Ehemals als Kinderkrankheit eingestuft, ist heute klar: ADHS kann im Erwachsenenalter weiter bestehen. Erwachsene kompensieren die Kernsymptome häufig mit eigenen Strategien. Doch genau das gelingt durch eine Pflegebedürftigkeit manchmal nicht mehr. Dann fallen Erwachsene mit ADHS im Pflegealltag auf. Ihre innere Unruhe, Impulsivität und die gestörte Aufmerksamkeit sind meist vor allem in Verbindung mit weiteren Einschränkungen problematisch. Wir erklären Ihnen, wie eine Pflege von Erwachsenen mit ADHS aussehen kann. Außerdem geben wir Ihnen Tipps, mit denen Sie unter anderem der Unruhe begegnen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität können im Erwachsenenalter den Pflegebedarf erhöhen.
  • Oftmals bleiben selbst gewählte Strategien zur Kompensation der Symptome durch andere Einschränkungen auf der Strecke.
  • Pflegende Angehörige können viele Symptome durch eine klare Kommunikation, Verständnis und Bewegungsangebote abfangen.
  • „Echte“ pflegerische Maßnahmen sind bei ADHS nur selten nötig, pflegende Angehörige übernehmen aber oft die Organisation rund um die Störung.

ADHS bei Erwachsenen – kurz zusammengefasst

Die Abkürzung ADHS steht für eine der häufigsten psychischen Störungen, die im Kindes- und Jugendalter auftreten, die Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung. Patienten mit ADHS besitzen dabei verschiedene Kernsymptome: eine Aufmerksamkeitsstörung und/oder Impulsivität und eine Hyperaktivität. In diesen Bereichen liegen Betroffene über der Norm – im Vergleich zu gesunden Menschen haben sie also eine auffallend große innere Unruhe, können sich nur schwer auf eine Aufgabe fokussieren und handeln oft unüberlegt. Die Symptomkombination ist schon lange bekannt – zum ersten Mal wurde sie 1775 von Adam Weikard beschrieben. Das durch die psychische Störung verursachte Verhalten führt in der Regel zu Schwierigkeiten im Arbeitsalltag und bei sozialen Beziehungen. Wie ADHS bei Erwachsenen entsteht, ist noch nicht abschließend geklärt. Forscher nehmen an, dass dabei Umwelteinflüsse und biologische Faktoren zusammenwirken. Fest steht aber, dass die psychische Störung bereits in Kindheitstagen auftritt und sich bei einigen Menschen im Erwachsenenalter fortsetzt.

Haben Erwachsene mit ADHS einen Pflegebedarf?

Menschen mit ADHS sind nicht automatisch auf die Hilfe von außen angewiesen – das gilt insbesondere für Erwachsene. Das liegt daran, dass sich die Symptome über die Jahre hinweg verändern. Besonders deutlich sind die Auswirkungen der Störung im Schulalter, wenn sich Kinder mit ADHS in ein festes Regelwerk einfinden müssen. Im Jugendalter wandelt sich die ausgeprägte motorische Unruhe in eine innere Unruhe oder Zerstreutheit, beides hält im Erwachsenenalter weiter an. Auch die Unaufmerksamkeit entwickelt sich mit der Zeit: Die Aufmerksamkeitsspanne steigt an, bleibt aber immer noch eingeschränkt – Ihr Angehöriger hat so womöglich Mühe, den Alltag zu strukturieren. Die Impulsivität lässt ebenfalls nach, kann aber, etwa bei sozialen Beziehungen, einen negativen Eindruck hinterlassen. Menschen mit ADHS haben keine Intelligenzminderung oder sind grundsätzlich kognitiv eingeschränkt. Viele von ihnen entwickeln über die Zeit Strategien, um die Symptome im Alltag abzufangen – das gelingt in manchen Situationen mehr und anderen weniger. Bei einer stark ausgeprägten ADHS ist ein Pflegebedarf also nicht ausgeschlossen.

