Hört man den Begriff barrierefreies Bad, denkt man höchstwahrscheinlich nicht sofort an einen angenehmen Rückzugsort. Erst im zweiten Gedankengang wird klar, dass ein barrierefreies Bad nicht nur ein wichtiger Bestandteil des barrierefreien Wohnens ist, sondern auch ein komfortabler Ort sein kann, an dem man gerne Zeit verbringt und sich voll und ganz wohlfühlen kann. Auch die Zahl der Menschen, die von einem solchen barrierefreien Badezimmer profitieren, ist wesentlich höher, als von Vielen angenommen wird. Klar ist, dass für körperlich eingeschränkte Menschen und Senioren ein solcher barrierefreier Raum besonders wichtig ist, aber auch jüngere, vorausschauende Menschen sollten über ein barrierefreies Bad nachdenken, genauso wie Haus- oder Wohnungseigentümer, die langfristig planen wollen. Sanubi erklärt Ihnen in diesem Artikel alles Wichtige zum barrierefreien Badezimmer, inklusive der Bestandteile, der jeweiligen Schritte beim Badumbau und welche Möglichkeiten es bei der Finanzierung gibt.

Was ist ein barrierefreies Bad?

Bevor es an den Umbau oder andere Maßnahmen auf dem Weg zum barrierefreien Bad gehen kann, muss erst einmal geklärt werden, was eigentlich ein barrierefreies Bad ist. Dabei gilt es einige Abgrenzungen vorzunehmen, wie etwa die Unterscheidung zwischen einem einfachen geräumigen Badezimmer und dem barrierefreien Pendant. Im folgenden Abschnitt geht Sanubi mit Ihnen alle wichtigen Schritte durch, die es bei der Planung des barrierefreien Badezimmers zu beachten gilt.

Grundvoraussetzungen

Möchte man sein Badezimmer barrierefrei machen, muss zunächst sichergestellt werden, dass dies überhaupt möglich ist. Dazu müssen gewisse Grundvoraussetzungen erfüllt werden. Zum einen muss nämlich die Bausubstanz die notwendigen Änderungen, Umbauten oder Anpassungen möglich machen. Zum anderen muss, sollte man nicht selbst der Eigentümer sein, eine Genehmigung vom Vermieter eingeholt werden. Zwar ist dies in der Regel relativ einfach, vor allem wenn man die barrierefreie Anpassung dringend nötig hat, nichtsdestotrotz handelt es sich dabei aber um eine Formalität, die erledigt werden muss. Erst wenn diese beiden Voraussetzungen erfüllt sind, sollte man mit der Planung seines barrierefreien Bades fortfahren.

Anforderungen

Als nächstes muss in Erfahrung gebracht werden, welche Anforderungen es zu erfüllen gilt, damit die Rede von einem barrierefreien Bad sein kann. Dafür sollten im besten Fall die DIN-Normen, genauer gesagt DIN 18040-2, herangezogen werden. Grundsätzlich wird hier das Hauptaugenmerk auf zwei Bereiche gelegt. Erstens, es muss ein barrierefreier Zugang zum Badezimmer vorhanden sein. Dabei darf einerseits keine Schwelle im Zugangsbereich existieren und andererseits muss die Tür eine gewisse Breite aufweisen. Generell sollte hier eine Breite von 80 cm ausreichen, soll das Bad allerdings auch rollstuhlgerecht werden, muss die Breite der Zugangstür mindestens 90 cm betragen. Der zweite wichtige Punkt ist der Raum bzw. die Größe des Raumes selbst. Hier gilt es sicherzustellen, dass ausreichend Platz vorhanden ist, damit sich der Nutzer des Badezimmers frei bewegen kann. Erwachsene Menschen, die keine Einschränkungen haben, benötigen dazu normalerweise 60 x 60 cm. In einem barrierefreien Badezimmer müssen hingegen mindestens 120 x 120 cm Raum bestehen, für Rollstuhlfahrer vergrößert sich dieser auf 150 x 150 cm. In der erwähnten DIN 18040-2 stehen dazu weitere Einzelheiten und Sanubi empfiehlt sich diese vor etwaigen Umgestaltungsmaßnahmen durchzulesen.

Bestandteile

Neben den bisher erwähnten Anforderungen sollte ein barrierefreies Badezimmer außerdem bestimmte Bestandteile vorweisen, bzw. verschiedene Teile des regulären Badezimmers müssen an die Bedürfnisse körperlich eingeschränkter Menschen angepasst werden. Darunter fallen eine barrierefreie Dusche, bzw. eine barrierefreie Badewanne, ein barrierefreies Waschbecken und eine barrierefreie Toilette, also ein barrierefreies WC. Wie genau dies im Detail aussieht und was jeweils konkret unternommen werden kann, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.

