Krebs ist eine Erkrankung, bei der sich die körpereigenen Zellen verändern. Anstatt ihrer vorher bestimmten Aufgabe nachzukommen, vermehren sie sich unkontrolliert. Wachsen sie in gesundes Gewebe ein, kann das die Körperfunktionen schwer beeinträchtigen.[1] Insbesondere, wenn ein bösartiger Tumor Metastasen bildet, können Patienten pflegebedürftig werden. Was jetzt wichtig ist, ist eine angepasste Pflege, die auf die individuellen Bedürfnisse des Betroffenen Rücksicht nimmt.

Wir verraten Ihnen, worauf Sie als pflegender Angehöriger achten können. Außerdem erklären wir Ihnen, welche Unterstützungsleistungen Ihrem Familienmitglied im Krebsfall zustehen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Menschen mit Krebs können einen Pflegegrad beantragen.
  • Voraussetzung für einen Pflegegrad sind eine dauerhafte Hilfsbedürftigkeit und eine Beeinträchtigung der Selbstständigkeit.
  • Bei der onkologischen Pflege stehen Pflegefachkräfte Krebspatienten in den unterschiedlichen Krankheitsphasen zur Seite.
  • Patienten mit Krebs haben Anspruch auf zahlreiche Leistungen der Krankenkasse und ggf. der Pflegekasse.
  • Ab Pflegegrad 2 können Betroffene Pflegegeld, Pflegesachleistungen und Entlastungsleistungen beanspruchen, die den Pflegealltag deutlich vereinfachen können.
  • Auch pflegenden Angehörigen stehen viele Hilfsangebote offen – Selbsthilfegruppen bieten beispielsweise einen wertvollen Austausch.

Welche Pflegestufe bekommt man bei Krebs?

Zunächst ein wichtiger Hinweis: Seit dem Jahr 2017 gibt es die davor geltenden Pflegestufen nicht mehr. Sie wurden durch die Pflegegrade ersetzt, die nun die Pflegebedürftigkeit abbilden. Grundsätzlich können Krebspatienten einen Pflegegrad von 1 bis 5 erhalten. Allerdings müssen sie dafür einige Voraussetzungen erfüllen. Zunächst müssen die Patienten auf längere Sicht (mindestens sechs Monate lang) auf die Pflege angewiesen sein. Außerdem bewilligt die Pflegekasse nur dann einen Pflegegrad, wenn mindestens die im § 15 SGB XI festgelegte Schwere vorliegt. Krebspatienten sind nicht automatisch pflegebedürftig, da es Medizinern heute gelingt, viele Krebsarten zu heilen – glücklicherweise steht die Diagnose Krebs also nicht zwangsläufig mit einer Pflegebedürftigkeit in Verbindung.

Kann man bei Krebs eine Pflegestufe beantragen?

Ist Ihr Angehöriger auf Dauer (voraussichtlich über mindestens sechs Monate hinweg) auf die Hilfe von außen angewiesen, kann er einen Pflegegrad bei Krebs beantragen. Dafür kann sich Ihr Familienmitglied an die bei der Krankenkasse angesiedelte Pflegekasse wenden. Dort bekommen Betroffene das Formular „Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung“ ausgehändigt. Dieses Formular füllt Ihr Familienmitglied aus, unterschreibt es und sendet es zurück an die Pflegekasse. Dann beauftragt die Pflegekasse den medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) damit, die Selbstständigkeit Ihres Angehörigen zu überprüfen. Dafür macht ein Gutachter einen Termin mit dem Antragsteller aus und kommt anschließend ins häusliche Umfeld. Nachdem der Gutachter seine Einschätzung an die Pflegekasse übermittelt hat, teilt diese Ihrem Angehörigen die Höhe des Pflegegrads schriftlich mit.

▷ Mehr in unserem Ratgeber: Pflegegrad bei Krebs 

Welche Pflegestufe bei Krebs im Endstadium?

