Die Bauchspeicheldrüse, auch als Pankreas bezeichnet, ist ein natürliches Hilfsmittel zum Glukosemanagement. Diese Drüse beheimatet die sogenannten Langerhans-Inseln. In diesen Inseln stellen unterschiedliche Zelltypen Hormone wie Glucagon oder Insulin her. Diese beiden Stoffwechselhormone übernehmen eine entscheidende Rolle bei der Blutzuckerregulierung. Insulin senkt den Blutzucker, während Glukagon den Blutzucker anhebt. Funktioniert das natürliche Glukosemanagement nicht mehr, kann sich daraus ein Diabetes mellitus entwickeln.[1][2]

Hilfsmittel zum Glukosemanagement wie Blutzuckermessgeräte oder Insulinspritzen helfen dabei, den Blutzucker zu kontrollieren und zu regulieren. Wir geben Ihnen heute einen Überblick über die wichtigsten Hilfsmittel und die entsprechende Beantragung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Hilfsmittel zum Glukosemanagement unterstützen Menschen mit einem Diabetes bei der Überwachung und Kontrolle ihres Blutzuckers.
  • Die entsprechenden Hilfsmittel befinden sich im Hilfsmittelverzeichnis in der Produktgruppe 30.
  • Welche Hilfsmittel sich für welchen Patienten eignen, richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen und der Diagnose – ein Diabetologe kann hier beraten.
  • Die Krankenkasse kann die Kosten für Hilfsmittel zum Glukosemanagement übernehmen, wenn eine hinreichende medizinische Begründung vorliegt – diese liefert eine ärztliche Verordnung.
  • Patienten erhalten die Hilfsmittel bei Leistungserbringern wie Apotheken oder Sanitätshäusern.

Was sind Hilfsmittel zum Glukosemanagement?

Ist der Körper nicht mehr in der Lage, den Blutzucker selbst zu regulieren, kann das schwere Folgen haben. Ein Diabetes, der sich aus einer mangelnden Blutzuckerregulierung ergeben kann, beeinflusst den Körper negativ – sowohl psychisch als auch physisch. So kann ein nicht (richtig) eingestellter Diabetes ein Diabetisches Fußsyndrom, Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Neuropathien oder die Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) nach sich ziehen. Hilfsmittel zum Glukosemanagement unterstützen Patienten dabei, den Blutzucker im Blick zu behalten und bei Abweichungen einzugreifen.

Wer benötigt Hilfsmittel zum Glukosemanagement?

Es gibt viele Patienten, die von Hilfsmitteln zum Glukosemanagement profitieren. Das sind alle, die den Blutzuckerspiegel im Blick behalten und eventuell mit Insulin eingreifen müssen.

Folgende Patientengruppen profitieren von den entsprechenden Hilfsmitteln:

  • Frauen mit Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes), mit und ohne Insulintherapie.
  • Menschen mit einem Insulin behandelten Diabetes mellitus.
  • Personen mit Diabetes Typ 2 ohne Insulintherapie (Blutzuckermessung)

Ob in Ihrem Fall ein entsprechendes Hilfsmittel notwendig ist, entscheidet Ihr behandelnder Arzt.

Hilfsmittel zum Glukosemanagement im Überblick

Wenn es um Hilfsmittel für die häusliche Pflege geht, ist das Hilfsmittelverzeichnis die richtige Lektüre. In dem Katalog, herausgegeben vom GKV-Spitzenverband, befinden sich alle Hilfsmittel, die grundsätzlich von der Krankenkasse getragen werden. Neben technischen Hilfsmitteln und den Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch finden Sie hier auch Hilfsmittel zum Glukosemanagement. Diese sind in der Produktgruppe 30 gelistet und nach Anwendungsort sortiert.

Folgende Hilfsmittel zum Glukosemanagement finden Sie im Hilfsmittelverzeichnis:

  1. Insulinspritzen
  2. Insulinpens
  3. Insulinpumpen
  4. Besondere Insulinpumpen
  5. Insulinpumpentherapiesysteme
  6. Insulin-Patch-Pumpentherapie-Systeme
  7. Blutzuckermessgeräte
  8. CGM-Systeme

Gut zu wissen!