„ADHS ist behandelbar, aber nicht heilbar. Die Symptome können sich auch im Seniorenalter bemerkbar machen. Im Pflegealltag treten sie oft verstärkt auf. Ihr Angehöriger kann die Symptome hier nur unzureichend „maskieren“. So ist er womöglich durch eine körperliche Einschränkung nicht mehr in der Lage, die innere Unruhe mit Bewegung abzufangen. Helfen Sie Ihrem Familienmitglied, alternative Wege zur Ruhe zu finden.“

Expertentipp von Dipl. Ges. Oec. (FH) Jennifer Ann Steinort

Wobei benötigen Erwachsene mit ADHS eine Pflege/Unterstützung?

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung betrifft mit ihren Kernsymptomen beinahe alle Lebensbereiche, konkret geht es um das Arbeits-, Familien- und das Freizeitleben. Die Schwierigkeit liegt darin, dass Betroffene sich hier an gewisse Strukturen und Regeln halten müssen. Sie ecken durch ihre Rastlosigkeit, Impulsivität und Unaufmerksamkeit schnell an. Die Probleme können zunehmen, wenn ein Pflegebedarf aufgrund einer anderen Beeinträchtigung hinzukommt, dazu später mehr.

Der Unterstützungsbedarf wird anhand der Kernsymptome und ihrer Auswirkungen deutlich – doch Achtung: ADHS ist bei vielen Menschen mit keinerlei Hilfsbedarf verknüpft, hier kommt es auf die jeweilige Situation an.

  • Unaufmerksamkeit: Sich einer Aufgabe mit voller Aufmerksamkeit zu widmen über viele Minuten oder sogar Stunden, fällt Erwachsenen mit ADHS schwer. Das Schwächeln in langen Konzentrationsphasen macht sich etwa im Job, aber auch im alltäglichen Leben bemerkbar. Ihr Angehöriger braucht womöglich Unterstützung bei der Organisation des Alltags, um Termine nicht zu vergessen oder Aufgaben im Haushalt wieder aufzunehmen. Übrigens: Die Unaufmerksamkeit kann zu einer gestörten Alltagstruktur führen – dadurch halten Betroffene manchmal keine regelmäßigen Essens- oder Schlafenszeiten ein.
  • Innere Unruhe: Beobachten Sie bei Ihrem Angehörigen, dass er mit den Füßen zappelt oder mit den Händen in der Kleidung herumwühlt? Das kann ebenso wie ständiges Gedankenkreisen ein Anzeichen für innere Unruhe sein. Der Unterstützungsbedarf kann darin bestehen, Möglichkeiten zum Abschalten bereitzustellen.
  • Impulsivität und emotionale Regulationsprobleme: Auch wenn Erwachsene mit ADHS nicht mehr so impulsiv sind, wie in jungen Jahren, können dadurch immer noch Probleme im Alltag entstehen. Vielleicht beendet Ihr Familienmitglied die langjährige Beziehung zu seinem besten Freund aufgrund einer Nichtigkeit. Möglicherweise neigt Ihr Angehöriger auch zu Spontankäufen, die das Haushaltsbudget belasten. Die Impulsivität mischt sich oft mit übersteigerten emotionalen Reaktionen. Erwachsene mit ADHS sind schnell frustriert, den Tränen nahe oder wütend. Begleiten Sie Ihren Angehörigen bei wichtigen Entscheidungen und bieten Sie Unterstützung im Umgang mit schwierigen Emotionen – das beugt einem sozialen Rückzug und Einsamkeit

Wie kann eine Pflege bei Erwachsenen mit ADHS aussehen?

Die Pflege bei ADHS ist keine Pflege im üblichen Sinne – Ihr Angehöriger braucht aufgrund der psychischen Störung also keine direkte Hilfe in klassischen Pflegebereichen wie Mobilisation, Ernährung oder Körperpflege. Die Pflege ist eher als helfende Hand bei der Strukturierung äußerer und innerer Einflüsse gemeint. Ihr Angehöriger lernt im besten Fall, das Gefühlsleben und eigene Impulse auszubalancieren und den Anforderungen im Alltag strukturiert zu begegnen. Wie das gehen kann, zeigt folgende Tabelle.

