Beinahe jede Person ist wohl schon einmal mit einer Bandage in Berührung gekommen. Die elastischen Stoffstücke dienen zur Abdeckung einer verletzten Körperstelle – in Verbindung mit einer Mullkompresse können Blutungen gestoppt und die Wunde vor Schmutz bewahrt werden. Doch es gibt auch noch andere Bandagen. Nämlich solche, die stützen und vor Überbeanspruchung schützen sollen.
Wir klären Sie heute über orthopädische Bandagen auf, an denen sich die Krankenkasse finanziell beteiligt. Außerdem geben wir Ihnen Tipps zur Anwendung.
Das Wichtigste in Kürze
- Bandagen gibt es in verschiedenen Ausführungen – im Hilfsmittelverzeichnis stehen in der Kategorie „Bandagen“ die orthopädischen Hilfsmittel im Vordergrund.
- Bandagen werden bei Beschädigungen im Rahmen von Verschleißerscheinungen, nach Operationen oder Unfällen eingesetzt.
- Im Hilfsmittelverzeichnis sind die Produkte nach Anwendungsort (Hüfte, Bein, Hand usw.) aufgelistet.
- Die Krankenkasse beteiligt sich dann an den Kosten, wenn eine medizinische Notwendigkeit für den Einsatz des Hilfsmittels vorliegt.
- Um eine Bandage zu erhalten, müssen Betroffene eine ärztliche Verordnung in dem kooperierenden Sanitätshaus vorlegen.
- Der Eigenanteil beträgt höchstens 10 Euro pro verordnetes Hilfsmittel.
- Um den Erfolg der Krankenbehandlung zu sichern, ist das regelmäßige Tragen des Hilfsmittels wichtig – Patienten sollten sich also unbedingt an die Anordnungen ihres Arztes halten.
Was sind Bandagen?
Viele kennen Bandagen aus dem Erste-Hilfe-Kasten. Sie dienen bei akuten Verletzungen zum Schutz der beschädigten Haut und werden in der Regel mit Kompressen kombiniert. Die stützende Variante kennen vor allem Sportler, die bei Bewegung über schmerzende Gelenke klagen. Eine Definition im Sinne des Hilfsmittelverzeichnisses besagt, dass es sich bei Bandagen um Hilfsmittel handelt, die ein Körperteil umschließen oder auf einem Körperteil anliegen. Häufig kommen konfektionierte, also auf den Anwender angepasste Produkte, zum Einsatz. Bandagen dienen der Komprimierung und/oder Funktionssicherung. Die Basis der Produkte besteht aus flexiblen Materialien oder festen textilen Bestandteilen – meist werden auch flexible mit festen Strukturen kombiniert.[1]
Gut zu wissen!
In der Kategorie „Bandagen“ geht es im Hilfsmittelverzeichnis um Produkte, die Anwendern mehr Stabilität und Unterstützung in den entsprechenden Körperregionen verleihen. Hier zählen die Bandagen zu den orthopädischen Hilfsmitteln.
Wie funktionieren Bandagen?
Bandagen werden auf die beschädigte Körperregion aufgebracht – sie umschlingen meist nicht nur die verletzte Stelle, sondern auch die umliegende Region. Auf diese Weise hält die Bandage fest auf dem Körper. Mediziner setzen Bandagen bei der Therapie von akuten Schädigungen ein. In der Regel handelt es sich um Verletzungen am Rumpf oder an den Extremitäten (Arme, Beine). Die Bandage kann den Erfolg einer Krankenbehandlung sichern. Teilweise dienen Bandagen auch zur Behandlung von chronischen Schädigungen. Ein Arzt kann sie beispielsweise einsetzen, um Behinderungen auszugleichen und Betroffenen wieder mehr Bewegungsfreiheit zu ermöglichen.
Welche Bandagen gibt es?
Bandagen unterstützen die Behandlung bei Verletzungen. Ärzte können hier auf verschiedene Modelle zurückgreifen. Im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes entdecken Sie in der Kategorie „05-Bandagen“ viele Modelle, die verschiedenen Körperregionen zugeteilt sind.