Der Wunsch, sich über Hilfsmittel zu informieren, die den Alltag vereinfachen und das Wohlbefinden unterstützen, ist bei pflegenden Angehörigen groß. Das Hilfsmittelverzeichnis ist jedoch sehr umfangreich und kann zunächst verwirrend sein. Daher unser Tipp: Navigieren Sie in die entsprechende Kategorie und öffnen Sie am besten nur ein Produktmenü gleichzeitig.

1. Insulinspritzen

Ist der Körper aufgrund einer Diabeteserkrankung auf von außen zugeführtes Insulin angewiesen, können Patienten sich dieses mit einer Insulinspritze verabreichen – das machen etwa 1,5 Millionen Menschen in Deutschland.[1]

Das Hilfsmittelverzeichnis unterscheidet mit Blick auf Insulinspritzen zwei verschiedene Ausführungen:

  • Insulinspritzen aus Kunststoff: Dabei handelt es sich um Einmalspritzen, die für die subkutane Applikation vorgesehen sind. Das bedeutet, dass sich Patienten das Insulin unter die Haut spritzen. Die Spritzen sind in unterschiedlichen Größen erhältlich – sie verfügen meist über eine festverbundene Kanüle. Die Skala der Spritze gibt verschiedene Insulineinheiten vor und bezieht sich auf ausgewählte Insulinkonzentrationen, zum Beispiel 40 IE (Internationale Einheiten) pro Milliliter (U-40). Vor der Verabreichung ziehen Anwender die Einmalspritze mit Insulin auf.[2]
  • Insulin–Kunststoffspritzen mit Sicherheitskomponenten: Diese Spritzen sind ähnlich aufgebaut wie die herkömmlichen Kunststoffspritzen. Allerdings verfügen sie zusätzlich über mindestens eine Sicherheitskomponente. Sie dient zum Schutz vor Nadelstichverletzungen. Produkte mit Sicherheitskomponenten bieten sich vor allem an, wenn dritte Personen, zum Beispiel pflegende Angehörige, die Spritzen verabreichen und sich vor Infektionen schützen möchten.

2. Insulinpens

Auch diese Hilfsmittel unterstützen bei der subkutanen und dosierten Verabreichung von Insulin – sie sind entweder mechanisch oder elektronisch ausgerichtet. Ein Insulinpen setzt sich aus einem Gehäuse, das aus Kunststoff oder Aluminium besteht, der Dosisanzeige, einem Vorwahlknopf für die Dosierung, einer Anzeige zur Prüfung der Insulinmenge und einer Verschlusskappe zusammen. Besonders clever ist die vorgefüllte oder nachfüllbare Insulinpatrone bzw. Insulinampulle. Diese wird einfach in das Gehäuse eingesetzt.

Der genaue Vorgang bei der Verabreichung richtet sich nach der Art des Insulinpens. Bei mechanischen Insulinpens stellen Patienten mit dem Dosisvorwahlknopf die Insulineinheiten ein, die dann in einem Sichtfenster angezeigt werden. Bei elektronischen, halbmechanischen Ausführungen wird die Einstellung der Dosis elektronisch umgesetzt, die Injektion muss allerdings mechanisch ausgelöst werden.