Symptome bei Erwachsenen mit ADHS
Häusliche Pflege-/ Betreuungsmaßnahmen
Unaufmerksamkeit – zeigt sich in Vergesslichkeit,

abgelenkt sein, Chaos im Alltag.

• Unterstützung bei der Strukturierung des Alltags – dazu können Sie Tagespläne, Kalender oder Apps nutzen.

• Einteilung von Aufgaben in kleine Schritte (nicht „Haushalt machen“, sondern „Wäsche zusammenlegen“, dann „Wäsche in den Schrank räumen“).

• Erinnerung an Termine, die Medikamenteneinnahme oder Essens- und Schlafzeiten.

• Begleitung zu Arzt- und Amtsterminen.

• Hilfe im Haushalt, etwa durch eine Haushaltshilfe.

• Anleitungen, beispielsweise für Ordnung in der Küche oder zur Körperpflege.

• Hilfe beim Ordnen von Unterlagen.

• Hilfe bei der Finanzplanung, beispielsweise mit einem Haushaltsbuch.

Innere Unruhe – zeigt sich an Gedankenkreisen,

Schlafproblemen oder „hibbeligem“ Verhalten.

• Regelmäßig an den Gesundheitszustand angepasste Bewegung einplanen, wie Spaziergänge oder Schwimmen.

• Anmeldung bei Angeboten für Senioren, etwa Seniorengymnastik.

• Entwicklung von Entspannungsroutinen, beispielsweise geführte Meditationen am Abend.

Impulsivität und Schwankungen im emotionalen

Wohlbefinden – zeigt sich anhand von Überreaktionen,

überstürzten Handlungen oder Wutausbrüchen.

• Vermittlung von Strategien zur Emotionsregulation, etwa Atemtechniken.

• Gespräche über belastende Geschehnisse zur Aufarbeitung sozialer Konflikte.

• Begleitung in herausfordernden Situationen.

• Unterstützung beim Aufbau und dem Erhalt sozialer Kontakte.

• Gut dosiertes Lob zur Stärkung des Selbstwertgefühls.

ADHS bei Erwachsenen in Kombination mit anderen Einschränkungen

Oftmals tritt ADHS im Pflegealltag nicht alleine auf. Mit hoher Wahrscheinlichkeit besitzt Ihr Angehöriger aufgrund einer anderen Beeinträchtigung einen Pflegegrad. Dazu können körperliche, psychische oder geistige Einschränkungen in angeborener oder erworbener Form führen. Besteht zeitgleich eine Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung kann das den Pflegealltag erschweren. Nicht nur, weil Sie sich als pflegender Angehöriger um mehr kümmern „müssen“, sondern weil Kompensationstechniken durch andere Einschränkungen verloren gehen können. Ihr Angehöriger hat in der Vergangenheit vielleicht die innere Unruhe mit häufigen Gängen ins Fitnessstudio oder dem Joggen ausgeglichen, nach dem Herzinfarkt klappt das aber nicht mehr. Womöglich hat Ihr Familienmitglied früher mit eigenen To-Do-Listen die Unaufmerksamkeit recht gut kompensiert, das funktioniert durch die Demenz aber ebenfalls nicht mehr. Untersuchungen zufolge neigen Menschen mit ADHS zudem zu gewissen Begleiterkrankungen. Das trifft auf eine Alkoholabhängigkeit oder Depression zu. Auch dadurch kann sich der pflegerische Aufwand im Alltag erhöhen.

Welche Rolle spielen Angehörige für Erwachsene mit ADHS?