Trotz moderner Therapiemethoden ist nicht jede Krebserkrankung heilbar. Im Endstadium ist die Erkrankung bereits weit fortgeschritten und es besteht keine Hoffnung mehr auf Heilung. Für Betroffene aber auch für Angehörige ist die Diagnose „unheilbarer Krebs“ eine große Herausforderung. Zu der psychischen Belastung kommen körperliche Einschränkungen hinzu. Oft weisen Krebspatienten im Endstadium eine große Einschränkung der Selbstständigkeit auf. Der Pflegegrad 4 oder Pflegegrad 5 ist bei Patienten mit Krebs im Endstadium daher nicht selten.

Folgende Tabelle zeigt Ihnen, welche Beeinträchtigung bei den jeweiligen Pflegegraden vorliegen muss.

Pflegegrad
Körperliche Beeinträchtigung bei Krebs
1 Geringe Beeinträchtigung der Selbständigkeit.
2 Erhebliche Beeinträchtigung der Selbständigkeit.
3 Schwere Beeinträchtigung der Selbständigkeit.
4 Schwerste Beeinträchtigung der Selbständigkeit.
5 Schwerste Beeinträchtigung der Selbständigkeit mit
besonderen Anforderungen für die pflegerische Versorgung.

Was versteht man unter onkologischer Pflege?

Die onkologische Pflege widmet sich Krebspatienten und ihren Bedürfnissen. Bei ihnen können sich psychische oder physische Beeinträchtigungen durch die Erkrankung selbst und durch die Behandlung wie Chemotherapien zeigen.

Folgende Beschwerden können bei Krebspatienten auftreten:

  • Schmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Ausgeprägte Erschöpfung
  • Mangel- bzw. Unterernährung
  • Infektanfälligkeit
  • Haut- und Körperbildveränderungen

Die onkologische Pflege unterstützt Betroffene und Familienangehörige bei der Bewältigung dieser Begleiterscheinungen, aber auch bei der Ernährung, Hautpflege und Bewegung. Pflegefachkräfte engagieren sich tatkräftig in der onkologischen Pflege. Sie können eine 2-jährige Weiterbildung zur onkologischen Fachpflegekraft absolvieren und damit Patienten in den unterschiedlichen Krankheitsphasen noch besser zur Seite stehen.

Gut zu wissen!

Die Pflege bei Krebs findet natürlich nicht nur in Krankenhäusern oder Pflegeheimen statt. Es sind oft die Angehörigen, die die häusliche Pflege bei Krebs umsetzen. Bevor der Patient nach Hause entlassen wird, können Angehörige in verschiedenen Kliniken das PfiFf Beratungsangebot beanspruchen. Hier vermitteln Pflegefachkräfte Fachwissen zur Pflege bei Krebs.

Was braucht ein Krebspatient?

Was ein Krebspatient im Krankheitsfall benötigt, ist sehr unterschiedlich. Hier kommt es vor allem darauf an, welche Beschwerden oder Einschränkungen bestehen. Auch die psychische Belastung sollte nicht unterschätzt werden. Schließlich setzen sich Betroffene aber auch Angehörige nach der Diagnose Krebs intensiv mit dem Tod auseinander. Die Pflege ist bei einer Krebserkrankung bestenfalls multidimensional aufgebaut. Sie berücksichtigt körperliche, aber auch psychische Beeinträchtigungen. Mediziner und Pflegedienste setzen sich im Krankheitsfall für die medizinische und pflegerische Versorgung ein. Die gesetzlichen Krankenkassen finanzieren beispielsweise die häusliche Pflege, diese ist allerdings zeitlich begrenzt – die Erstverordnung gilt für längstens 14 Tage. Ist der Patient längerfristig (mindestens sechs Monate) auf Hilfe angewiesen, kommt ein Pflegegrad infrage. Pflegebedürftige können mit einem anerkannten Pflegegrad dann weiterführende Leistungen wie Pflegegeld oder Pflegesachleistungen beanspruchen.

Geklärt: wichtige Fragen zur Therapie und psychischem Wohlbefinden

Menschen mit Krebs und ihre Angehörigen beschäftigen sich mit ganz unterschiedlichen Themen. Häufig kreisen ihre Gedanken jedoch um bevorstehende Behandlungen und den Umgang mit Krebs. Deshalb möchten wir Ihnen an dieser Stelle häufig gestellte Fragen beantworten.

Wann ist die Chemo am schlimmsten?