Folgende Anwendungsorte listet das Hilfsmittelverzeichnis auf:
- Vor- und Mittelfuß
- Sprunggelenk
- Knie
- Hüfte
- Bein
- Hand
- Ellbogen
- Schulter
- Leib/Rumpf
1. Vor- und Mittelfuß
Der sogenannte Mittelfuß setzt sich aus insgesamt fünf Mittelfußknochen zusammen. Lokalisiert ist er zwischen den Zehen und der Fußwurzel. Wenn Sie die Zehenknochen und den Mittelfuß zusammennehmen, haben Sie den Vorfuß.[1] Es gibt verschiedene Ursachen, warum der Mittelfuß schmerzt. Eine davon ist der sogenannte Spreizfuß. Bei der Fußfehlstellung driften die Mittelfußknochen auseinander, der Vorfuß wird dadurch breiter.[2] Im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes finden Sie verschiedene Bandagen für den Mittelfuß, darunter auch Spreizfußbandagen. Die Bandagenmodelle setzen sich aus komprimierendem Gewebe oder Gestrick zusammen – erhältlich sind sie mit Pelotte oder ohne.[3] Zur Erklärung: Eine Pelotte ist ein ballenförmiges Gebilde, bei der Bandage befindet es sich beispielsweise unter dem Fuß.
2. Sprunggelenk
Das Sprunggelenk ist die Verbindung zwischen dem Fußknochen und dem Unterschenkelknochen.[1] Durch Verletzungen, durch eine Operation oder durch Verschleiß kann es zu Beschädigungen rund um das Sprunggelenk kommen. Diese können die Weichteile, also die Faszien oder Bänder, betreffen. Auch die Achillessehne kann in Mitleidenschaft gezogen werden und so Beschwerden beim Gehen oder Stehen hervorrufen. Die entsprechenden Bandagen dienen zur Druckentlastung, zur Stützung bzw. Kompression.4
Das Hilfsmittelverzeichnis führt folgende Bandagen für das Sprunggelenk auf:
- Bandagen zur Sprunggelenk-Weichteilkompression: Dabei handelt es sich um sogenannte Zweizugkompressionsbandagen, die mit Zusatzpolstern ausgestattet sind. Diese bestehen aus einem elastischen Stoff.
- Bandagen zur Achillessehnenkompression: Auch hier sind Zweizugkompressionsbandagen erfasst. Sie verfügen über eine oder mehrere Zusatzpelotte(n), bestehend aus einem elastischen Material. Ihre Aufgabe ist es, die Achillessehne zu massieren und den Druck zu nehmen.4
- Bandagen zur Sprunggelenk-Weichteilkompression mit zusätzlichen Funktionselementen: Hier verfügen die Zweizugkompressionsbandagen über Zusatzpolster bzw. Druckpolster und über Funktionselemente. Diese schränken eine oder mehrere Bewegungsrichtungen ein.
3. Knie
Das Kniegelenk bildet die Verbindung zwischen dem Oberschenkel und dem Unterschenkel. Durch seinen komplexen Aufbau unterstützt es viele Formen der Bewegung. Gehen, Laufen, Fahrrad fahren und Springen – das alles wäre ohne das Knie nicht möglich. Tatsächlich ist das Kniegelenk das größte Gelenk im menschlichen Körper.[1] Leider ist es recht anfällig für Verletzungen. Auch bei Verschleißerscheinungen oder nach Operationen kann es zu einer Beeinträchtigung, beispielsweise beim Gehen oder Stehen, kommen. Liegt eine Schädigung des Kniegelenkes vor, kommen Kniebandagen mit Pelotte(n) zur Weichteilkompression zum Einsatz. Sie dienen zur Weichteilkompression, zur Druckentlastung und zur elastischen Stützung.4
Folgende Ausführungen bietet das GKV-Hilfsmittelverzeichnis an:
- Kniebandagen zur Weichteilkompression: Dabei handelt es sich um Kompressionsbandagen mit einer oder mehreren Druckpelotte(n). Diese setzen sich aus einem flexiblen sowie angenehmen Material zusammen und umgeben die Kniescheibe.4
- Patellasehnenbandagen: Um die Mechanik und Kinetik der Kniescheibe (Patella) zu verändern, bauen die Bandagen einen Druck auf.4
- Kniebandagen zur Weichteilkompression mit zusätzlichen Funktionselementen: Die dazu gehörigen Kompressionsbandagen verfügen über Druckpelotten, die die Kniescheibe umgeben, und zusätzlichen Funktionselementen. Diese schränken, sichern oder ändern eine oder mehrere Gelenkfunktionen des Kniegelenkes oder der Kniescheibengleitlager (ein).
