Mehr als jeder zweite Mensch besitzt in Deutschland eine chronische Erkrankung.[1],[2] Sie sind ein häufiger Grund für eine Pflegebedürftigkeit. Insbesondere ältere Menschen haben Erkrankungen, die eine permanente Aufmerksamkeit erfordern – nicht selten bestehen mehrere davon gleichzeitig. Jetzt ist eine angepasste Versorgung gefragt, denn Erkrankungen erfordern meist eine spezielle Pflege.

In dieser Übersicht erfahren Sie, welche Krankheiten in der häuslichen Pflege auftreten. Außerdem erhalten Sie weitergehende Informationen zu gezielten Pflegemaßnahmen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der häuslichen Pflege begegnen pflegenden Angehörigen häufig verschiedene Erkrankungen.
  • Eine besondere Herausforderung ist, wenn mehrere Krankheiten gleichzeitig bestehen oder die Erkrankung sehr schwerwiegend ist.
  • Mit Wissen um die Erkrankung erhalten pflegende Angehörige mehr Sicherheit im Alltag und können gezielter auf Beschwerden reagieren.
  • Die Pflege bei Krankheiten muss stets individuell erfolgen und bestenfalls in Absprache mit dem behandelnden Arzt oder dem ambulanten Pflegedienst.

Deshalb sollten Sie sich über die richtige Pflege bei Erkrankungen informieren

Pflegende Angehörige erwerben durch die häusliche Pflege meist ein umfangreiches Wissen über Erkrankungen und zugehörige Behandlungsansätze. Zu wissen, wie beispielsweise eine Pflege bei Rheuma oder Krebs aussehen kann, hat viele Vorteile.

Dazu zählen:

  1. Sie richten die Pflege nach der Erkrankung aus: Eine Erkrankung kann einen besonderen Pflegebedarf auslösen. So profitieren Menschen mit Schuppenflechte von anderen pflegerischen Maßnahmen wie Personen nach einem Schlaganfall.
  2. Sie binden prophylaktische Maßnahmen ein: Wenn Sie sich näher mit einer Pflege bei speziellen Erkrankungen auseinandersetzen, erfahren Sie auch mehr über Maßnahmen, die akuten Geschehnissen wie einem Herzinfarkt entgegenwirken können. Zu den prophylaktischen Maßnahmen gehört beispielsweise eine Sturzprophylaxe.
  3. Sie erhalten Sicherheit: Ein guter Informationsstand kann Ihnen Sicherheit im Pflegealltag bieten. Erleidet Ihr Angehöriger beispielsweise einen akuten Gichtanfall, wissen Sie, dass Ruhe, Kälte und viel Flüssigkeit nun wichtig sind.

Pflege bei Krankheiten: diese Erkrankungen treten in der häuslichen Pflege auf

Es gibt etwa 30.000 verschiedene Erkrankungen auf der Welt. Bei der häuslichen Pflege begegnen Ihnen besonders oft solche, die sich auf das Herz-Kreislaufsystem oder den Bewegungsapparat beziehen. Auch Krebs, Hauterkrankungen oder psychische Krankheiten können einen Pflegebedarf auslösen.

Folgende Erkrankungen können Ihnen bei der häuslichen Pflege begegnen:

Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Erkrankungen des Bewegungsapparates
Kognitive oder neurologische Erkrankungen
Erkrankungen der Haut
Sonstige Erkrankungen
Herzinfarkt
Schlaganfall
Thrombose
Osteoporose
Arthritis
Chronische Polyarthritis
Arthrose
Gicht
Multiple Sklerose
Demenz
Parkinson
Alzheimer
Epilepsie
Amyotrophe Lateralsklerose
Chronische Wunden
Dekubitus
Schuppenflechte
Nesselsucht
Infektionskrankheiten
Diabetes
COPD
MRSA
Dysphagie
Lungenfibrose
Fibromyalgiesyndrom
Altersdepression
Angststörungen
Krebs
Frailty Syndrom

Eine Erkrankung erfordert nicht automatisch eine häusliche Pflege

Die Pflegekasse kann Pflegegrade bei Krankheiten vergeben. Nämlich dann, wenn sich durch eine Pflegebegutachtung herausstellt, dass die Betroffenen in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt sind. Die Erkrankung an sich spielt hier eher weniger eine Rolle, sondern vielmehr der bestehende Hilfsbedarf. Ihr Familienmitglied kann beispielsweise mit einer Demenz Pflegegrad 3 besitzen und damit denselben Pflegegrad wie eine Person mit COPD. Grundsätzlich gibt es fünf verschiedene Pflegegrade: Pflegegrad 1, Pflegegrad 2, Pflegegrad 3, Pflegegrad 4 und Pflegegrad 5. Wenn Ihr Angehöriger einen Pflegegrad beantragt, kann er auf verschiedene Pflegekassenleistungen zurückgreifen.