Eine Chemotherapie hat das Ziel, Krebszellen an der Vermehrung zu hindern.[1] Leider greift sie auch gesunde Körperzellen an. Dadurch kann es zu zahlreichen Nebenwirkungen kommen. Dazu zählen Haarausfall, Beeinträchtigungen der Immun- oder Blutzellen und die wohl bekannteste Nebenwirkung – die Übelkeit. Die überwiegende Anzahl der Nebenwirkungen geht nach der Therapie vorüber. Zunächst müssen Patienten aber mit unangenehmen Begleiterscheinungen rechnen. Das akute Erbrechen stellt sich meist zwei bis vier Stunden nach der Chemotherapie ein, dass verzögerte Erbrechen etwa nach 24 Stunden.[2] Die gute Nachricht: Es gibt viele Medikamente, die Patienten mit den Nebenwirkungen helfen.

Was sollte man bei einer Chemo nicht essen?

Da eine Chemotherapie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Schluckbeschwerden, Durchfall oder Völlegefühl auslösen kann, ist eine schonende und nährstoffreiche Ernährung während der Therapie besonders wichtig.[3]

Folgendes ist deshalb nicht empfehlenswert:

  • nur wenige, üppige Mahlzeiten
  • sehr fettreiche Speisen
  • stark säurehaltige Lebensmittel wie Zitrusfrüchte
  • kohlensäurehaltige Getränke oder Alkohol
  • Speisen, von denen ein starker Geruch ausgeht
  • stark gewürzte Speisen
  • blähende oder schwer verdauliche Lebensmittel

Achtung: Menschen vertragen unter einer Chemotherapie Lebensmittel unterschiedlich gut. Tasten Sie sich langsam an empfehlenswerte Speisen heran und erkundigen Sie sich bei Ihrem Angehörigen, worauf er Appetit hat.

Wie kommt man nach der Chemo wieder zu Kräften?

Die Ernährung ist der Schlüssel, um nach einer Chemotherapie wieder Kraft zu tanken. Speisen, die appetitlich angerichtet sind und viele Nährstoffe enthalten, sind besonders empfehlenswert. Achten Sie auch hier auf Verträglichkeit. Leidet der Patient unter Appetitlosigkeit, bieten Sie ihm wiederholt kleine Mengen an. Im besten Fall alle 2-3 Stunden, eventuell auch nachts.8 Viele Angehörige tauschen Rezepte in einem Krebsforum aus oder informieren sich mit einem Buch über die geeignete Ernährung während der Chemobehandlung – vielleicht kommt das auch für Sie infrage?

Wie kann ich krebskranke Menschen aufmuntern?

Angehörige haben bei Krebs oft das Gefühl, dass sie den Erkrankten aufmuntern müssen. Gerade bei der Krebspflege im Endstadium fällt das aber schwer. Aufmunterung ist auch nicht immer nötig, sondern vielmehr Beistand. Erspüren Sie, was Ihr Familienmitglied gerade benötigt. Sind es Gespräche, eine spirituelle Begleitung zum Beispiel durch Lektüre oder einfach das Gefühl, dass jemand in der Nähe ist? Krebskranke gehen sehr unterschiedlich mit der neuen Situation um, deshalb gibt es kein Patentrezept, um sie in der schwierigen Zeit zu unterstützen. Das wohl Wertvollste, was Angehörige Betroffenen nun schenken können, ist ihre Zeit.

Was sagt man einem Krebskranken?

Der Umgang mit Krebs ist für Angehörige und selbstverständlich für die Betroffenen oft eine große Herausforderung. In der Regel ist der Krankheitsverlauf durch Höhen und Tiefen geprägt, die sich nicht zuletzt in der Psyche widerspiegeln können. Meist ist es am besten, mit dem Krebskranken offen über bestehende Wünsche, Unterbringungsmöglichkeiten und die Pflege zu sprechen. Wir raten Ihnen aber auch dazu, zu akzeptieren, dass Ihr Familienmitglied seine Sorgen und Befürchtungen ggf. lieber für sich behält. Haben Sie das Gefühl, dass der Betroffene eine Depression entwickelt, ist es sinnvoll, eine psychologische Hilfe bei Krebs zu organisieren – davon können übrigens auch Angehörige profitieren.

Gut zu wissen!