4. Hüfte
Die Hüfte ist das zweitgrößte Gelenk des Menschen. Aufgebaut als einfaches Kugelgelenk besteht es aus zwei Bestandteilen: der Hüftgelenkpfanne und dem Oberschenkelkopf.[1] Vielen älteren Menschen ist der Oberschenkelhalsbruch ein Begriff – dabei bricht die knöcherne Verbindungsstelle, die den Oberschenkelkopf mit dem Oberschenkelschaft verbindet.[2] Das Hilfsmittelverzeichnis bietet Hüftdysplasie- und Luxaktionsbandagen an. Bei einer Hüftdysplasie handelt es sich um eine Fehlstellung der Hüftgelenkpfanne. Diese kann angeboren oder erworben sein. Bei Patienten liegt der Oberschenkel-Hüftkopf dann nicht mehr fest in der Hüftgelenkpfanne, was zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führen kann.[3] Bei einer Luxation erleiden Betroffene eine Gelenkverletzung. Der dadurch entstehende Gelenkkapselriss ermöglicht eine Verschiebung von Gelenkflächen (umgangssprachlich auch als Auskugeln oder Ausrenken bezeichnet).[4]
Folgende Bandagen sieht das Hilfsmittelverzeichnis für die Hüfte vor:
- Spreizhosen: Die Produkte bestehen aus Gewebematerial oder Kunststoff. Sie verfügen über Gurte zur Befestigung an der Schulter, am Leib und/oder am Oberschenkel.4
- Spreizbandagen: diese speziellen Bandagen aus Gurtband dienen zur dosierten Spreizung und auch zur Anbeugung der Oberschenkel. Befestigt werden sie am Fuß, am Oberschenkel, am Leib und Schulter.
5. Bein
Das Bein ist eine Extremität des Körpers und durch die Größe und den fleißigen Einsatz häufig von Verletzungen betroffen. Mediziner können hier auf Beinbandagen zur Kompression zurückgreifen. Diese kommen beispielsweise bei einem akuten Muskelfaserriss oder einer Muskelzerrung zum Einsatz, also bei einer Schädigung der Weichteile am Unterschenkel oder am Oberschenkel.4
Das GKV-Hilfsmittelverzeichnis unterscheidet hier folgende Ausführungen:
- Beinbandagen zur Kompression für den Unterschenkel
- Beinbandagen zur Kompression für den Oberschenkel
Gut zu wissen!
Die Beinbandagen zur Kompression für den Ober- und Unterschenkel sind gleich aufgebaut. Sie bestehen aus elastischen und textilen Materialien und elastischen Zügeln und Ankern.
6. Hand
Die Hand ist ein echtes Präzisionswunder – mit ihr gelingen selbst komplizierte Bewegungsabläufe wie das Knöpfeschließen. Insgesamt 27 Einzelknochen, Gelenke, Bänder, Sehnen, Nerven und Blutgefäße unterstützen die Hand bei ihrer Arbeit.[1] Kein Wunder, dass es in dieser Körperregion zu vielfältigen Beschädigungen kommen kann. Auch hier können Bandagen hilfreich sein, denn sie können das Gelenk stützen und stabilisieren.
Das GKV-Hilfsmittelverzeichnis führt folgende Ausführungen auf:
- Daumensattelgelenk-Bandagen: Die Bandagen bestehen aus Zweizugmaterial in Verbindung mit integrierten Verstärkungselementen.4
- Handgelenk-Kompressionsbandagen: Auch diese Bandagen bestehen aus Zweizugmaterial und umhüllen das Handgelenk, die Mittelhand sowie teilweise den Unterarm. Eine Verstärkung stützt das Handgelenk.4
- Elastische Handgelenkbandagen: Wie die Bezeichnung bereits nahelegt, wird hier ein elastisches Material verwendet, das ebenfalls das Handgelenk, die Mittelhand und teilweise den Unterarm umschließt. Eine Verstärkung ist auch hier inklusive.