Der Vorteil gegenüber einer herkömmlichen Insulinspritze ist, dass die Penfüllung, je nach benötigter Insulinmenge, für mehrere Tage reichen kann. Die auszutauschende Penkanüle wird in einer speziellen Schutzkappe aufbewahrt – sie wird nach jeder Anwendung gewechselt.[3]

3. Insulinpumpen

Insulinpumpen lassen sich programmieren und werden durch Batterien bzw. Akkus angetrieben. Sie dienen zur CSII-Therapie (engl. Continuous Subcutaneous Insulin Infusion), bei der kontinuierlich Insulin abgegeben wird. Das ermöglicht ein spezielles Reservoir wie eine Ampulle oder Patrone, das mit einem Schlauchsystem und einer Kanüle fortwährend eine vorab eingestellte Menge Insulin subkutan verabreicht. Die Insulinverabreichung klappt mithilfe von einem Elektromotor und einer mechanischen Vorrichtung.5

Die Deckung des nahrungsunabhängigen Insulinbedarfs erfolgt durch die sogenannte Basalrate. Die Insulinpumpe ermöglicht die Programmierung einer kontinuierlichen Basalrate oder einer Basalrate, die über den Tag verteilt erfolgt. Patienten können sich darüber hinaus manuell einen Bolus verabreichen, dieser ist mit dem nahrungsabhängigen Insulinanteil verknüpft. Damit Patienten nicht zu viel oder zu wenig Insulin erhalten, verfügt eine Insulinpumpe über Alarmvorrichtungen. Sie überwachen beispielsweise die Energieversorgung, das Schlauchsystem und die Elektronik.5

Übrigens: Die Kanüle und den Schlauch müssen Anwender regelmäßig wechseln.5

4. Besondere Insulinpumpen

Im Hilfsmittelverzeichnis finden Sie neben den üblichen Insulinpumpen noch besondere Ausführungen.

Dazu zählen:

  • Insulin-Patch-Pumpen: Diese Pumpen bestehen aus einer externen Steuereinheit und der Patch-Pumpe, die auf die Haut aufgebracht ist. Die Steuereinheit hat die Aufgabe, die Pumpe funkbasiert zu überwachen und zu regeln – hier erfolgt unter anderem die Programmierung der Pumpenparameter. Auch wenn es die Pumpen in verschiedenen Ausführungen gibt, existieren spezielle obligatorische Komponenten. Dazu zählen meist der Empfänger, ein zu befüllendes Insulinreservoir, die Stromversorgung, der Pumpmechanismus und eine Kanüle. Aufgebracht wird die Pumpe mit der Unterseite auf der Haut – sie verfügt über eine Klebefläche. Nachdem die Pumpe fixiert ist, wird die Kanüle mittels Steuereinheit oder durch Drücken eines Knopfes gesetzt. Auch mit der Insulin-Patch-Pumpe können Basalraten und ein Bolus abgedeckt werden. Sicherheitsvorkehrungen verhindern hier eine Über- oder Unterversorgung mit Insulin.5
  • Insulinpumpen mit integriertem Blutzuckermessgerät: Hierbei handelt es sich um übliche Insulinpumpen, die zusätzlich mit einem Blutzuckermessgerät ausgestattet sind – dieses ist fest im Produkt verbaut. Das Blutzuckermesssystem misst die Glukose im Blut. Dafür wird ein Tropfen Blut mit einem Sensorfeld oder Teststreifen in Berührung gebracht – danach erfolgt die Auswertung durch das Gerät und die digitale Anzeige.5
  • Insulin-Patch-Pumpen mit integriertem Blutzuckermessgerät: Wie die Bezeichnung bereits verrät, handelt es sich hierbei um Insulin-Patch-Pumpen mit einem fest verbauten Blutzuckermessgerät. Die genaue Funktionsweise können Sie den oben stehenden Informationen entnehmen.5

5. Insulinpumpentherapiesysteme

In dieser Kategorie finden Sie die sogenannten Insulinpumpentherapiesysteme. Hierbei steht eine Insulinpumpe mit einem Messgerät zur Glukosemessung in Verbindung. Das Besondere ist hierbei, dass das sogenannte rtCGM-System unentwegt Messwerte an die Steuereinheit kommuniziert. Als Steuereinheit für das gesamte System kommen eine zusätzliche Steuereinheit, die Steuereinheit des rtCGM-Messgerätes, die Insulinpumpe oder die zugehörige entsprechende Steuereinheit infrage.5

