Mit den Jahren nimmt die Knochendichte ab. Das trifft auf alle Menschen zu, doch bei manchen nimmt sie stärker ab als bei anderen. Wie stabil die Knochen sind, hängt von Struktur und Dichte des Knochengerüsts ab. Das ist wie ein harter Schwamm aufgebaut und enthält viele Mineralien, vor allem Kalzium.
Knochen sind kein totes Gewebe: Im Gegenteil: Dort herrscht Hochbetrieb. Innerhalb eines Jahres wird beispielsweise das Knochen härtende Mineral Kalzium komplett ausgetauscht. Der dauernde Umbau hilft dem Knochen, sich wechselnden Ansprüchen anzupassen: Bei Belastung wird er härter und er wird weicher, wenn wir ihn weniger beanspruchen.
Zwei Zelltypen arbeiten dafür um die Wette: Knochenfresszellen bauen Knochen ab, wo sie zu wenig belastet werden oder Schäden vorliegen. Ihre Gegenspieler lagern Mineralien wie Kalzium ein, lassen Knochen wachsen und reparieren sie.
In jungen Jahren überwiegt der Knochenaufbau, bis die optimale Knochendichte erreicht ist. Ab dem 40. Lebensjahr nimmt die Knochendichte jedes Jahr um knapp ein Prozent ab bei Frauen kurz nach den Wechseljahren sogar deutlich mehr.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit dem Älterwerden nimmt die Knochendichte ab.
- Das Risiko für einen Knochenbruch steigt.
- Wirbelkörper brechen am häufigsten, die Körpergröße nimmt ab. Osteoporose-Brüche treten auch am Oberschenkelhals oder am Handgelenk
- Eine Osteoporose kann nicht geheilt, aber gestoppt werden.
- Bewegung stärkt Muskeln und Knochen und verbessert die Koordination.
- Regelmäßig und ausgewogen essen hilft, die Knochensubstanz zu erhalten.
Was ist Osteoporose?
- Der Mineralgehalt der Knochen kann über eine Knochendichtemessung ermittelt werden. Unterschreitet er einen bestimmten Wert, spricht man von Osteoporose, im Volksmund auch als Knochenschwund bezeichnet.
- Damit steigt das Risiko für Knochenbrüche.
- In Deutschland sind rund sechs Millionen Menschen an Osteoporose erkrankt, vor allem Frauen. Genau lässt sich die Zahl allerdings nicht festlegen, da die Krankheit häufig unerkannt und auch unbehandelt bleibt.
Wie kommt es zu Osteoporose?
- Familiengeschichte: Osteoporose liegt zum Teil auch in der Familie, d.h. es gibt Erbanlagen, die es begünstigen, dass jemand früher und stärker als andere an Osteoporose erkrankt.
- Hormonelle Veränderungen: Nach den Wechseljahren wird im Körper nur noch wenig Östrogen gebildet, Frauen haben dann ein deutlich höheres Risiko, eine Osteoporose zu bekommen. Im Durchschnitt beschleunigt sich der Knochenabbau ab dem 50. Lebensjahr.
- Geringes Körpergewicht: Menschen mit leichtem Körperbau oder Menschen, die an Magersucht erkrankt waren oder sind, haben meist weniger feste Knochen und erkranken eher an Osteoporose.
- Ernährung: Fehlt es in jungen Jahren an Kalzium und an Vitamin D, kann der Körper kein stabiles Knochengerüst aufbauen. Ist die Osteoporose bereits da, schreitet sie bei mangelhafter oder ungünstiger Ernährung schneller fort als bei einer ausgewogenen Ernährung.
- Reichlich Alkohol schadet der Knochensubstanz ebenso wie Rauchen.
- Fehlende Bewegung: Knochen wachsen unter Belastung, sie müssen gefordert werden. Schwache Muskeln geben dem Knochen wenig Stütze.
- Sekundäre Osteoporose: Die „sekundäre“ Osteoporose tritt als Folge einer anderen Krankheit auf: einer Schilddrüsenüberfunktion, entzündlichen Magen-Darm- oder rheumatischen Erkrankungen sowie bei einer gestörter Nierenfunktion. Auch eine Langzeittherapie mit Kortison erhöht das Osteoporoserisiko.
Wie bemerkt man Osteoporose?
- Eine Osteoporose spürt man nicht. Oft macht sie sich erst bemerkbar, wenn es zu einem Knochenbruch kommt.