Dazu zählen:

Worauf sollte ich bei der häuslichen Pflege und Krankheiten achten?

Kaum eine Erkrankung gleicht der anderen – auch die Bedürfnisse von Patienten sind durchaus unterschiedlich. Das führt dazu, dass Sie im Pflegealltag auf vieles Acht geben und Ihre persönliche Routine entwickeln müssen. Wir von Sanubi helfen Ihnen mit Pflegetipps, die speziell auf die Erkrankungen zugeschnitten sind. Schließlich wissen wir, dass die Versorgung eines krebskranken Patienten völlig anders aussieht als die Pflege von einem Menschen mit Arthritis.

  • Häusliche Pflege bei Amyotrophe Lateralsklerose: Die Erkrankung führt zunehmend zu Einschränkungen der körperlichen Fähigkeiten. Die häusliche Pflege bei ALS sollte aber auch Rücksicht auf das psychische Wohlbefinden nehmen – sowohl für Betroffene als auch für Angehörige kann die Erkrankung zu einer Belastungsprobe werden. Unterstützung erhalten Sie in Selbsthilfegruppen und durch psychotherapeutische Angebote. Am besten informieren Sie sich zeitnah, ob ein Pflegegrad bei ALS möglich ist.
  • Häusliche Pflege bei Angststörungen: Angststörungen verändern den Alltag von Betroffenen meist stark – die Erkrankung nimmt viel Raum ein und kann zu einem sozialen Rückzug führen. Die häusliche Pflege bei Angststörungen konzentriert sich häufig vorrangig auf die Alltagsgestaltung. Unter gewissen Umständen können Betroffene einen Pflegegrad bei Angststörungen erhalten – die Prüfung übernimmt die Pflegekasse.
  • Häusliche Pflege bei Polyarthritis: Schmerzende Gelenke machen einen normalen Alltag oft unmöglich, insbesondere bei der Grundpflege und der Haushaltsführung benötigen Betroffene meist Unterstützung – die häusliche Pflege bei Polyarthritis kann diese zur Seite stellen. Finanzielle Hilfe der Pflegekasse winkt mit einem Pflegegrad bei Arthritis.
  • Häusliche Pflege bei Arthrose: Personen mit einer Arthrose sind körperlich oft nicht mehr so leistungsfähig – insbesondere feinmotorische oder kräftezehrende Tätigkeiten bereiten ihnen Probleme. Mit der häuslichen Pflege bei Arthrose bringen Sie ein Stück Normalität in den Alltag Ihres Angehörigen. Hilfsmittel wie spezielle Dosenöffner sind hier ein guter Tipp. Mit einem Pflegegrad bei Arthrose steht die Pflegekasse Patienten hilfreich zur Seite.
  • Häusliche Pflege bei COPD: Atemprobleme und schnell aus der Puste – Patienten mit COPD empfinden den Alltag als sehr anstrengend. Mit der häuslichen Pflege bei COPD helfen Sie Ihrem Angehörigen beispielsweise bei der Körperpflege, Ernährung oder Mobilisation – ein Pflegegrad bei COPD ermöglicht hierfür Pflegekassenleistungen.
  • Häusliche Pflege bei Demenz: Menschen mit einer Demenz können zunehmend an kognitiver Leistungsfähigkeit einbüßen. Eine häusliche Pflege bei Demenz stellt sicher, dass Betroffene gut versorgt sind. Kommen Patienten im Alltag nicht mehr alleine zurecht, erhalten Sie einen Pflegegrad bei Demenz. Dieser ermöglicht beispielsweise eine finanzielle Beteiligung der Pflegekasse an einem Hausnotrufsystem.
  • Häusliche Pflege bei Depression: Nicht nur körperliche, auch psychische Erkrankungen können die Alltagsbewältigung unmöglich erscheinen lassen. Manchmal sind Patienten deshalb auf eine häusliche Pflege bei Depression Die Pflegekasse kann hierfür einen Pflegegrad bei Depression bereitstellen. Als pflegender Angehöriger können Sie so auch von Entlastungsleistungen profitieren.
  • Häusliche Pflege bei Diabetes: Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und unter Umständen eine regelmäßige Medikamenteneinnahme – all das ist bei einer häuslichen Pflege bei Diabetes Für die Versorgung in den eigenen vier Wänden ist ein Pflegegrad bei Diabetes hilfreich. Mit einem Pflegegrad kann Ihr Familienmitglied beispielsweise Leistungen für die Beauftragung eines ambulanten Pflegedienstes erhalten.
  • Häusliche Pflege bei Epilepsie: Führt die Erkrankung zu einer Einschränkung der Selbstständigkeit, ist ein Pflegegrad bei Epilepsie möglich. Dieser wiederum stellt Pflegekassenleistungen in Aussicht. Wie eine häusliche Pflege bei Epilepsie aussieht, ist sehr unterschiedlich. Patienten können beispielsweise auf Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme oder der Grundpflege angewiesen sein.