Wenn Sie sich die Insulinpumpentherapiesysteme im Hilfsmittelverzeichnis ansehen, stellen Sie fest, dass es hier eine Unterteilung in drei verschiedene Ausführungen gibt.5

  • Insulinpumpentherapiesysteme mit Abschaltung der Basalrate bei Hypoglykämie: Hier unterbricht die Pumpe die basale Insulingabe, wenn sich bei den Messwerten eine (drohende) Unterzuckerung abzeichnet.5
  • Insulinpumpentherapiesysteme mit automatischer Anpassung der Insulinbasalrate und Korrekturbolus-Möglichkeit: Das System passt die basale Insulinabgabe aufgrund der Messwerte automatisch an.5
  • Insulinpumpentherapiesysteme mit automatischer Anpassung der Insulinbasalrate, automatischer Korrekturboli und manueller Anpassungsmöglichkeit: Auch hier erfolgen einige automatische Anpassungen aufgrund von Messwerten.5

6. Insulin-Patch-Pumpentherapie-Systeme

Die Insulin-Patch-Pumpentherapie-Systeme ähneln denen der Insulinpumpentherapiesysteme, nur dass hier eine Insulin-Patch-Pumpe mit einem Messgerät zur Glukosemessung gekoppelt ist. Auch hier erfolgt eine kontinuierliche Weiterleitung von Messwerten an die Steuereinheit. Eine weitere Gemeinsamkeit mit Insulinpumpentherapiesystemen sind die verschiedenen Therapiesteuerungsmodule. Auch hier wird auf Basis der gemessenen Glukosewerte die Insulinabgabe mit einer von drei Varianten gesteuert. Dazu zählen Insulinpumpentherapiesysteme mit Abschaltung der Basalrate bei Hypoglykämie, Insulinpumpentherapiesysteme mit automatischer Anpassung der Insulinbasalrate und Korrekturbolus-Möglichkeit und Insulinpumpentherapiesysteme mit automatischer Anpassung der Insulinbasalrate, automatischer Korrekturboli und manueller Anpassungsmöglichkeit.5

7. Blutzuckermessgeräte

Blutzuckermessgeräte sind für Diabetiker sehr wichtige Hilfsmittel, denn sie geben einen aktuellen Überblick über den Blutzuckerspiegel. Sie messen die Glukosekonzentration im Kapillarblut. Dafür bringen Patienten einen Tropfen Blut mit einem Sensorfeld oder einem Teststreifen in Kontakt. Die daraus entstehende chemische Reaktion wird vom Messgerät ausgewertet. Anschließend können Anwender das Ergebnis digital ablesen. Das Hilfsmittelverzeichnis führt besondere Ausführungen auf, die über eine Sprachausgabe verfügen – das Gerät liest die Ergebnisse nach der Messung vor. Eine noch größere Unterstützung erhalten Patienten mit Blutzuckermessgeräten, die über eine sprachgesteuerte Benutzerführung und Messwertausgabe verfügen. Sie begleiten Anwender akustisch durch das gesamte Messverfahren und geben die Ergebnisse im Anschluss auch akustisch wieder.5

8. CGM-Systeme

Die kontinuierliche Glukosemessung, kurz CGM, ergänzt oder ersetzt eine übliche Blutzuckermessung. Ziel ist es, die Diabetestherapie optimaler zu steuern. Dafür erfassen die Systeme entsprechende Werte im Unterhautfettgewebe. Ausgestattet sind die Geräte mit einer Echtzeit-Messwertanzeige. So erhalten Patienten die Möglichkeit, ihre Therapie mit Blick auf die ärztlichen Vorgaben selbst anzupassen. Das Besondere ist, dass nicht nur die aktuelle Glukosekonzentration, sondern auch entsprechende Trends angezeigt werden – mithilfe einer Insulinverabreichung oder Nahrungsaufnahme kann dann einer Über- oder Unterzuckerung vorgebeugt werden.