Pflegende Angehörige sind der Dreh- und Angelpunkt. Sie vermitteln bei Konflikten, ermutigen Pflegebedürftige zu sozialen Kontakten und bieten Rückhalt bei Stimmungsschwankungen. Sie „schleusen“ Betroffene durch das Hilfssystem bei ADHS, also begleiten sie zu Diagnostikterminen, machen Therapie- sowie Beratungsangebote ausfindig und unterstützen die gegebenenfalls verordnete Medikamenteneinnahme. Außerdem setzen sie sich für Kompensationsmaßnahmen ein, indem sie Routinen und Bewegung im Alltag platzieren. Vor allem geben sie dem Alltag aber die nötige Struktur, damit die Bedürfnisse des Betroffenen nicht zu kurz kommen – etwa die Bedürfnisse nach Ruhe und Ordnung. Pflegende Angehörige sind für diese Aufgaben besonders gut geeignet, denn sie stehen dem ADHS-Patienten nahe. Mit viel Einfühlungsvermögen können Sie einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden ausüben.

Können Erwachsene mit ADHS zu Hause gepflegt werden?

Die Diagnose ADHS führt in der Regel nicht dazu, dass Ihr Angehöriger außerhalb des häuslichen Umfelds versorgt werden muss. Ist die ADHS-Pflege bei Kindern oder Erwachsenen sehr aufwendig, können Sie sich über spezielle Wohngruppen informieren. Diese sehen meist aber nur eine Unterbringung bis zum 35. Lebensjahr vor. Das bedeutet aber nicht, dass Sie bei älteren ADHS-Patienten keine Hilfe mehr erhalten. Führt die Gesamtsituation zu einem Pflegegrad bei ADHS können Sie verschiedene Hilfen beanspruchen – unter anderem einen ambulanten Pflegedienst (mit Pflegesachleistungen ab Pflegegrad 2), der die Pflege bei Einschränkungen der Selbstständigkeit sicherstellt. Unser Tipp: Lassen sich bei einer Belastungssituation eingehend beraten. Wertvolle Informationen erhalten Sie beim behandelnden Arzt oder bei einem regionalen ADHS-Netz.

Pflege von Erwachsenen mit ADHS: Tipps für den Pflegealltag

Bei älteren Menschen stehen die Herausforderungen beim Lernen und die motorische Unruhe weniger im Mittelpunkt. Oft sind vielmehr der sich häufig verlierende Fokus, die fehlende innere Ruhe und die mangelnde Strukturierung problematisch. Folgende Tipps helfen beim Umgang mit ADHS:

  1. Seien Sie selbst strukturiert: Menschen mit ADHS fehlt oft der rote Faden im Alltag. So kommt es zu chaotischen Situationen im Haushalt, wie teilweise sortierten Wäschebergen und nicht richtig abgehefteten Dokumenten, die überall verteilt liegen. Bringen Sie den nötigen „Struktursinn“ mit – zum Beispiel, indem Sie eine Liste von Aufgaben erstellen. Ihr Angehöriger kann sich so künftig etwa an einem Haushaltsplan orientieren oder feste Routinen entwickeln: Kommt ein Brief nach Hause, wird dieser nach Sichtung abgeheftet.
  2. Bleiben Sie ruhig und geduldig: Das unüberlegte Handeln, die Gefühlsausbrüche und der Eindruck, dass Ihnen Ihr Angehöriger nicht zuhört, kann im Pflegealltag an den Nerven zerren. Machen Sie sich aber immer wieder bewusst, um was es sich bei ADHS handelt, und zwar um eine psychische Störung. Bleiben Sie geduldig und ruhig, damit sich Ihre Emotionen nicht auf Ihren Angehörigen übertragen. Besonders wichtig: Nehmen Sie nicht alles persönlich, die Reaktionen sind oft Impuls getrieben. Die richtige Kommunikation kann viele Stolpersteine aus dem Weg räumen. Formulieren Sie am besten kurze, einfache Sätze – das gilt vor allem dann, wenn ADHS sehr ausgeprägt ist und zu einer anhaltenden Unaufmerksamkeit führt.
  3. Verhelfen Sie Ihrem Angehörigen zur Selbsthilfe: Auch bei einer schweren ADHS müssen Sie Ihrem Familienmitglied nicht alles abnehmen. Binden Sie Ihren Angehörigen im Sinne der aktivierenden Pflege mit ein. So erhält er Erfolgserlebnisse, lernt, sich mit kleinen Schritten strukturiert selbst zu versorgen und kann eventuell auch den Energieüberschuss ein Stück weit abbauen. Machen Sie Ihr Familienmitglied mit sinnvollen Hilfsmitteln vertraut, zum Beispiel Apps.
  4. Stärken Sie das Selbstwertgefühl: Menschen mit ADHS haben oft mit Selbstzweifeln und einem niedrigen Selbstwertgefühl zu kämpfen, manchmal aufgrund von gesellschaftlicher Ablehnung. Ist Ihr Angehöriger zusätzlich im engeren Sinne pflegebedürftig, leidet das Selbstwertgefühl meist noch mehr – womöglich glaubt Ihr Angehöriger, keinen Nutzen mehr für die Gesellschaft zu haben. Bringen Sie seine individuellen Fähigkeiten zum Vorschein. Viele ADHS-Patienten sind beispielsweise äußerst kreativ. Generell gilt: Ermutigen Sie Ihren Angehörigen und kritisieren Sie möglichst wenig.
  5. Sorgen Sie für eine reizarme Umgebung: Viele Eindrücke überfordern Menschen mit ADHS leicht. Dazu gehören Lärm, Licht oder eine Flut von Aufgaben. Schaffen Sie für Ihren Angehörigen im Pflegeumfeld einen besonderen Rückzugsort. Das kann ein ruhiger Raum ohne Ablenkungen sein. Vielleicht stellen Sie neben den Seniorensessel einen Musik-Player mit einer Auswahl an Entspannungsmusik und einem Kopfhörer bereit.