  • Häusliche Pflege bei Fibromyalgie: Eine bleierne Müdigkeit, schmerzende Gelenke und ein Gefühl von Überforderung – eine häusliche Pflege bei Fibromyalgie kann durchaus sinnvoll erscheinen. Mit ausreichend Bewegung und Wärme können Sie Ihren Angehörigen entlasten. Informieren Sie sich am besten, ob ein Pflegegrad bei Fibromyalgie möglich ist.
  • Häusliche Pflege nach Herzinfarkt: Es kann passieren, dass eine permanente häusliche Pflege nach Herzinfarkt nötig ist. Besonders wichtig ist dabei eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung, um einem weiteren Herzinfarkt vorzubeugen. Unter Umständen verteilt die Pflegekasse einen Pflegegrad nach Herzinfarkt.
  • Pflege bei Krebs: Eine häusliche Pflege bei Krebs kann sehr unterschiedlich ausfallen. Einige Personen kommen im Alltag noch recht gut zurecht, benötigen aber bei der Haushaltsführung und der Medikamenteneinnahme Unterstützung. Es gibt aber auch Personen mit einem ausgeprägten Pflegegrad bei Krebs, die auf eine intensive Pflege angewiesen sind. Unterstützung können Sie beispielsweise durch einen ambulanten Pflegedienst oder Hospizdienst
  • Häusliche Pflege bei Lungenfibrose: Bei einer Lungenfibrose kann es zu einer starken Atemnot bei körperlichen Beeinträchtigungen kommen. Den Haushalt zu führen, Körperpflege zu betreiben oder Treppen zu steigen, kann dann für Ihren Angehörigen zu einer großen Herausforderung werden. Die häusliche Pflege bei Lungenfibrose nimmt daher vor allem Rücksicht auf die Grundpflege und Entspannungsmaßnahmen. Patienten mit einem Pflegegrad bei Lungenfibrose erhalten Leistungen von der Pflegekasse.
  • Häusliche Pflege bei Multiple Sklerose: Eine Multiple Sklerose sorgt nicht automatisch für eine Gehunfähigkeit oder schwere Pflegebedürftigkeit. Die häusliche Pflege bei Multiple Sklerose ist aber trotzdem häufig gefragt. Neben der konkreten Unterstützung im Alltag benötigt Ihr Familienangehöriger womöglich auch Hilfe bei psychischen Problemlagen. Liegt ein Pflegegrad bei Multiple Sklerose vor, ist die Pflegekasse ein wertvoller Ansprechpartner.
  • Häusliche Pflege bei Osteoporose: Eine Osteoporose führt zu porösen Knochen. Die häusliche Pflege bei Osteoporose konzentriert sich auf eine nährstoffreiche Ernährung, die Vermeidung von Stürzen und Bewegung zur Verbesserung der Koordination. Erkundigen Sie sich unbedingt, ob Ihr Angehöriger einen Anspruch auf einen Pflegegrad bei Osteoporose
  • Häusliche Pflege bei Parkinson: Parkinson-Patienten können ihren Alltag anfangs noch selbst bewältigen, benötigen später aber häufig tatkräftige Unterstützung bei der Haushaltsführung, Medikamenteneinnahme und Grundpflege. Die häusliche Pflege bei Parkinson stimmen Sie bei Ihrem Angehörigen am besten individuell ab. Ein Pflegegrad bei Parkinson kann Ihnen dabei helfen.
  • Häusliche Pflege nach Schlaganfall: Ein Schlaganfall ist ein schockierendes Ereignis. Nicht selten bleiben Schäden zurück, die eine permanente Pflege notwendig machen – ein Pflegegrad nach Schlaganfall spiegelt das Ausmaß der Pflegebedürftigkeit wider. Bei der häuslichen Pflege nach Schlaganfall ist es wichtig, einen weiteren Schlaganfall zu vermeiden. Dazu tragen eine gesunde Ernährung, Bewegung und Medikamente bei.
  • Häusliche Pflege bei Dysphagie: Die Schluckstörung stellt besondere Anforderungen an den Pflegealltag. Ihr Familienmitglied profitiert bei der häuslichen Pflege bei Dysphagie beispielsweise von einer angepassten Konsistenz der Nahrung. Insbesondere krümelige Speisen gilt es dann zu vermeiden. Liegt ein Pflegegrad bei Dysphagie vor, kann die Pflegekasse für Entlastung sorgen.
  • Häusliche Pflege bei Dekubitus: Dieses Thema geht vor allem bettlägerige Patienten Schließlich kommt es bei einem Dekubitus zu einer Hautschädigung durch permanenten Druck – dieser kann durch anhaltendes Liegen entstehen. Die häusliche Pflege bei Dekubitus nimmt vor allem Rücksicht auf die Druckentlastung. Mit einem Pflegegrad bei Dekubitus beteiligt sich die Pflegekasse beispielsweise an entsprechenden Hilfsmitteln.
  • Häusliche Pflege bei Gicht: Besonders in der Nacht oder am frühen Morgen leidet Ihr Angehöriger bei einem Gichtanfall unter schmerzenden Gelenken. Die häusliche Pflege bei Gicht versucht mit konkreten Maßnahmen, den ursächlichen erhöhten Harnsäurewert im Blut zu senken. Das kann vor allem über die Ernährung gelingen. Unser Tipp: Prüfen Sie, ob Ihr Angehöriger einen Anspruch auf einen Pflegegrad bei Gicht.