- Die Wirbelkörper brechen am häufigsten. Dann sackt die Wirbelsäule leicht ein, die Körpergröße nimmt ab.
- Manchmal verursacht ein Wirbelbruch Rückenschmerzen, die meist nach ein paar Wochen wieder verschwinden. Viele Menschen bemerken solche Brüche aber gar nicht.
- Wirbelbrüche verstärken oft die natürliche Krümmung der Wirbelsäule, die Kyphose. Brechen über die Jahre mehrere Wirbelkörper, wölbt sich der obere Rücken, es bildet sich ein Rundrücken, ein „Buckel“.
- Andere typische Stellen für Osteoporose-Brüche sind die Handgelenke und der Oberschenkelhals.
- Vor allem bei Menschen über 80 Jahren sind davon betroffen. Oberschenkelhalsbrüche führen manchmal zur Pflegebedürftigkeit.
- Bei einer Osteoporose kann schon ein Stolpern einen Sturz mit einem Knochenbruch auslösen.
- Knochen brechen dann mitunter auch schon durch stärkere oder falsche Belastungen, beispielsweise beim Heben einer schweren Einkaufstasche. In der Medizin spricht man von „Fragilitätsfrakturen:“
Wie wird eine Osteoporose behandelt?
Eine Osteoporose lässt sich nicht heilen, aber therapieren. Mit Medikamenten kann die Krankheit abgebremst, ein schon vorhandener Knochenabbau jedoch nicht rückgängig gemacht werden.
Grundlage jeder Therapie ist eine gute Versorgung mit Kalzium und mit Vitamin D. Der Kalziumbedarf wird am besten über die Ernährung gedeckt. Nur wenn über das Essen und die Getränke weniger als 1000 mg Kalzium täglich aufgenommen wird, sollte noch Kalzium über ein Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Zur Grundversorgung mit Kalzium und Vitamin D kommt manchmal eine spezifische medikamentöse Therapie hinzu, die Ihr Arzt individuell auf Sie abstimmt. Verschiedene Medikamente stehen dafür zur Verfügung:
Medikamente, die den Knochenabbau bremsen
- Bisphosphonate, wie Alendronat, Risedronat oder Zoledronat, bremsen den Knochenabbau. Die Medikamente können als Tablette eingenommen oder als Spritze gegeben werden – entweder täglich, wöchentlich, monatlich, einmal im Vierteljahr oder auch nur jährlich.
Gut zu wissen: Bei der Einnahme eines Osteoporose-Medikaments sind – je nach Arzneimittel – unterschiedliche Anweisungen zu beachten. Tabletten sollen eine halbe Stunde vor dem Frühstück mit einem Glas Wasser erfolgt. Danach sollte sich der Patient nicht hinlegen, sondern mindestens eine halbe Stunde aufrecht sitzen oder stehen. Sonst kann die Speiseröhre gereizt werden. Bisphosphonate können auch alle drei Monate oder einmal jährlich gespritzt oder als Infusion gegeben werden.
- Daneben gibt es ein weiteres Medikament, das Denosumab, das den Abbau der Knochen bremst und alle sechs Monate unter die Haut gespritzt wird.
Medikamente, die den Knochenaufbau unterstützen
- Parathormon ist ein Hormon des Kalzium- und Knochenstoffwechsels. Parathormon regt den Knochenaufbau an. Ein synthetisch hergestelltes Parathormon wird derzeit jedoch nur bei schwerer Osteoporose angewandt.
- Welche Medikamente gegen Osteoporose in Ihrem Fall oder für Ihren Angehörigen am besten geeignet sind, entscheidet Ihr Arzt nach Abwägen aller Vor- und Nachteile.
Die Wirbelkörper mit Zement stabilisieren – die Vertebroplastie
Sind bereits mehrere Wirbel gebrochen und verursachen deutliche Schmerzen, wird manchmal eine sogenannte Vertebroplastie oder eine Kyphoplastie angeboten. Dabei wird Knochenzement in den gebrochenen Wirbelkörper gespritzt, um ihn zu stabilisieren. Besprechen Sie gründlich mit Ihrem Arzt, ob das für Sie eine geeignete Maßnahme sein könnte, die jedoch erst in Frage kommt, wenn die Osteoporose schon weit fortgeschritten ist.