Die Funktionsweise von CGM-Systemen ist wie folgt: Mithilfe eines Sensors wird der Glukosegehalt in der interstitiellen Flüssigkeit im Unterhautfettgewebe gemessen, danach erfolgt die Übertragung der Messwerte an das Empfangsgerät. Eine Alarmfunktion warnt, wenn die Glukosewerte oberhalb oder unterhalb der gewünschten Grenzen liegt.

Zu einem CGM-System gehören Sensoren, Setzhilfen, ggf. eine Fixierung für die Sensoren, ein Empfangsgerät und ein Sender (Transmiter).

Hilfsmittel zum Glukosemanagement: Kosten und Kostenübernahme

Die im Hilfsmittelverzeichnis aufgeführten Produkte zum Glukosemanagement kosten unterschiedlich viel. Das liegt daran, dass sie nicht vergleichbar sind, was die Komplexität und den Materialaufwand angeht. Einfache Insulinspritzen aus Kunststoff sind beispielsweise deutlich günstiger als Insulinpumpen mit integriertem Blutzuckermessgerät. Entsprechende Hilfsmittel kommen in der Regel aber nur zum Einsatz, wenn ein Diabetes mellitus vorliegt. Ist das auch bei Ihnen der Fall, müssen Sie sich mit den genauen Kosten in der Regel nicht auseinandersetzen. Die Krankenkasse kommt nämlich für medizinisch notwendige Hilfsmittel auf.

Dazu zählen:

  • Blutzuckermessgerät samt Blutzuckermessstreifen (bei insulinpflichtigen Menschen mit Diabetes Typ 1, Diabetes Typ 2, Schwangerschaftsdiabetes)[1]
  • CGM-Systeme, sofern Patienten die Behandlungsziele mit üblichen Möglichkeiten nicht erreichen.6
  • Insulinspritzen/Insulinpens mit entsprechenden Pennadeln6
  • Insulinpumpen und Zubehör (z.B. bei Menschen, die trotz der konventionellen Insulintherapie nicht richtig eingestellt sind).6

Gut zu wissen!

Gesetzlich Versicherte müssen sich in einem begrenzten Umfang an der Versorgung mit Hilfsmitteln beteiligen. Hier fällt ein Eigenanteil in Höhe von zehn Euro pro Hilfsmittel an.

Voraussetzungen für die Übernahme von Hilfsmitteln zum Glukosemanagement

Die Krankenkasse hat unter anderem die Aufgabe, Versicherten die Hilfsmittel zu ermöglichen, die sie benötigen. Hier ist es allerdings wichtig, dass die Leistungen zweckmäßig und ausreichend, aber auch im Sinne des Wirtschaftlichkeitsgebotes sind.[2] Für die Versorgung mit Hilfsmitteln zum Glukosemanagement bedeutet das, dass die Krankenkasse nur dann die Kosten übernimmt, wenn eine medizinische Begründung vorliegt. Eine entsprechende Information darüber erhält der Versicherer mithilfe der ärztlichen Verordnung.

Folgende Voraussetzungen müssen für die Kostenübernahme erfüllt sein:

  • Sie sind krankenversichert
  • Ihr behandelnder Arzt hält ein Hilfsmittel zum Glukosemanagement für sinnvoll
  • Der Mediziner stellt eine ärztliche Verordnung für ein oder mehrere Hilfsmittel aus

So beantragen Sie Hilfsmittel zum Glukosemanagement in 3 Schritten

Bei einem insulinpflichtigen Diabetes stehen Ihnen spezielle Hilfsmittel zu, mit denen Sie Ihren Blutzucker kontrollieren und beeinflussen können. Möchten Sie ein Blutzuckermessgerät oder einen Insulinpen beantragen, klappt das in drei einfachen Schritten.