7. Ellbogen
Der Ellbogen ist zwischen dem Oberarmknochen und dem Unterarmknochen platziert. Komplexe Bewegungen der Hand oder des Armes wären ohne den Ellbogen nicht möglich.[1] Kommt es zu einer Schädigung des Ellbogengelenkes, klagen Betroffene häufig über Belastungsschmerzen oder Bewegungsschmerzen, beispielsweise nach einem Unfall, nach einer Operation oder im Rahmen von Verschleißerscheinungen. Ellbogenbandagen können dann wertvolle Unterstützungsarbeit leisten – sie stabilisieren das Gelenk und dienen zur Kompression.4
Im GKV-Hilfsmittelverzeichnis finden Sie folgende Ausführungen:
- Ellenbogen-Kompressionsbandagen: Zweizugmaterial sorgt hier dafür, dass die Gelenkweichteile in der Ellbogenregion komprimiert werden.4
- Ellenbogen-Kompressionsbandagen mit Pelotte(n): Diese Bandagen erhalten zusätzlich elastische Profilpolster oder Druckplatten.
8. Schulter
Die Schulter verfügt nicht über das größte, aber über das beweglichste Gelenk. Es ist sehr komplex aufgebaut. Die Schulter verbindet den Rumpf mit den Oberarmen und ist sozusagen Dreh- und Angelpunkt des Körpers. Schließlich treffen hier Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder aufeinander. Sie alle sorgen dafür, dass sich der Arm in beinahe alle Richtungen bewegen lässt. Das macht die Schulter allerdings auch anfällig für Beschädigungen.[1] Patienten mit einer Beschädigung des Schultergelenkes und infolgedessen mit Bewegungsschmerzen und Belastungsschmerzen können von einer Bandage profitieren. Sie kommt beispielsweise nach einer Verletzung, bei Verschleißerscheinungen oder nach Operationen zum Einsatz. Bandagen haben die wichtige Aufgabe, das Gelenk zu stützen bzw. zu stabilisieren und zu komprimieren.4
Im GKV-Hilfsmittelverzeichnis entdecken Sie folgende Hilfsmittel für die Schulter:
- Schultergelenk-Kompressionsbandagen: Sie setzen sich beispielsweise aus einem elastischen Gewebe zusammen. Die Bandage umschließt sowohl den Schulterbereich als auch den Oberarm. Zur Befestigung gibt es Gurte.4
- Schultergelenk-Kompressionsbandagen mit zusätzlichen Funktionselementen: Diese Bandagen ähneln den Schultergelenk-Kompressionsbandagen und werden durch zusätzliche Funktionselemente ergänzt. Diese schränken, ändern oder sichern eine oder mehrere Bewegungsrichtungen (ein).4
- Claviculabandagen: Bei einem Schlüsselbeinbruch ist die Positionierung und Ruhigstellung wichtig. Dazu trägt die Claviculabandage bei. Sie schränkt die Bewegung ein und verfügt über Regulationsverschlüsse.
9. Leib/Rumpf
Der Leib bzw. der Rumpf ist der Mittelpunkt des Körpers. Er kann zahlreiche Beschädigungen wie einen Rippenbruch erleiden. Auch hier dienen Bandagen zur Ruhigstellung oder Kompression. Da der Leib ein recht großes Körperareal ist, gibt es viele verschiedene Hilfsmittel im GKV-Hilfsmittelverzeichnis.