Psychoonkologen unterstützen an Krebs erkrankte Menschen mit einer psychologischen Betreuung.[1] Bei dem Deutschen Krebsforschungszentrum können Sie mit einer Suchmaske eine psychoonkologische Praxis in Ihrer Nähe finden.
Des Weiteren können Sie hier auch Krebsberatungsstellen finden.

Pflege organisieren bei Krebs: die besten Tipps

Sie möchten Ihrem Angehörigen die Krebspflege zu Hause ermöglichen? Dann ist eine gute Organisation sinnvoll. Auf diese Weise können Sie die Bedürfnisse des Erkrankten erfüllen und Ihre eigenen Ressourcen schonen. Das ist besonders wichtig, denn an einigen Tagen kann es kräftezehrender sein, sich um Angehörige mit Krebs zu kümmern, als an anderen.

Mit folgenden Tipps gelingt es Ihnen, den Pflegealltag zu strukturieren:

  1. Verschaffen Sie sich einen Überblick: Um sinnvolle Pflegemaßnahmen zu planen, ist es wichtig, zunächst die Situation zu analysieren. Die Pflege zu Hause bei einem Krebs-Endstadium sieht beispielsweise anders aus, als bei einer gut zu behandelnden Krebserkrankung im Frühstadium. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Familienmitglied, welche Einschränkungen bestehen. Betrachten Sie das Ganze aber auch aus einer objektiven Sichtweise: Bei welchen Tätigkeiten benötigt Ihr Angehöriger Unterstützung, kann er sich beispielsweise alleine anziehen? Wie gut gelingt die Haushaltsführung? Außerdem empfehlen wir Ihnen, sich mit behandelnden Ärzten auszutauschen. Was ist ihrer Meinung nach wichtig für die Versorgung, gibt es Hilfsmittel, die die häusliche Pflege erleichtern?
  2. Lassen Sie sich beraten: Nachdem Sie die Pflegesituation analysiert haben, geht es nun um die gezielte Frage: Was steht Ihrem Familienmitglied zu? Um diese Frage zu klären, können Sie sich an die Krankenkasse, Pflegekasse oder Pflegestützpunkte wenden. Die Deutsche Krebshilfe stellt Betroffenen außerdem das INFONETZ KREBS zur Seite. Hier können sich Menschen mit Krebs über Therapieoptionen und über regionale Unterstützungsangebote informieren.
  3. Führen Sie ein Pflegetagebuch: Ein Pflegetagebuch hat den Vorteil, dass Sie Veränderungen im Pflegealltag festhalten können. Verschlechtert sich beispielsweise die Mobilität oder benötigt Ihr Angehöriger zunehmend Unterstützung bei der Körperpflege, kann es sinnvoll sein, den Pflegegrad zu erhöhen. So kann Ihr Familienmitglied zukünftig von umfassenderen Leistungen profitieren. Achtung: Einen höheren Pflegegrad teilt die Pflegekasse Betroffenen nicht automatisch zu. Auch hierfür ist ein Antrag bei der Pflegekasse nötig.

Welche Pflegeprodukte bei Krebs?

Pflegehilfsmittel können den Pflegealltag bei einer Krebserkrankung deutlich erleichtern. Zum einen, weil sie die häusliche Hygiene optimieren und zum anderen, weil sie die Selbstständigkeit von Betroffenen fördern. Nicht zuletzt können die Pflegeprodukte auch Sie entlasten – gerade bei schwerkranken Patienten müssen Angehörige sehr anstrengende körperliche Tätigkeiten durchführen.

Folgende Hilfsmittel können Krebspatienten unterstützen:

  • Technische Hilfsmittel: Rollstuhl, Rollator, Pflegebett, Notrufsystem, ein Badewannenlift und vieles mehr – es gibt einige technische (Pflege)-Hilfsmittel, die im Pflegealltag sinnvoll sind. Als Kostenträger kommt die Krankenkasse bzw. Pflegekasse in Betracht. Hierfür ist gegebenenfalls eine ärztliche Verordnung oder eine Empfehlung durch die Pflegekraft nötig.[1]
  • Pflegehilfsmittel zum Verbrauch: Saugende Bettschutzeinlagen, Schutzkittel, Einmalhandschuhe, Mundschutzmasken und Flächendesinfektion, Händedesinfektion – das alles fördert die Hygiene im häuslichen Umfeld. Verfügt Ihr Angehöriger über einen Pflegegrad, steht ihm ein monatliches Budget für Pflegehilfsmittel zum Verbrauch in Höhe von 40 Euro zur Verfügung.