  1. Schritt – Unterhalten Sie sich mit Ihrem Mediziner: Egal, ob der Diabetes routinemäßig beim Hausarzt entdeckt wurde oder ob Sie aufgrund von Beschwerden den Arzt aufsuchten: Ein Diabetologe ist bei einem bestehenden Diabetes der richtige Ansprechpartner. Er kann bei einer hinreichenden medizinischen Begründung eine ärztliche Verordnung für Hilfsmittel zum Glukosemanagement ausstellen. Dazu zählen beispielsweise Blutzuckermessgeräte, Insulinpens und unter Umständen auch Insulinpumpen.
  2. Schritt – Wählen Sie einen Leistungserbringer: Die Krankenkasse oder Ärzte geben Hilfsmittel nicht direkt heraus, sondern ebnen Ihnen lediglich den Weg zum Erhalt. Herausgegeben werden Hilfsmittel von Leistungserbringern wie Apotheken oder Sanitätshäusern. Krankenkassen schließen zu dem Zweck Verträge mit verschiedenen Anbietern. Um herauszufinden, mit welchen Vertragspartnern Ihre Krankenkasse kooperiert, können Sie sich bei ihr telefonisch erkundigen oder sich auf der Webseite informieren.
  3. Schritt – Geben Sie die Verordnung vom Diabetologen ab: Nehmen wir an, ein Diabetologe hat Ihnen eine Insulinpumpe verschrieben. Um diese zu erhalten, müssen Sie zunächst die Verordnung vom Diabetologen bei dem von Ihnen gewählten Leistungserbringer abgeben. Beispielsweise das Sanitätshaus kann dann die notwendigen Unterlagen zur Krankenkasse senden, sich die Genehmigung zur Kostenübernahme einholen und Ihnen im Anschluss das Hilfsmittel herausgeben.

3 Tipps für die Anwendung von Glukosemanagement-Hilfsmitteln

Diabetes kann weitreichende Folgen für die Gesundheit haben. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie die Erkrankung ernst nehmen und an den Therapiezielen mitwirken. Das klappt unter anderem mit Hilfsmitteln zum Glukosemanagement – wir geben Ihnen passende Tipps zur Anwendung.

  1. Überprüfen Sie Ihre Werte regelmäßig: Produziert Ihre Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend oder kein Insulin, ist es sehr wichtig, dass Sie Ihre Werte im Blick behalten. Das gelingt vor allem mit Blutzuckermessgeräten. Halten Sie sich an die Empfehlungen Ihres Arztes, was die Messintervalle angeht, und verabreichen Sie bei Bedarf Insulin. Bitte bedenken Sie, dass sowohl eine Überzuckerung als auch eine Unterzuckerung dem Körper schaden kann. Kommen Sie mit dem Hilfsmittel nicht zurecht, können Sie sich jederzeit an den Leistungserbringer wenden. Zusätzlicher Tipp: Nehmen Sie ärztliche Kontrolltermine unbedingt wahr und berichten Sie von eventuellen Beschwerden.
  2. Achten Sie auf Hygiene: Sowohl bei Pumpen, als auch bei Spritzen oder Pens ist Hygiene sehr wichtig, um Infektionen zu vermeiden. Halten Sie sich unbedingt an die Wechselintervalle der Verbrauchsmaterialien. Weitere Informationen dazu erhalten Sie beim Leistungserbringer, der Ihnen eine ausführliche Einweisung gibt.
  3. Ziehen Sie die Behandlungspflege in Betracht: Für Menschen mit einem Pflegegrad und einem bestehenden Diabetes ist das Glukosemanagement trotz zur Verfügung stehender Hilfsmittel häufig nicht einfach. Kognitive Leistungseinschränkungen aber auch Beeinträchtigungen im Bereich Mobilität können beispielsweise die Insulinverabreichung zu einer großen Herausforderung machen. In dem Fall kommt möglicherweise die Behandlungspflege in Betracht. Die Krankenkasse übernimmt bei einer entsprechenden ärztlichen Verordnung dann beispielsweise das Blutzuckermessen oder die Insulingabe durch eine Pflegefachkraft.

FAQ: häufige Fragen zu Hilfsmitteln zum Glukosemanagement