Besonders wichtig: Prophylaxemaßnahmen bei der häuslichen Pflege und Krankheiten

Prophylaxemaßnahmen sind wichtig, um einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes vorzubeugen oder um kritische Ereignisse wie einen Sturz oder einen Schlaganfall zu verhindern. Als pflegender Angehöriger können Sie dazu entscheidend beitragen, indem Sie einige prophylaktische Aufgaben in den Alltag einbinden.

Nähere Informationen zu wichtigen Prophylaxemaßnahmen finden Sie hier:

Gut zu wissen!

Der behandelnde Arzt kann Ihnen nähere Informationen zu wertvollen Prophylaxemaßnahmen geben. Je nach Krankheitsbild empfehlen sich beispielsweise vorbeugende Maßnahmen mit der Ernährung oder dem Verzicht auf Genussmittel.

Wo erhalte ich Hilfe für die häusliche Pflege bei Krankheiten?

Als pflegender Angehörige tragen Sie viel Verantwortung für Ihr Familienmitglied. Hat der Mediziner eine Erkrankung diagnostiziert, die einen Pflegebedarf auslöst oder ihn erhöht, bedeutet das häufig auch eine Umstellung für Ihren Alltag. Womöglich müssen Sie jetzt mehr Zeit für die häusliche Pflege einplanen oder Ihre üblichen Pflegemaßnahmen umstricken. Unterstützung erhalten Sie von der Pflegekasse. Hier können Sie Pflegekurse für Angehörige oder eine Pflegeberatung in Anspruch nehmen. Mit einem Pflegegrad stehen Ihrem Angehörigen unter Umständen Hilfsmittel zu, die den Pflegealltag erleichtern und die Selbstständigkeit stärken. Mit einem Blick in das Hilfsmittelverzeichnis finden Sie Produkte wie Badewannenlifter, Gehhilfen oder Applikationshilfen für Medikamente.

FAQ – Häufige Fragen zur häuslichen Pflege bei Krankheiten