Barrierefreies Bad: Umbaumaßnahmen

Im bisherigen Verlauf wurde geklärt, was eigentlich ein barrierefreies Bad ist. Nun sollen die konkreten Umbaumaßnahmen, die in einem solchen Fall notwendig sind, beleuchtet werden. Dafür geht Sanubi für Sie die jeweiligen Umbauten oder Anpassungen Schritt für Schritt durch und erklärt im Detail was genau gemacht werden kann. Bitte beachten Sie, dass je nach individueller Situation unterschiedliche Maßnahmen notwendig sein können. Am besten ist es, wenn Sie einen, auf Ihre Situation zugeschnittenen, Plan erstellen.

Allgemeine Anpassungen

Folgende allgemeine Anpassungen können notwendig sein:

  • Beseitigung der eventuellen Türschwelle, Einbau einer schwellenlosen Tür.
  • Verwendung von Schiebetüren oder Drehtüren.
  • Anbringung von Haltegriffen und, oder Stützgriffen.
  • Ist schon frühzeitig bekannt, dass ein barrierefreies Bad gewünscht wird, kann der Grundriss entsprechend angepasst werden, sodass möglichst viel Bewegungsraum, bzw. freie Bewegungsflächen vorhanden sind.
  • Effiziente Gestaltung des Bades, bzw. der Badezimmereinrichtung.

Barrierefreie Dusche

Für eine barrierefreie Dusche können nachfolgende Maßnahmen notwendig sein:

  • Ein schwellenloser Einstieg in die Dusche muss gewährleistet werden.
  • Einbau eines Duschsitzes, alternativ kann ein rutschfester Hocker genügen oder zumindest übergangsweise ausreichen.
  • Die Rutschgefahr in der Dusche soll minimiert werden, dazu eignen sich passende Bodenbeläge, Matten oder Aufkleber.
  • Vor der Dusche sollte ebenfalls für eine Verminderung der Rutschgefahr gesorgt werden.

Barrierefreie Badewanne

Die Nutzung der Badewanne kann für viele Menschen sehr erholsam sein, damit diese auch als barrierefrei bezeichnet werden kann, sollten diese Punkte beachtet werden:

  • Je nach Bedarf können verschieden Arten einer barrierefreien Badewanne eingebaut werden, darunter fallen folgende:
    Badewanne mit Einstieg oder Tür
    Duschbadewanne, bzw. Duschwanne
    Sitzbadewanne
    Spezielle Seniorenbadewanne
  • Andernfalls kann ein Badewannenlift eingebaut werden.
  • Im Notfall kann man die Badewanne in eine Dusche umbauen.
  • Von einem aufblasbaren Badekissen kann ebenfalls Gebrauch gemacht werden.
  • Darüber hinaus sollte die Rutschgefahr in und vor der Badewanne auf ein Minimum reduziert werden. Dafür gibt es passende Bodenmatten oder Aufkleber.
  • Ein Sitz kann ebenfalls in die Badewanne eingebaut werden, um mehr Flexibilität zu gewährleisten.

Barrierefreies Waschbecken

Auch das Waschbecken muss eventuell für die Barrierefreiheit angepasst werden:

  • Der Waschtisch sollte so angebracht werden, dass er leicht zugänglich ist.
  • Man sollte sich gut im Spiegel sehen können.
  • Soll das Badezimmer rollstuhlgerecht sein, muss die Höhe des Waschbeckens angepasst werden und bestenfalls unterfahrbar sein.
  • Eine leicht zu bedienende Armatur, bzw. ein automatisierter Wasserhahn kann den Komfort zusätzlich erhöhen.
  • Je nach persönlichen Umständen können Stützgriffe angebracht werden.
  • Auch auf ausreichende Ablageflächen, die gut zugänglich sind, sollte geachtet werden.

Barrierefreie Toilette

Das WC, also die Toilette, muss ebenfalls den Anforderungen eines barrierefreien Bades gerecht werden:

  • Der Toilettensitz sollte die richtige Höhe haben. Eventuell bietet sich auch ein höhenverstellbarer Toilettensitz an.
  • Der Zugang zur Toilette sollte selbstständig nutzbar ist.
  • Unter Umständen kann eine Rückenlehne notwendig sein.
  • Haltegriffe für eine leichtere Verwendung des WCs können außerdem angebracht werden.
  • Für besonderen Komfort kann man auch über ein sogenanntes Dusch-WC nachdenken.