Gut zu wissen!

Sie möchten Ihren Pflegealltag mit Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch aufwerten? Dann nutzen Sie doch einfach unsere clevere Sanubi Pflegebox. Bei uns können Sie die Pflegehilfsmittel individuell zusammenstellen und sich kostenlos nach Hause versenden lassen – wir kümmern uns um den Papierkram mit der Pflegekasse.

Was steht mir als Krebskranker zu?

Eine Krebserkrankung kann langwierig sein oder bis zum Lebensende bestehen. Angehörige und Betroffene sorgen sich deshalb oft um die Gesundheitsversorgung, die nötige Unterstützung im Pflegefall und um die Finanzierung der Leistungen. Die Krankenkasse und die Pflegekasse (bei bestehendem Pflegegrad) stehen Ihnen mit Gesundheits- und Pflegeleistungen zur Seite.

Pflege bei Lungenkrebs und Co.: Leistungen im Pflegefall

Gut zu wissen!

Viele Personen erholen sich nach der Krebserkrankung wieder und können ein selbstständiges Leben führen. Bei manchen Betroffenen bleibt es allerdings bei einer Pflegebedürftigkeit. In diesem Fall können wohnumfeldverbessernde Maßnahmen wie ein Treppenlift die spezielle Pflege bei Lungenkrebs und anderen Krebserkrankungen unterstützen. Die Pflegekasse leistet dabei einen Zuschuss von bis zu 4000 Euro. Voraussetzung ist, dass ein Pflegegrad vorliegt.

Wer zahlt Haushaltshilfe bei Krebserkrankung?

Gerade der Haushalt stellt für Menschen mit Krebs eine große Belastung dar. Da sie durch die Erkrankung und durch die Behandlungen unter Leistungsschwäche und ausgeprägter Müdigkeit leiden können, ist eine Haushaltshilfe eine große Entlastung. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Haushaltshilfe während der ambulant durchgeführten Chemotherapie oder nach einer Operation, wenn:[1]

  • der Patient mit dem Haushalt überfordert ist.
  • keine andere Person im Haushalt lebt, die die Haushaltstätigkeiten übernehmen kann.
  • beim Betroffenen kein Pflegegrad 2-5 vorliegt.

Gut zu wissen!

Die Kostenübernahme für eine Haushaltshilfe ist auf vier Wochen begrenzt. Lebt allerdings ein Kind (jünger als 12 Jahre oder behindert) mit im Haushalt, kann sich der Leistungsumfang auf bis zu 26 Wochen erhöhen. Für die Leistungsbeanspruchung sind ein ärztliches Attest und ein Antrag bei der Krankenkasse nötig.

Wie hoch ist die einmalige Krebshilfe?

Die Deutsche Krebshilfe bietet einen sogenannten Härtefonds an. Menschen, die über wenig finanzielle Mittel verfügen, können je nach Bedürftigkeit, einmalig 400 bis 800 Euro erhalten.[2]

Folgende Unterlagen benötigen Sie für die Beantragung der einmaligen Krebshilfe:

  • Selbstauskunft, die die familiären und wirtschaftlichen Verhältnisse offenlegt (Auskunftsbogen der Deutschen Krebshilfe)
  • Ärztliche Bescheinigung über die Krebserkrankung

Mit den Unterlagen stellt die Deutsche Krebshilfe sicher, dass nur Bedürftige Menschen mit einer Krebserkrankung die Unterstützung beanspruchen. Die Gelder für das Hilfspaket stammen übrigens aus Spenden an die Deutsche Krebshilfe.

Kann man als Krebspatient einen Schwerbehindertenausweis bekommen?

