell anzupassen. Die Verwendung digitaler Technologien kann auch dazu beitragen, den Zugang zu medizinischen Ressourcen und Fachwissen zu verbessern und somit die Pflegequalität insgesamt zu steigern.

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    FAQ- häufige Fragen zu digitalen Pflegeanwendungen