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Gibt es spezielle Hilfsmittel für Menschen mit ADHS?

Im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes finden Sie eine große Auswahl an Hilfsmitteln und Pflegehilfsmittel zum Verbrauch. Bei ADHS sind klassische Hilfsmittel beziehungsweise Pflegehilfsmittel aber weniger gefragt. Stattdessen bieten sich Alltagshelfer wie gewichtete Decken oder geräuschdämmende Kopfhörer zur Regulierung der sensorischen Reize an. Der inneren Unruhe kann Ihr Angehöriger mit Knautschbällen oder einem Anti-Stress-Würfel begegnen. Für mehr Struktur sorgen herkömmliche Checklisten, Tagesplaner oder Termin-Apps. Am besten testen Sie gemeinsam verschiedene Möglichkeiten – schließlich fallen hier die Bedürfnisse, wie der Wunsch nach Entschleunigung, recht unterschiedlich aus.

Ansprechpartner für pflegende Angehörige und ADHS-Betroffene

Der Austausch mit Experten und anderen Betroffenen kann pflegenden Angehörigen und ADHS-Patienten einen tieferen Einblick in die psychische Störung geben. Das wiederum trägt zum Verständnis bei. Stimmen Sie sich mit Ihrem Angehörigen ab, welche Ansprechpartner kontaktiert werden sollen:

  • Psychotherapeuten, Psychiater oder Fachärzte zur Diagnostik und Behandlung der ADHS-Symptome.
  • Pflegekasse zur Beantragung und anschließenden Genehmigung von Pflegeleistungen.
  • Selbsthilfegruppen zum Austausch mit anderen Betroffenen.
  • Spezielle Netzwerke zum Erhalt von Informationen.

Was steht Erwachsenen bei der ADHS-Pflege zu?

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung führt nur in wenigen Fällen zu einer von der Pflegekasse anerkannten Pflegebedürftigkeit. Dass Ihr Angehöriger aufgrund von ADHS einen Pflegegrad erhält, ist also recht unwahrscheinlich. Bei einer starken Einschränkung der Selbstständigkeit ist ein Pflegegrad bei ADHS aber nicht unmöglich. Stellt der Medizinische Dienst einen pflegerischen Bedarf fest, kann die Pflegekasse Folgendes bewilligen:

FAQ - Häufige Fragen zur ADHS-Pflege bei Erwachsenen