Aktiv gegen Osteoporose
Nicht nur Kalzium macht den Knochen stark, sondern auch die Muskulatur. Wenig beanspruchte Muskeln werden schlaff und üben kaum Druck und Zug auf die Knochen aus. Die Knochen bremsen die Kalkeinlagerung und verlieren an Masse. Fehlt der Bewegungsanreiz, bleibt das Kalzium der Nahrung also ungenutzt. Bewegung kräftigt nicht nur die Muskulatur, sondern stimuliert auch den Knochenaufbau.
Sportarten, bei denen starke Kräfte auf den Knochen wirken, wie Springen und Sprinten, sind zum Aufbau der Knochenmasse am günstigsten. Ein Knochen wächst nur unter Druck.
Wenn Pflege nötig wird
Schreitet eine Osteoporose fort, wird meist Unterstützung durch andere Menschen nötig.
Was müssen Betreuungspersonen beachten?
- Besonders wichtig und oft unterschätzt, ist in diesem Stadium die Sturzprophylaxe. Selbst kleine Stöße reichen bei fragilen Knochen aus, um sie zum Brechen zu bringen.
- Beseitigung von Stolperfallen in der häuslichen Umgebung: Dazu gehören zum Beispiel lose Kabel und Teppiche, Türschwellen und ähnliches.
- Regelmäßige Bewegung und gezieltes Training sind in jedem Stadium der Erkrankung wichtig. Sie stärken Muskulatur und Knochen und verbessern Koordination und Trittsicherheit. Das schützt vor Brüchen und senkt das Risiko für Stürze.
- Unterstützung bei Gymnastik: Ermutigen Sie den Patienten oder die Patienten bei Übungen, die dazu beitragen, die Knochenfestigkeit zu erhalten. Durch geschicktes Heben und Tragen lässt sich die Wirbelsäule entlasten.
Extratipp: Lassen Sie sich den richtigen Bewegungsablauf von einer Physiotherapeutin oder einem Physiotherapeuten zeigen. Tipps für geeignete Übungen gibt es beispielsweise auch beim Osteoporose Selbsthilfedachverband V.
- Ein Speiseplan mit viel Kalzium und genügend Eiweiß: Die richtige Ernährung hilft, dem Abbau von Knochen- und Muskelmasse im Alter vorzubeugen. Doch was heißt genau viel?
Gut zu Wissen: Zur Vorbeugung sollten Erwachsene täglich 1000mg Kalzium und zur Therapie der Osteoporose 1200-1500mg Kalzium täglich aufnehmen. Fettarme Milch und Milchprodukte sowie Gemüse wie Broccoli, Fenchel, Grünkohl und Lauch, aber auch einige Mineralwässer liefern reichlich Kalzium.
- Rezepte gibt es beispielsweise beim Aktionsbündnis Osteoporose oder beim Netzwerk Osteoporose e.V.
- Ausreichende Versorgung mit Vitamin D: Vitamin D steuert die Kalziumaufnahme in den Knochen. Weil das Vitamin mithilfe von UV-Strahlung in der Haut produziert wird, ist es wichtig, ausreichend Zeit im Freien zu verbringen.
- Doch bei älteren Menschen und Osteoporose-Patienten reicht das meist nicht aus. Sie brauchen zusätzliches Vitamin D (mindestens 800-1000 I.E. täglich). Ob, wie viel und in welcher Form Sie noch Vitamin D zuführen sollten, entscheidet Ihr Arzt!
- Regelmäßige Untersuchungen helfen, die Knochendichte zu überwachen und die Behandlung dem Krankheitsstadium anzupassen.
- Medikamente im Griff: Ältere Osteoporose-Patienten leiden oft noch an anderen Erkrankungen, wie Herz- Kreislauf- Störungen, Rheuma oder Diabetes. Dann müssen sie, über den Tag verteilt, mehrere Arzneimittel nehmen. Da ist oft Unterstützung gefragt, damit alles wie verordnet auch eingenommen werden. Treten Nebenwirkungen auf, fallen Sie oft der Betreuungsperson zuerst auf.
Gut zu wissen: Unterstützung beim Management der Medikamente gibt es in der Arztpraxis und der Apotheke: ein Medikationsplan. Anspruch auf einen solchen Medikationsplan haben gesetzlich Versicherte, die mindestens 3 Arzneimittel auf einem Kassenrezept für eine Anwendungsdauer von mindestens 28 Tagen verordnet bekommen. In diesem Fall übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Erstellung des Planes. Anhand dieses Plans überprüft die Arztpraxis oder das Apothekenteam regelmäßig die Medikamente des Patienten auf Wechselwirkungen und Probleme bei der Einnahme.