Barrierefreies Badezimmer: Die Vorteile

Auf den ersten Blick liegen die Vorteile des barrierefreien Badezimmers auf der Hand und diese treffen auch allesamt zu. Zuallererst muss natürlich erwähnt werden, dass ein barrierefreier Waschraum ganz oft eine grundlegende Notwendigkeit darstellt. Darüber hinaus hat ein solches Zimmer aber noch weitere Vorzüge. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang der Fakt, dass man mit einem barrierefreien Bad gut auf die Zukunft vorbereitet ist. Selbst wenn man aktuell noch keinen Bedarf hat, so kann ein barrierefreies Bad eine gute Vorsorge für eine ungewisse Zukunft darstellen. Klar ist nämlich, dass wir alle älter werden und nichts dagegen unternehmen können. Früher oder später werden sich damit auch die Bedürfnisse ändern und wenn man gut darauf vorbereitet ist, erspart man sich viele Sorgen. Darüber hinaus erhöht ein barrierefreies Bad den Wert einer Immobilie und kann so auch in Wohnungen oder Häusern, in denen man nicht lebt, eine Option sein.

Barrierefreies Bad: Finanzierungsmöglichkeiten

Ein Barrierefreies Bad ist oftmals keine preiswerte Angelegenheit, auch wenn es, in vielen Fällen, zahlreiche Möglichkeiten gibt mit relativ einfachen, kostengünstigen Maßnahmen, gute Fortschritte zu erzielen. Leider ist das meist nicht genug, weil in den seltensten Fällen davon ausgegangen werden kann, dass sich der Zustand der bedürftigen Personen verbessern wird. Dementsprechend kommt man in solchen Fällen nicht um einen Umbau herum. Bei der Finanzierung dieser Anpassungen ist man glücklicherweise jedoch nicht auf sich alleine gestellt. Der Gesetzgeber ist nämlich darum bemüht, sicherzustellen, dass sich jeder das barrierefreie Zimmer leisten kann. Hierbei gibt es verschiedene Stellen an die man sich wenden kann.

Verfügt man über einen Pflegegrad, egal welcher das ist, sei es Pflegegrad 1, Pflegegrad 2, Pflegegrad 3, Pflegegrad 4 oder Pflegegrad 5, dann kann man in Kontakt mit seiner Pflegeversicherung, bzw. der Pflegekasse treten und sich dort informieren, welche Leistungen unter Umständen übernommen oder zumindest bezuschusst werden. Hat man eine Pflegezusatzversicherung könnte auch hier ein Zuschuss fällig sein. Benötigt man das barrierefreie Bad aus krankheitsbedingten Gründen, kann man sich mit seinem Anliegen an die Krankenkasse wenden. Zu guter Letzt bietet der deutsche Staat durch die KfW-Bank, bzw. eine Förderung der KfW, zinsfreie Kredite für die benötigten Umbaumaßnahmen. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, handelt es sich um eine staatliche Förderbank, die genau für solche Zwecke ins Leben gerufen wurde.

Unbeschwert leben, dank barrierefreiem Bad

Ein barrierefreies Bad ist eine tolle Sache und das nicht nur für körperlich eingeschränkte oder pflegebedürftige Menschen, sondern auch für solche, die vorsorgen oder einfach nur ihren Gästen eine völlig unbeschwerten Besuch bereiten möchten. Zusätzlich hat ein schön gestaltetes, gut umgesetztes, barrierefreies Badezimmer eine wertsteigernde Auswirkung, egal ob es sich um die eigene Immobilie oder ein Mietobjekt handelt. Wichtig ist nur, dass man sich klar macht, dass kein Pflegefall für Bedarf eines solchen Raumes notwendig ist.

Darüber hinaus ist ein barrierefreies Bad auch ein Segen sein, lange bevor man Pflege, bzw. Pflegeleistungen in Anspruch nehmen muss und zwar egal um welche Art der häuslichen Pflege, also Pflege zu Hause, es sich dabei handelt. In diesem Sinne rät Sanubi, die Möglichkeit eines barrierefreien Badezimmers ernsthaft in Erwägung zu ziehen, wenn man die notwendigen, finanziellen Mittel dafür aufbringen kann. Vergessen Sie hierbei die staatlichen Fördermittel nicht. Außerdem soll an dieser Stelle noch einmal betont werden, dass es zahlreiche Möglichkeiten bei der Badgestaltung gibt, wie etwa das richtige Arrangement der Badmöbel. So können oft mit kleinen Handgriffen erste Ergebnisse erzielt werden. Ist der Waschraum nämlich erst einmal umgebaut, dann lebt es sich viel unbeschwerter.

Vergessen Sie nicht, dass Menschen mit Pflegegrad ein Anrecht auf Pflegehilfsmittel zum Verbrauch, im Wert von 42 Euro (Neuer Stand 2025) haben. Sanubi liefert schnell genau die Produkte, die benötigt werden.

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