Dazu zählen:
- Rippenbruchbandagen: Die speziellen Gürtel umfassen den gesamten Brustkorb – die Kompression lässt sich mithilfe von Verschlüssen regulieren.4
- Leibbinden: Sie bestehen aus unelastischen Stoffen und verfügen gegebenenfalls über elastische Einsätze. Ausgestattet mit Unterstützungsgurten und Verstärkungselementen geben sie guten Halt. Leibbinden gibt es für Frauen, Männer oder Schwangere. Auch Unisexmodelle oder maßgeschneiderte Varianten sind erhältlich.4
- Brustbandagen: In dieser Kategorie finden Sie Brustgürtel und Kompressionsbrustbandagen, aus (teilweise) elastischem Material. Auch Kombinationsprodukte, die beide Modelle miteinander verbinden, sind hier aufgeführt.4
- Leib-Kompressionshosen für Stomaträger: Dabei handelt es sich um spezielle Hosen, aus unelastischen Materialien, die gegebenenfalls über elastische Einsätze oder Seitenteile verfügen. Unterstützungsgurte und Verstärkungselemente sind ebenfalls inklusive. Für die Weitenregulierung dienen Verschlusssysteme. Das Besondere ist, dass eine Stomaöffnung vorhanden ist. Diese Form der Bandage soll zur Stabilisierung der Bauchwand beitragen.
Für wen eignen sich Bandagen?
Bandagen kommen bei Beschädigungen von Körperarealen zum Einsatz. Ein Unfallgeschehen, eine Operation oder Verschleißerkrankungen kann/können die Anwendung nötig machen. Bandagen verfolgen mehrere Ziele. In der Regel dienen sie zur Komprimierung, Stabilisierung und Unterstützung. Durch ihren Einsatz kann der Heilungsverlauf unterstützt werden, beispielsweise bei einem Schlüsselbeinbruch – Patienten schonen die verletzte Stelle mit einer Bandage effektiv. Bandagen können aber auch Schmerzen lindern, zum Beispiel in den Handgelenken oder Beinen, indem sie wertvolle Unterstützung bieten. Bandagen werden im besten Fall nur nach ärztlicher Empfehlung getragen. Mediziner können wertvolle Informationen zu der Trageweise und der Anwendungsdauer geben. In einigen Fällen ist eine genaue Anpassung der Hilfsmittel nötig, damit das Ziel der Behandlung erreicht wird – auch hier klärt der Arzt gerne auf.
Bandagen: rechtliche Grundlagen und Kostenübernahme
Bandagen sind im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes unter der Kategorie „05-Bandagen“ aufgeführt. Alle dort gelisteten Produkte sind grundsätzlich übernahmefähig. Das bedeutet, die Krankenkasse beteiligt sich an den Kosten. Das gilt allerdings nur, wenn eine medizinische Notwendigkeit für die Hilfsmittel besteht, beispielsweise eine Verletzung eines Gelenkes. Wenn Sie sich über die rechtliche Grundlage informieren möchten, erhalten Sie wertvolle Informationen im § 33 SGB V. Hier ist festgeschrieben, dass Sie immer dann ein Recht auf Versorgung mit einem Hilfsmittel haben, wenn dieses in Ihrem Fall den Erfolg der Krankenbehandlung sichert, einer Behinderung vorbeugt oder diese ausgleicht.[1]
So erhalten Sie eine Bandage von der Krankenkasse
Häufig erhalten Versicherte im Rahmen einer ärztlichen Behandlung eine Bandage. Betroffene fordern diese in der Regel nicht direkt bei der Krankenkasse ein. Das wäre in vielen Fällen auch nicht sinnvoll, denn beispielsweise bei einem Rippenbruch ist es wichtig, dass der Patient das Hilfsmittel schnell erhält.
So erhalten Sie eine Bandage von der Krankenkasse:
- Vereinbaren Sie einen Arzttermin: Bei einer schwerwiegenden Verletzung wie einem Bruch, suchen Sie natürlich umgehend den Arzt auf. Schließlich haben Sie dann meist große Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Allerdings raten wir Ihnen auch dazu, einen Arzttermin zu vereinbaren, wenn Sie sich schon länger mit leichten oder mittleren Beschwerden umherplagen. Oftmals ist eine frühzeitige Behandlung wichtig, um das Voranschreiten der Beschädigung zu verhindern. Schildern Sie dem Mediziner die Symptome. Bei Bedarf verordnet er eine Bandage. Die ärztliche Verordnung heben Sie bitte gut auf.