- Emotionale Unterstützung: Osteoporose kann die Lebensqualität eines Menschen sehr beeinträchtigen. Wer einen Osteoporose-Patienten betreut, sollte emotionale Unterstützung bieten und alle Tätigkeiten fördern, die das Wohlbefinden des Betroffenen steigern.
Die richtige Pflege zur richtigen Zeit
- Wenn die Osteoporose wenig Probleme bereitet
Der Patient/die Patientin benötigt kaum Unterstützung im Alltag. Bereits jetzt ist es aber sinnvoll, Hilfe anzubieten, zum Beispiel beim Wocheneinkauf. Außerdem sind regelmäßige Bewegung und eine Ernährung, die ausreichend Mineralien, Vitamine und Eiweiß bereitstellt, wichtig.
- Wenn schon Wirbel eingebrochen sind
Die Knochendichte ist deutlich vermindert, ein oder mehrere Wirbel sind bereits gebrochen. Jetzt ist es besonders wichtig, Stürzen vorzubeugen. Vielleicht ist Ihr Angehöriger inzwischen auch weniger mobil und braucht Hilfe bei der Körperpflege oder im Alltag.
- Wenn die Osteoporose deutlich fortgeschritten ist
Ihr Angehöriger hat schon mehrere Knochenbrüche erlitten, der Alltag fällt schwer. Die Körperpflege, das Zubereiten des Essens, die Planung und Gestaltung des täglichen Lebens – das alles ist allein jetzt nicht mehr möglich. Vielleicht ist der Patient auch überwiegend auf das Bett angewiesen.
Der Pflegebedarf ist nun so groß, dass meist Hilfe von außen notwendig wird. Insbesondere ein ambulanter Pflegedienst ist oft eine wertvolle Stütze. Die Mitarbeiter können bei der Bewältigung zahlreicher Tätigkeiten im Alltag helfen. Dabei geht es vor allem um die Grundpflege, die Ernährung, Mobilisation und Körperpflege umfasst.
Im fortgeschrittenen Stadium führt die Osteoporose in der Regel zu einer Pflegebedürftigkeit Osteoporose-Patienten mit einem Pflegegrad können umfangreiche Leistungen von der Pflegekasse in Anspruch nehmen.
Hilfe durch die Pflegekasse
Die Voraussetzungen
- Der Antragsteller hat mindestens 2 Jahre lang, innerhalb der letzten 10 Jahre, Beiträge in die Pflegeversicherung eingezahlt bzw. kann eine Familienversicherung vorweisen.
- Die Selbstständigkeit ist im Alltag nachweisbar eingeschränkt. Der Pflegebedarf zeichnet sich für mindestens 6 Monate ab oder besteht dauerhaft.
Die Pflegegrade bei Osteoporose im Überblick
Pflegegrad 0: Der Patient hat noch keine Knochenbrüche erlitten, Schmerzen und Beschwerden treten noch nicht auf.
Pflegegrad 1-2: Es liegt eine manifeste Osteoporose vor: Der Knochenschwund hat nun bereits zu ein bis drei Brüchen der Wirbelkörper geführt. Oft werden Patienten in diesem Stadium das erste Mal durch Schmerzen auf die Erkrankung aufmerksam.
Pflegerade 3-5: Die Osteoporose ist deutlich fortgeschritten: Die Patienten haben bereits mehrere Brüche der Wirbelkörper erlitten. Das Skelett verändert sich deutlich, Schmerzen nehmen zu, die Bewegung ist eingeschränkt, der Alltag mühsam.
Was übernimmt die Pflegekasse bei Osteoporose?
- Die Pflege eines Osteoporose-Patienten, besonders eine intensive Pflege, ist mit hohen Kosten verbunden, selbst wenn sich pflegende Angehörige mit einbringen. Bei der häuslichen Pflege oder bei der Unterbringung in einem Pflegeheim beteiligt sich die Pflegekasse an vielen Leistungen.
- Osteoporose-Pflege zu Hause: Auch im fortgeschrittenen Stadium können Patienten mit der richtigen Versorgung in den eigenen vier Wänden bleiben. Unterstützung erhalten Patienten und ihre Angehörigen durch das Pflegegeld und Pflegesachleistungen, die beiden Säulen der häuslichen Pflege. Während das Pflegegeld zur freien Verfügung steht, sind Pflegesachleistungen ausschließlich für die professionelle Pflege durch den ambulanter Pflegedienst vorgesehen.