Ein Schwerbehindertenausweis hat das Ziel, einen Nachteilsausgleich zu schaffen. Das klappt beispielsweise mit gewissen Vorteilen, die beim Kündigungsschutz greifen oder Steuererleichterungen ermöglichen. Außerdem sind Vergünstigungen bei der KFZ-Steuer, der KFZ-Versicherung und mehr Urlaubstage möglich. Bei einer bösartigen Krebserkrankung raten wir Ihnen in jedem Fall einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen. In der Regel erhalten Sie mit der gesundheitlichen Beeinträchtigung mindestens einen GdB (Grad der Behinderung) von 50. Sie möchten einen Schwerbehindertenausweis beantragen? Dann wenden Sie sich an Ihr Versorgungsamt. Achtung: Der Schwerbehindertenausweis ist vorerst auf die Heilungsbewährungszeit befristet. Danach wird der Grad der Behinderung neu beurteilt und entsprechend dem Gesundheitszustand angepasst.[3]

Tipps für die Pflege von Krebspatienten

Mit einigen Tipps können Sie das Wohlbefinden Ihres Angehörigen stärken, ihm Rückhalt geben und die schwierige Zeit gemeinsam bewältigen. Wir verraten Ihnen, worauf Sie im Pflegealltag achten können.

  1. Mit Hautpflege und Schminktipps das Wohlbefinden steigern: Der Kampf gegen den Krebs spiegelt sich häufig im Hautbild wider. Durch die Medikamente kann die Haut blass, trocken und empfindlich sein. Während der Chemotherapie eignen sich lauwarmes Wasser und eine seifenfreie Lotion zur Reinigung am besten. Für die Pflege können Betroffene milde Produkte mit Calendula oder Aloe Vera nutzen. Der behandelnde Arzt berät Sie gerne zu geeigneten Produkten. Hier können Patienten auch nachfragen, ob und welche Kosmetikprodukte „erlaubt“ sind – viele Betroffene fühlen sich mit einem leichten Make-up wohler.[1]
  2. Gemeinsam den Tag planen: Krebspatienten denken meist intensiver über ihr Leben nach. Nicht nur, aber vor allem bei jenen, die keine Chance mehr auf eine Heilung haben, besitzt deshalb die verbleibende Lebenszeit einen sehr hohen Stellenwert. Erkundigen Sie sich deshalb, wie der Pflegealltag aus Sicht Ihres Angehörigen im besten Fall aussieht: Sind kleine Ausflüge oder regelmäßige Treffen mit Freunden gewünscht? Ein Besuch in einem Café oder sich einmal die Woche ein Gericht wünschen zu dürfen – genau diese kleinen Dinge können den Pflegealltag bereichern.
  3. Hygiene zur Priorität machen: Ein hygienisches Umfeld steigert das Wohlbefinden, und kann dabei helfen, Infektionen zu vermeiden. Insbesondere bei Krebspatienten ist das wichtig, da ihr Immunsystem durch die Chemotherapie geschwächt sein kann. Am besten erstellen Sie sich einen Hygieneplan. Notieren Sie darauf, wann Sie das Bettzeug wechseln, die Oberflächen reinigen und die Zahnbürste wechseln.

Leben mit Krebs: Angehörige sollten auch an sich denken

Bei den Sorgen um den Gesundheitszustand und zwischen den vielen Arztterminen kommen Angehörige nicht selten zu kurz. Dabei gibt es auch für sie viele Hilfsangebote. Sie können Beratungsangebote vor Ort wahrnehmen wie das der Krebsberatung Düsseldorf. Hilfe für Angehörige bei Krebs vermitteln auch Selbsthilfegruppen. Dort erfahren Angehörige, wie sie bei Krebs unterstützen können, aber auch sich selbst dabei nicht vergessen.

Folgendes können Sie als Angehöriger beherzigen:

  • Wahren Sie Ihre eigenen Grenzen und nehmen Sie bei einer Überforderung Hilfe, zum Beispiel von einem Pflegedienst, in Anspruch.
  • Tauschen Sie sich über Sorgen und Gefühle aus, beispielsweise mit anderen Betroffenen.
  • Nehmen Sie selbst psychologische Hilfe in Anspruch, falls der Leidensdruck zu hoch ist.
  • Erkundigen Sie sich bei der Krankenkasse nach Fortbildungsangeboten (Pflegecoach).
  • Planen Sie feste Auszeiten ein, in denen Sie meditieren, Sport treiben oder sich mit Freunden treffen.

FAQ-Häufige Fragen zum Thema Pflege bei Krebs