- Suchen Sie einen Vertragspartner auf: Die Krankenkasse kooperiert mit verschiedenen Vertragspartnern, um die Versorgung mit Hilfsmitteln sicherzustellen. Dabei handelt es sich um Sanitätshäuser. Wenn Sie sich nicht sicher sind, mit welchen Unternehmen Ihre Krankenkasse zusammenarbeitet, können Sie die jeweilige Information vorab bei den zuständigen Mitarbeitern erfragen. Gehen Sie mit der ärztlichen Verordnung nun zu dem Sanitätshaus – der Vertragspartner kümmert sich dann um den weiteren Ablauf.
Gut zu wissen!
Als Versicherter erhalten Sie eine Bandage normalerweise ohne eine Zustimmung Ihrer Krankenkasse.[2] Durch das einfache Vorgehen bekommen Sie das Hilfsmittel möglichst schnell. Der Eigenanteil beträgt übrigens höchstens 10 Euro pro Hilfsmittel.
Welche Bandage ist die richtige für mich?
Im Gegensatz zu anderen Hilfsmitteln haben Sie hier in der Regel nicht die Qual der Wahl. Das Hilfsmittelverzeichnis schlägt ganz konkret Bandagen für bestimmte Anwendungsziele vor. Mediziner wählen für Sie eine Ausführung aus, die Sie optimal im Alltag unterstützt und zuträglich für den Heilungsverlauf ist. Wenn Sie mögen, können Sie sich vorab im GKV-Hilfsmittelverzeichnis über verschiedene Optionen informieren. Wir raten Ihnen aber dazu, hier der Auswahl Ihres Arztes zu vertrauen.
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Jetzt zuzahlungsfreie Pflegehilfsmittel beantragenTipps zur Anwendung von Bandagen
Bandagen sind Hilfsmittel. Sie dienen dazu, den Erfolg der Krankenbehandlung sicherzustellen. Das klappt jedoch nur, wenn Sie mitarbeiten. An dieser Stelle möchten wir Ihnen einige Tipps geben, damit Sie die Bandage möglichst gut unterstützt.
- Halten Sie sich an die Anordnungen Ihres Arztes: Die Anwendung einer Bandage ist nur dann erfolgversprechend, wenn das Produkt zielführend genutzt wird. Das bedeutet, die Bandage muss richtig und über die angeordnete Dauer regelmäßig zum Einsatz kommen. Daher unser Rat: Halten Sie sich unbedingt an die Anordnung des Arztes. Er empfiehlt eine Tragedauer und prüft in regelmäßigen Abständen den Heilungsverlauf. Nehmen Sie keinesfalls die Bandage vorzeitig ab oder reduzieren die Tragedauer eigenmächtig. Haben Sie Probleme mit dem Tragen, fragen Sie am besten direkt bei dem Behandler nach. Alternativ können Sie auch das Sanitätshaus kontaktieren.
- Lassen Sie sich eine Einweisung geben: Bandagen sehen selbsterklärend aus, doch häufig steckt der „Teufel“ im Detail. Ein Sanitätshaus kann Ihnen wertvolle Informationen geben, mit denen Sie die Bandage anlegen, einstellen und abnehmen. Die Mitarbeiter beantworten Ihnen gerne alle Fragen rund um die Verwendung des Hilfsmittels und haben oft einige praktische Tipps auf Lager, die beispielsweise das Anlegen vereinfachen.
- Bitten Sie Ihre Angehörigen um Hilfe: Wenn ein Pflegegrad vorliegt, sind Betroffene in der Regel körperlich eingeschränkt. Wenn Sie beispielsweise eine Bandage am Fuß oder Bein anlegen müssen, kann das zu einer echten Herausforderung werden. Scheuen Sie sich nicht, um Hilfe zu bitten. Ein pflegender Angehöriger kann Ihnen auch bei der Pflege der Bandage helfen. Oftmals lassen sich diese bei niedrigen Temperaturen in der Waschmaschine reinigen – achten Sie hier auf die Hinweise des Herstellers. Wählen Sie für die Reinigung einen guten Zeitpunkt. Wenn Sie tagsüber auf die Bandage angewiesen sind, erfolgt das Waschen am besten am Abend, so kann die Bandage nachts trocknen.