- Osteoporose-Pflege in einer Einrichtung: In einem weit fortgeschrittenen Stadium oder in Kombination mit anderen Erkrankungen können die Patienten auf eine intensive Pflege angewiesen sein. Sind keine Angehörigen vorhanden, die sich um die Pflege kümmern können, ist eine Versorgung in einer Pflegeeinrichtung die einzige Lösung. Die Pflegekasse engagiert sich hier mit einem festen Budget, das je nach Pflegegrad unterschiedlich hoch ausfällt.
Was muss ich tun, um Pflegeleistungen zu erhalten?
- Den Pflegegrad-Antrag richten Sie an die Pflegekasse. Diese kümmert sich um alle Fragen und Anliegen rund um das Thema Pflege. Das Formular „Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung“ erhalten Sie direkt bei der Pflegekasse. Sie können es auch auf der Website vieler Krankenkassen oder auch den Verbraucherzentralen herunterladen. Sie können mit diesem Antrag sowohl Pflegegeld als auch Pflegesachleistungen beantragen.
- Sobald die Pflegekasse Ihren Antrag vorliegen hat, beauftragt sie den Medizinischen Dienst. Ein zugehöriger Gutachter, der sich mit Ihnen terminlich abstimmt, prüft und begutachtet Ihren Pflegebedarf bei Ihnen zu Hause, um Ihre Selbstständigkeit festzustellen.
- Die Pflegekasse hat danach 25 Arbeitstage Zeit, um über Ihren Antrag zu entscheiden. Am Ende steht fest, ob und welchen Pflegegrad Sie zugeteilt bekommen. Sie erfahren dies mit dem Pflegekassen-Bescheid, der Ihnen postalisch zugestellt wird.
Hilfsmittel bei Osteoporose
- Hüftprotektoren (Schutzpolster) werden zusammen mit so genannten Hüftschutzhosen getragen. Dies sind spezielle Unterhosen, in deren Seitentaschen die Hüftprotektoren eingesteckt werden. Sie sollen Knochenbrüche bei einem Sturz verhindern.
- Orthesen oder elastische Bandagen stützen die Wirbelsäule, wirken Fehlhaltungen entgegen und können den Körper bei Schmerzen entlasten.
Es gibt aktive und passive Orthesen. Die passive stützt und entlastet nur. Die aktive unterstützt eine aufrechtere Haltung und stärkt die Muskulatur. - Adaptionshilfen wie z.B. Schuhanzieher, Strumpfanzieher, rutschfeste Unterlagen für den Tisch und Greifzangen.
- Hilfsmittel zur Erleichterung des Alltags wie z.B. spezielle Griffe im Bad, Toilettensitzerhöhung, Badewannenbrett, Duschstuhl und speziell angepasste Werkzeuge (Dosen- und Flaschenöffner, Besteck).
- Geh-, Sitz- und Stehhilfen wie z.B. Gehstöcke, Rollator, Keilkissen zum Aufrechtsitzen.
- Hausnotrufsysteme ermöglichen pflegebedürftigen Menschen, per Knopfdruck Hilfe anzufordern. Für ein Hausnotrufsystem fällt eine Anschlussgebühr von 10-80 € sowie monatliche Kosten zwischen derzeit 20 bis 40 € an. Die Kosten variieren, je nachdem wie die Geräte ausgestattet sind und welcher Service vereinbart wird.
Was übernimmt die Pflegekasse?
- Für die Kostenübernahme des Hausnotrufsystems als Pflegehilfsmittel durch die Pflegekasse sind folgende Kriterien maßgeblich:
- Es liegt eine Pflegebedürftigkeit vor. Dies gilt bereits ab Pflegegrad 1.
- Der Patient lebt allein oder überwiegend allein. Aufgrund des Gesundheitszustandes muss jederzeit mit einem Notfall gerechnet werden oder
- Dieses Kriterium greift auch, wenn der Patient mit einer Person lebt, die in einer Notsituation nicht für Hilfe sorgen könnte.
- In manchen Fällen kann auch ein Zuschuss vom Sozialamt beantragt werden.
- Die Kosten für ein Hausnotrufsystem können bei der Einkommenssteuer geltend gemacht werden.